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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
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Kontrolle eines Trelig oder eines Yulin oder eines ehrgeizigen Dritten, der schlagartig begriff, welch entscheidendes Instrument er mit ihr in Händen hielt. Oder sie mochte sich in ein Wasserwesen verwandeln, als Pilotin nicht einsetzbar, wenn sich die Gelegenheit ergab, oder als etwas, das sich nicht bewegen konnte oder keine Individualität besaß.
    Es gab zu viele Möglichkeiten.
    Er tat also das eine, was ihm daneben noch übrigblieb. Es bestand die grauenhafte Möglichkeit, daß Trelig oder Yulin oder einer ihrer Beauftragten sich nach Norden durchschlug, um das Schiff in ein technologisches Hex zu schaffen und dort für den Start vorzubereiten. Um dem vorzubeugen, hatte er sie in diesem jämmerlichen Zustand unter seiner Kontrolle halten müssen. Er hatte ihr das Leben ein wenig erleichtert. Er hatte sie nach Glathriel befördert, dem Sechseck der primitiven, in einer Stammeskultur lebenden Menschen. Das Klima war tropisch, und das Hexagon wurde überwacht von den freundlichen, aber wachsamen Ambreza, die großen, zigarrenrauchenden Bibern glichen. Sie besaß ihr eigenes, besonders angelegtes Gelände, und einmal im Monat brachte ein Schiff Nachschub in einer für sie verwertbaren Form. Er hatte sie auch einer Hypnoprägung unterziehen lassen, so daß sie ihre jetzige Gestalt als natürlich und normal empfand.
    Als er den Bericht in ihre Akte legte, blätterte er diese, wie schon so oft, durch.
    Sie war nach dem Tod ihrer Eltern auf einer Welt, die sich dem Kom-Verband angeschlossen hatte, von einer Stiefmutter aufgezogen worden und hatte sich vom dreizehnten Lebensjahr an allein durchschlagen müssen. Später hatte sie einen Raumschiffkapitän geheiratet. Als Bosse des Schwamm-Syndikats ihren Mann töteten, spürte Mavra jeden einzelnen der Beteiligten auf und tötete sie der Reihe nach. Allein war sie dann mit ihrem Frachter auf Raubzüge gegangen.
    Eine gemäßigte Kom-Welt hatte sie dann beauftragt, bei Treligs Vorstellung von Obies Fähigkeiten zugegen zu sein und Nikki Zinder herauszuholen, um Treligs Macht über den Wissenschaftler zu brechen.
    Trelig hatte alle Beobachter durch Obie laufen lassen und sie mit Pferdeschwänzen versehen, damit sie die Grenzenlosigkeit seiner Macht demonstrieren sollten. Obie hatte jedoch Mavra auch die Mittel und Methoden geliefert, zusammen mit Nikki zu fliehen. Sie hatte es beinahe geschafft, aber ihr Schiff war durch die Vorverlegung des Tests durch Trelig wie alles andere, ganz Neu-Pompeii eingeschlossen, zur Sechseck-Welt versetzt worden, wo es abgestürzt war.
    Ortega überflog das Blatt.
    ›Jährliche Untersuchung durch Dr. Quozoni‹, stand dort. ›Kleinere Probleme mit Haut- und Dysenterie-Erkrankungen durch Vernachlässigung der Körperpflege; leicht zu beheben. Obwohl eine ausgeglichene Ernährungsweise angezeigt ist, neigt die Untersuchte zur Fettleibigkeit, anscheinend infolge unerlaubter Nahrungsmittel. Ihre deutliche Fettleibigkeit wird verschlimmert durch dauerhafte Rückgratverkrümmung infolge der Anpassung des Körpers an die Deformierungen und infolge der Tatsache, daß Brüste und Fett als Ballast herabhängen. Die Übergewichtigkeit kann jedoch noch nicht als lebensbedrohend gelten. Die wichtigen Organe sind in sehr guter Verfassung, vermutlich wegen der starken körperlichen Anstrengung beim Gehen. Das Gehör hat altersbedingt nachgelassen, aber in normaler und nicht schwerwiegender Weise, wenn man berücksichtigt, daß vorher überscharfe Hörfähigkeit gegeben war. Das Sehvermögen, angesichts ihres Zustandes kein ins Gewicht fallender Faktor, liegt nachts weit über dem bei Typ 41 Üblichen, verschlechtert sich aber untertags beträchtlich, was zum Teil damit zusammenhängt, daß sie sich auf ein nächtliches Leben umgestellt hat.
    Der Gemütszustand scheint in der sonderbaren neuen Richtung fortzuschreiten. Es hat in den vergangenen elf Jahren keine Fluchtversuche gegeben, was Anlaß zur Besorgnis lieferte, aber sie scheint sich auch vollständig der Menschheit entfremdet zu haben. Sie kann sich selbst nicht mehr anders vorstellen als das, was sie ist. Wenn man sie beobachtet, möchte man schwören, sie sei wahrhaftig ein völlig natürliches Wesen. In der letzten Zeit hat sie ein anomales Interesse an Biologie und genetischer Strukturierung erkennen lassen. Wir betrachten das als positiv und gleichzeitig psychologisch und wissenschaftlich faszinierend. Sie hat sich natürlich in frühem Alter sterilisieren lassen, aber dieses aufblühende
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