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Schwimmen macht Schule

Schwimmen macht Schule

Titel: Schwimmen macht Schule
Autoren: Lilli Ahrendt
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Gruppe oder mit der Familie oder betreibt Vereinssport.
Die Wasserbegeisterung und der Bewegungsdrang sind außerordentlich hoch, der Unterricht deshalb allgemein sehr unruhig.
Starke koordinative und muskuläre Defizite sowie einige Übergewichtige sind auffällig.
Diese Kinder bewegen sich deutlich lieber in der Schwimmhalle (81,3 %) als in der Turnhalle (18,7 %).
Auf der Beliebtheitsskala der Grundfertigkeiten stehen Springen, Tauchen und Schwimmen ganz oben, Gleiten und Atmen sind weniger interessant.
Fast zwei Drittel der Kinder (62,5 %) kommt ohne Frühstück zur Untersuchung.
Bei den Nachmittagsaktivitäten rangieren der Aufenthalt auf dem Spielplatz, das Fernsehen und die Computerspiele ganz oben.
    Maßnahme: In Zusammenarbeit mit einem Schwimmverein, einer Ernährungsberaterin und der Bädergesellschaft wurden zusätzliche Schwimmangebote und ein gesundes Frühstück in der Schule eingeführt.
    Nach fünf Monaten
haben 50 % der Kinder das Bronze- und 16,6 % das Silberabzeichen sowie das „Seepferdchen“ erlangt. 16,6 % der Kinder blieben Nichtschwimmer (Schwimmleistungen maximal zwischen 5-10 m).
haben zwei Eltern-Kind-Schwimm-Abende stattgefunden mit einmal ansprechender, einmal mäßiger Resonanz. Gemäß Befragung können nicht alle Eltern schwimmen bzw. sind nicht wassersicher (Defizite beim Tauchen und der Ausdauer).
haben die sportmedizinischen Vor- und Nachtests per Fahrradergometer keine bedeutsame Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit ergeben. (Die Ursachen wären in Regel- bzw. Unregelmäßigkeit und Häufigkeit für eine echte Leistungssteigerung zu suchen).
    Die Ergebnisse insgesamt decken Schwachstellen zu Lasten der Kinder auf und liefern gleichzeitig Ansätze, an diesem Thema zu arbeiten. Das elterliche Potenzial, die Schwimmausbildung mit ihrem Kind persönlich zu übernehmen,ist u. a. wegen mangelnder eigener Wassersicherheit und Desinteresse als gering einzuschätzen. Der Schwimmverein zeigte kein besonderes Interesse bei der Änderung seines Anmelde- und Zahlungsverfahrens. Nach einem Jahr waren die acht Kinder – d. h. ein Drittel der Klasse –, die in den Schwimmverein durch eine Schulvereinspatenschaft eingetreten waren, wieder ausgetreten. Es mangelte u. a. dem Verein an geeigneten Übungsleitern, die sich im Umgang mit Kindern aus sozial benachteiligten Familien auskennen. Durch häufigen Übungsleiterwechsel fehlte den Kindern letztendlich die Bezugsperson.
    Wenn Eltern und Vereine die Schwimmförderung nicht übernehmen, wird die Verantwortung der Schule automatisch größer. Schulen sollten bei dieser vielfältigen Aufgabe (Wege- und Umkleideorganisation, Lehren bei Klassengröße mit dem Ziel individueller Förderung, Aufsicht zur Sicherheit, Schwimmfähigkeit, Hilfestellung und Material für jedes Kind) jede mögliche Unterstützung erhalten, da ein effektiver Unterricht für alle Kinder unter Wasserbedingungen erfahrungsgemäß viel methodisches Geschick erfordert und schwierig umzusetzen ist.

3 METHODISCHE UND DIDAKTISCHE ÜBERLEGUNGEN ZUM SCHWIMMUNTERRICHT
    Für den Weg vom Nichtschwimmer zum Schwimmer bedarf es eines roten Fadens, also einer Systematik, mit der kindliche Verhaltensweisen so gesteuert werden, dass sie zum Erfolg führen, und zwar mit innerer Bereitschaft und Freude.
    Der Lernprozess zum Schwimmen folgt dem Grundlehrsatz zum Schwimmen, nämlich über die Schritte der Wassergewöhnung und Wasserbewältigung gelangt das Kind zum Fortbewegen (vgl. Wilke, 2007, S. 24ff.):
Wassergewöhnung: Das Wasser kennen lernen.
Wasserbewältigung: Die Wassereigenschaften nutzen lernen.
Schwimmenlernen: Sich im Wasser fortbewegen können.
DER LERNPROZESS ZUM SCHWIMMEN
beginnt also mit den ersten Schritten der Wassergewöhnung, -bewältigung und des Fortbewegens im Flachwasser. Ist das Kind fähig, sich rund 6 - 8 m fortzubewegen, kann es parallel an tiefes Wasser gewöhnt werden.
baut auf notwendigen Grundfertigkeiten im Atmen, Springen, Gleiten, Tauchen und Fortbewegen auf.
beginnt mit dem „Hundeln“, d. h. mit dem Bewegungsmuster des Laufens (vertikal) mit schaufelnden Händen, das mit zunehmender Gewöhnung, das Wasser zu bewältigen, zum Fortbewegen in die Schwimmlage (horizontal) führt. Dieses Bewegungsmuster ist jedem Kind intuitiv zu eigen. Erst wenn ein Kind über 6 - 8 m mit eingetauchtem Gesicht
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