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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1
Autoren: Lara Steel
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Watte und spülte die Wunde sorgfältig aus. Dann griff er nach der Nadel für die subkutane Naht.
    „Erzähl mir, wie das passiert ist, Harry“, verlangte er im Plauderton und begann seine Arbeit.
    „Ich war im Stollen.“
    „Alleine?“
    „Ja, ich … wir, also meine Freunde und ich, wir haben dort unser Lager.“
    „Euer Lager wofür?“
    „Na für unsere Angelsachen und alles, was wir im Wald brauchen.“
    Spock tupfte die Wunde aus, und nähte weiter. „Und was ist dann passiert?“
    „Ich bin tiefer in den Stollen rein, weil ich mich ein bisschen umsehen wollte. Wir wetten immer, wer sich tiefer reintraut und ich wollte …, naja, ich wollte ein bisschen üben. Fürs nächste Mal.“
    „Das ist so dumm, Harry DancingMoon“, beschwerte sich seine Mutter weinerlich.
    Spock verknotete die erste Naht und schnitt den Faden ab. Er säuberte und spülte sie, bevor er sich an das Nähen der obersten Hautschicht machte.
    „Und wie genau ist das dann passiert?“
    „Ich dachte, ich hätte etwas gehört und bin weiter rein. Mir … mir war nicht mehr ganz wohl, also habe ich reingerufen. Aber es war niemand da und als ich umgedreht und zurückgegangen bin, muss mir einer der Stützbalken auf den Arm gefallen sein. Ich habe geschrien und bin rausgelaufen. Dass ich verletzt war, habe ich erst draußen gemerkt. Erst, als ich es gesehen habe. Und dann … wurde mir ganz schlecht.“
    Spock sah aus dem Augenwinkel, wie er zu seiner Mutter aufblickte, die ihm das kurze schwarze Haar aus der Stirn strich.
    „Ich habe mich übergeben“, gab er kleinlaut zu, „und dann bin ich nach Hause gelaufen.“
    Spock war gerade dabei, die Naht zu verknoten, als Harry zusammenzuckte.
    „Das zieht.“
    „Sehr gut. Ich bin nämlich fertig, Harry. Wir kleben nur noch ab.“
    Die Betäubung war optimal dosiert gewesen. Spock griff nach großen Klammerpflastern, die er in ein Zentimeter Abstand auf der Naht befestigte und dann alles mit einem überdimensionalen Pflaster abdeckte. „Fertig.“
    Harry wollte sich aufrichten, doch Spock legte seine Hand auf die Schulter des Jungen. „Du bleibst erst noch liegen. Rose, ich spritze ihm jetzt noch ein Antibiotikum. In zwei, spätestens drei Tagen kommt ihr vorbei, damit ich mir die Wunde ansehen kann. Er wird ziemliche Schmerzen haben.“
    Rose nickte. „Ich koche ihm Spierstaudentee.“
    Wie die meisten Ureinwohner, hielt sie große Stücke auf natürliche Medizin.
    „Wenn es schlimm wird, bekommt er von mir ein Schmerzmittel. Aber es tut ihm sicher ganz gut, wenn ihn die Schmerzen erst einmal ruhigstellen.“
    „Ja, das wird ihm eine Lehre sein.“ Rose streichelte gedankenverloren über Harrys Kopf, während sie sich offenbar die richtigen Worte zurechtlegte.
    „Hör‘ mal, Spock. Momentan … mein Lohn kommt erst in einer Woche, und ich -“
    Er hob die Hand. „Lass gut sein, Rose. Dafür möchte ich wirklich kein Geld.“
    „Doch, doch. Wir sind keine Schmarotzer, wir wollen dafür bezahlen!“
    „Weißt du was? Du machst doch diese ganz großartigen Blaubeerkuchen. Bring mir davon einen. Der ist mindestens hundert Dollar wert.“
    Rose lächelte warm und schüttelte den Kopf. „Du bist ein guter Mensch, Spock. Ein wirklich guter Mensch.“ Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und er zwang sich die Berührung zu ertragen. „Wir haben dich hier vermisst. Seit du wieder hier bist, fragt meine Mutter jeden Tag nach dir. Versprich mir, dass du sie bald einmal besuchst. Ich backe dir dafür fünf weitere Kuchen.“
    „Das mache ich auch ohne Kuchenbezahlung. Obwohl …“ Er gab ein abwägendes Geräusch von sich, nicht ohne ein Schmunzeln. „Wenn du mir die Kuchen aufdrängst, werde ich sie nicht ablehnen.“
    Rose lachte kurz und nickte, dann gab sie Harry einen Klaps auf die gesunde Schulter. „Hoch mit dir, du Tunichtgut! – Ach, und Spock. Meine Mutter würde sich freuen, wenn du deine Daria mitbringst.“
    Meine Daria …
    „Deine Mutter kennt Daria doch gar nicht.“
    „Sie hat sie gesehen. Sie meint, sie kann ihr helfen.“
    Unweigerlich ging Spocks Puls in die Höhe. „Helfen? Wobei?“
    „Du kennst doch meine Mutter. Sie ist eine Heilerin und Seherin. Und auch wenn wir nicht daran glauben, so tut sie es mit Sicherheit.“ Sie half Harry, der sich umständlich vom Tisch rappelte, und sich kleinlaut, noch immer kreidebleich ebenfalls bei Spock bedankte.
    Dieser begleitete die beiden bis zur Tür, wartete noch ab, bis sie heil im Auto saßen und schließlich
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