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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)
Autoren: Rachel Vincent
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gewöhnlich durcheine gnadenlose, mitunter an Taktlosigkeit grenzende Offenheit.
    „Was?“, beharrte ich.
    Er seufzte tief. „Also, technisch gesehen hat es nie eine Trennung gegeben.“

2. KAPITEL
    „Also, wie ernst war die Sache?“ Ich schob einem Mann in den Vierzigern mit beginnender Glatzenbildung sein Wechselgeld und den Kassenbon rüber. Er steckte beides in seine Tasche und verschwand dann, einen Jumbo-Eimer fettiges Popcorn unterm Arm, in Richtung Nordflügel des Kinos.
    „Bist du dir sicher, dass du das wirklich wissen willst?“ Todd saß, wie immer in Jeans und weißem T-Shirt, auf dem Tresen der Snackbar, für jeden anderen außer Em und mir weder zu sehen noch zu hören. Es hätte aber sowieso keinen Unterschied gemacht, denn montagabends war das Cinemark ziemlich tot. Na ja, genau wie Todd, wenn man’s so betrachtete.
    Emma beugte sich neben ihm über die Theke nach vorn. „Ich auf jeden Fall. Schieß los.“ Genau genommen hatte sie gerade Pause, aber Todd und ich schienen interessanter zu sein als das, was im Aufenthaltsraum passierte.
    „Ich bin eigentlich nicht gekommen, um auch noch Salz in die Wunde zu streuen“, zierte er sich und klaute heimlich ein Stück Popcorn aus Emmas Tüte.
    „Nein, du hängst nur hier rum, weil dir langweilig ist und du meine Probleme offenbar unterhaltsam findest.“
    Todds Arbeitszeit im Krankenhaus war kürzlich in die Von-Mitternacht-bis-Mittag-Schicht verlegt worden, und da Reaper nicht schliefen, konnte er neuerdings jeden Nachmittag nach Lust und Laune seinen noch unter den Lebenden weilenden Freunden auf den Wecker fallen. Also mir, Em und Nash.
    Er zuckte mit den Schultern. „Zum einen deswegen, und um mich für lau durchzufressen.“
    „Apropos“, sagte Emma und hielt demonstrativ die Popcorntüte hinter ihren Rücken und damit aus seiner Reichweite. „Wieso isst du was? Kannst du das überhaupt verwerten?“
    Überrascht zog Todd eine seiner blassen Augenbrauen hoch.„Ich bin vielleicht tot, aber ansonsten voll funktionsfähig. Ich funktioniere sogar besser als früher. Pass auf, ich beweise es dir.“ Blitzschnell griff er um sie herum und krallte sich eine ganze Handvoll Popcorn, worauf sie ihm lachend auf die Finger klopfte. „Und das ist längst nicht alles, was der gute alte Todd so tun kann …“
    „Könnten wir die Vorführung deiner Vitalfunktionen auf später verschieben? Banshee-Maid in Not, schon vergessen?“, erinnerte ich ihn an meine verzwickte Lage. In Wahrheit aber fühlte es sich gut an, endlich mal wieder zu lachen, nach all dem, was wir in den letzten Monaten durchgemacht hatten. „Im Ernst jetzt, erzähl mir, was du über Sabine weißt.“
    Emma grinste schief. „Ja, zum Beispiel, ob sie auch einen Nachnamen hat. Oder ist sie etwa einer von diesen Suuuperstars, die so was nicht brauchen? Wie Beyoncé oder der Papst?“
    Ausgelassen warf ich eine von den Geleebohnen nach ihr, die ich als Notvorrat in der Schublade unter dem Tresen aufbewahrte. „Du weißt schon, dass das nicht sein Name ist, du Dödel?“
    Em schnippte die Bohne zurück und verfehlte mich nur knapp.
    „Wie auch immer“, meldete sich Todd schließlich zu Wort, „du lässt ja eh nicht locker. Also, hier kommen erst mal die Eckdaten. Ihr voller Name ist Sabine Campbell, und sie müsste inzwischen siebzehn Jahre alt sein. Besondere Vorlieben: lange Spaziergänge durch finstere Gassen, auffällige Piercings und, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, Schokomilch – geschüttelt, nicht gerührt.“
    Er machte eine dramatische Pause, und der belustigte Ausdruck in seinen Augen verschwand. „Und sie und Nash waren wie dieser berühmte Pech-und-Schwefel-Kleister.“
    Die Geleebohne mit Traubengeschmack, die auf meiner Zunge lag, verwandelte sich in ein saures Bonbon, und ichmusste mich dazu zwingen, sie trotzdem zu kauen und runterzuwürgen. Augenblick, er hatte gesagt waren . Sie waren wie Pech und Schwefel. Vergangenheitsform. Im Hier und Jetzt gehörte Nash zu mir. Richtig? Wir ließen uns momentan bloß mehr Freiraum, sodass er Zeit hatte, die letzten Nachwehen seiner Sucht in den Griff zu bekommen, und ich, mich mit den jüngsten Ereignissen gefühlsmäßig zu arrangieren. Das machte ihn aber noch lange nicht zu Freiwild!
    „Warte, du meinst, so mit rosa Herzchen, Pralinen und Blumensträußen? Das volle Programm?“, fragte Em, allein bei der Vorstellung angewidert die Nase rümpfend.
    Todd blieb das Lachen im Hals stecken, als er
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