Schwaben-Wahn

grellgrüne Gewimmel der Vögel auf den Bäumen, darüber mehrere Kondensstreifen verschiedener Flugzeuge am Himmel. Ein anderer Gast trat auf Frau Dr. Ohlrogge zu, verwickelte sie in ein Gespräch. Braig begab sich ein paar Meter abseits, griff nach seinem Handy, rief Theresa an. Vor ihm knabberte ein Papageienpärchen an einem Ast. Theresa meldete sich nach kurzem Läuten, wunderte sich über seinen Anruf.
    »Du? Wo bist du?«
    »Ich stehe am Rhein und beobachte Papageien«, sagte er.
    »Papageien?«
    »Genau.«
    »Das ist schön für dich.«
    »Danke, ja. Ich wollte dir nur etwas mitteilen: Sollte mich jemand nach der Straße von Esslingen nach Stetten fragen, so tut es mir Leid: Ich bin seit Monaten dort nicht mehr vorbeigekommen.« Das Papageienpärchen vor ihm hatte genug, erhob sich kreischend in die Luft, flog direkt auf Braig zu. Er duckte sich, hörte kaum Theresas letzte Worte.
    »Ich habe dich schon immer bewundert«, sagte sie. »Um so mehr frage ich mich: Wie lange willst du dieser durch und durch kranken, von Rücksichtslosigkeit besessenen Gesellschaft noch den selbst verschuldeten Dreck aus dem Weg räumen?«
    Braig wusste keine Antwort. Lange würde er sich nicht mehr dafür hergeben.