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Schwule Versuchung

Schwule Versuchung

Titel: Schwule Versuchung
Autoren: Théo alias Hugluhuglu
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beschrieb deutlich, was er machte und sie sagte in klaren Worten, was sie von ihm erwartete.
     
    Ein Film entstand vor meinen Augen. Bilder hätten die Wirkung durch Reizüberflutung zerstört. Ich spürte, wie mein Kopf rot leuchtete, als ich den Kopfhörer an Stefan zurückgab, wie mir heiß geworden war. Sein Blick hob sich von meinem Schritt auf Augenhöhe.
    Am Abend wichste ich nach zwei Wochen zum ersten Mal heimlich auf dem Klo und stellte mir vor, wie Blaubeere nackt aussah. Mein Sperma spritzte in einer Menge aus meinem Schwanz, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Ich brauchte fünf Minuten, um die Sauerei auf Toilettenbrille und  Wasserkasten wieder zu entfernen.
     

2.
     
    In der dritten Woche später wurde es richtig heiß in unserem Ferienlager. Wir waren in einem alten Bauernhof untergebracht, in der Scheune fanden Spieleabende statt, die Diskothek (in die ich mich auch auf dieser Freizeit nicht traute) und Zusammenkünfte aller Gruppen: der Sechs bis Zehnjährigen, der Elf- und Zwölfjährigen, der Älteren, der ganz Alten. Die Ältesten waren wir, soweit ich mich erinnere.
    Der Hof war an diesem Tag wie ausgestorben. Es war heiß, die einzelnen Gruppen waren hinunter an den See gegangen, Surfunterricht stand auf dem Programm, Schwimmen, Faulenzen.
    Ich hatte mir schon meine Badehose angezogen, die Shorts darüber und suchte noch mein T-Shirt, als Stefan ins Zimmer kam. Die anderen aus unserer Gruppe waren bereits am See, wir waren die Nachzügler. Man traute uns zu, auch ohne Begleitung die wenigen hundert Meter durch den Wald an den Strand zu finden.
    » Was ist los?«, fragte Stefan.
    » Ich finde mein T-Shirt nicht«, sagte ich und wühlte in einer Tasche, in meinem ungemachten Bett, in meinem Schrank. Stefan war nervös, ich konnte es an seinen Füßen erkennen, die unruhig über das Linoleum des Bodens wischten. Seine Hände hatte er hinter seinem Rücken verknotet. Er hatte bestimmt wieder etwas ausgeheckt.
    »Hast du einen Moment Zeit?«
    »Klar«, sagte ich erleichtert. Das Hemd hatte unter meinem Kopfkissen gelegen. »Wofür?«
    »Ich möchte dir was zeigen.«
    Ich runzelte die Stirn. Vermutlich hatte er die Duschräume unter Wasser gesetzt.
    »Kannst du dein T-Shirt noch mal auslassen?«
    » Sicher«, sagte ich und legte es auf einen Stuhl neben dem Bett. Sollte ich ihm beim Aufwischen helfen? Ich konnte mir Schöneres vorstellen. Mehr als diese Aussicht jedoch ärgerte mich Stefans Zaudern.
    »Du musst dazu so wenig anhaben, wie möglich.« Stefan räusperte sich nach diesem Satz. Er war sehr nervös. Es musste ein wirklich großer Wasserschaden sein.
    »Ich habe noch eine Badehose drunter.«
    Sein Nicken war eine Spur zu eifrig. Ich zog die Shorts aus. Die Badehose war sehr schmal.
    »Und jetzt?«
    »Leg dich hin«, forderte er mich auf. Das klang nicht nach Wasserschaden. Obwohl mir diese Geheimniskrämerei nicht behagte, tat ich wie mir geheißen und legte mich auf die obere Liege des Etagenbettes, zwischen zerwühlte Laken und Decken. Dann trat Stefan ans Bett.
    »Schließ die Augen.«
    Auch das tat ich. Stefans Nervosität übertrug sich auf einmal auch auf mich. Was tat ich da? Auf dem Bett, beinahe nackt mit geschlossenen Augen. Dann spürte ich seine Finger an meinen Beinen. Er ließ die Spitzen mit den Nägeln meine Unterschenkel hinaufgleiten bis zu den Innenseiten meiner Oberschenkel. Es kitzelte, aber angenehm. Die Finger fuhren am Saum meiner Badehose entlang auf meinen Bauch, drehten eine Runde und glitten an der anderen Seite wieder hinab.
    »Gefällt dir das?«, fragte er leise.
    Was soll dir gefallen? Die Erkenntnis, dass auf mich etwas ganz Anderes als ein Wasserschaden zukam? Sie traf mich wie ein Schlag mit einem Kissen in den Bauch. Ein Junge statt Blaubeere. Berührung statt blöder Witze. Mit fiel nur schwul dazu ein. Gefällt dir diese Nähe, Sven? Nähe. Bei dieser Berührung hätte Ich zurückzucken müssen. Nähe war nicht mein Ding. Weglaufen kam mir in den Sinn. Zurückzucken. Ich räusperte mich, bevor ich antworten konnte.
    »Ja«, sagte ich und hätte fast angefangen zu heulen. Seit so langer Zeit berührte mich wieder jemand. Zärtlich und sanft. Der Druck hinter meinen Augen wurde groß. Am liebsten hätte ich geschluchzt. Wie sehr hatte ich doch die Berührungen eines anderen Menschen vermisst. Trockener, rissiger Wüstenboden empfing den Regen. Mein Penis saugte das Blut an wie eine trockener Schwamm. Wieder glitten seine Finger mein Bein hinauf,
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