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Schwimmen macht Schule

Schwimmen macht Schule

Titel: Schwimmen macht Schule
Autoren: Lilli Ahrendt
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(Vorsicht, Freude, Aggression) ermöglicht.
    Nach neuestem Erkenntnisstand wirkt sich das Lernen von Bewegung, insbesondere der kreuzkoordinierten Gesamtbewegungen (Krabbeln, Laufen, Kraulen), positiv auf die Lernfähigkeit aus. Zudem lernen Kinder, zu leisten und sich körperlich anzustrengen, als auch Regeln im Umgang mit anderen und erlangen Kenntnisse über die Situation Schwimmbad.

2 ERMITTLUNGEN UND MASSNAHMEN DES PROJEKTS „SCHWIMMEN MACHT SCHULE“
    Um die Situation zum Thema Schwimmen genauer zu beleuchten, bedurfte es einer vielfältigen Bestandsaufnahme bei Vereinen und Schulen in Form von Erhebungen, Befragungen und Beobachtungen.
    Das Überprüfen der Vereinsstatistiken und die Befragungen der Schwimmvereine haben ergeben, dass
die Mitgliederzahl der Schwimmvereine beständig ist, die Mitglieder jedoch immer älter werden (Geburtenrückgang),
sehr viele kleine Vereine und Abteilungen bestehen, in denen die Funktionen vorrangig von Ehrenamtlichen wahrgenommen werden,
ein Mangel an Übungsleitern und Trainern besteht und besonders im breiten- und gesundheitssportlichen Themenbereich der Bedarf nach Qualifizierung besteht,
die Schwimmvereine in ihren Programmen nur wenig Trendsport anbieten,
die Außendarstellung der Vereine kapazitätsbedingt verhältnismäßig gering ausgebaut ist,
der Jahresbeitrag für Kinder in den Vereinen mit durchschnittlich 42,– € als attraktiv einzustufen ist,
permanenter Bedarf an Übungs- und Trainingsstätten besteht,
die Schwimmvereine kaum Wassergewöhnung im Kleinkindalter anbieten und nur noch geringe oder keine Aufnahmekapazitäten für Kinder im Schulalter haben.
    Maßnahme: Übungsleiter der Vereine wurden auch im Schwimmunterricht des Offenen Ganztags eingesetzt. Sie erhielten zusätzliches Honorar und die Möglichkeit, die Kinder für ihre Vereinsarbeit zu sichten und für den Schwimmsport zu begeistern. Im Projekt wurde Blockunterricht organisiert, was den Aufwand relativierte und die Verlässlichkeit der Honorartätigenerhöhte. Jeder bekam den Leitfaden als Unterrichtsvorbereitung, Listen und Materialien gestellt.
    Die Auswertung für das Fach Sport/Schwimmen anhand der schriftlichen Erhebungen bei 93 Schulleitern hat ergeben, dass
jeder zweite Grundschullehrer das Fach Sport unterrichtet, jedoch nur jeder siebte Lehrer während seines Studiums im Fach Sport ausgebildet worden ist,
jeder vierte Grundschullehrer Schwimmunterricht erteilt, jedoch nur jeder achte Lehrer im Fach Schwimmen ausgebildet worden ist und folglich Schwimmen häufig fachfremd unterrichtet wird.

    Maßnahme: Rund 1.500 Lehrer nahmen im Rahmen des Projekts an den Lehrerfortbildungen von 2002 - 2007 teil. Die Fortbildungsreihe teilte sich in sechs Module mit je 2,5 Stunden auf. In Theorie und Praxis wurden kurz und knapp die Grundsatzlehrweise des Schwimmens und die Schwimmtechniken vermittelt. In den ersten drei Modulen (Wassergewöhnung, Wasserbewältigung, Fortbewegung) wurden die Eigenschaften des Wassers vorgestellt und die schwimmerischen Grundfertigkeiten (Atmen, Tauchen, Springen, Gleiten/Schweben, Fortbewegen/Antreiben) in Lernschritten thematisiert sowie das Wasser-ABC zur kindgerechten Überprüfung vorgestellt.

    Die nachfolgenden drei Module beinhalteten das Kraul-, Rücken- und Brustschwimmen mit seinen jeweiligen methodischen Lernschritten, typischen Fehlern und Korrekturmöglichkeiten. Filme und praktische Übungen mit Gegensätzen halfen, eine Bewegungsvorstellung und einen Blick sowie ein Gespür für die Bewegungskorrektur zu entwickeln. Alle Lehrer erhielten den für Kinder konzipierten Film „Spaß im Nass“ mit dem Ziel, Schüler mit diesen bewegten Bildern eine Hilfe zum Entwickeln einer Bewegungsvorstellung zu geben.

    Die Stichprobe einer Lehrerbefragung zur Schwimmfähigkeit von 810 Kindern der zweiten und dritten Schulstufe (8 - 9 Jahre) im Schuljahr 2001/02 hat ergeben,
33 % Nichtschwimmer in Klasse 3 und
26 % Nichtschwimmer in Klasse 4.
    Als schwimmfähig gilt, so beschreiben es die Rechtsgrundlagen zur Sicherheitsförderung im Schulsport in Nordrhein-Westfalen (2002, S. 11), wer ohne Unterbrechung 25 m schwimmen, vom Beckenrand ins Wasser springen und einen Gegenstand mit den Händen aus schultertiefem Wasser holen kann. Diese Leistungen, die auch mit dem Frühschwimmabzeichen „Seepferdchen“ gleichzusetzen sind, sollen – so
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