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Schreien staerkt die Lungen

Schreien staerkt die Lungen

Titel: Schreien staerkt die Lungen
Autoren: Martin Beck
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Sie unterstützen, aber Sie können sich kein Genie »heranzüchten«. Sie sind nicht zuständig dafür, die Entwicklung Ihres Kindes zu beschleunigen oder seinen Alltag komplett durchzuplanen. Sie können auch nicht bestimmen, mit wem es spielt und welche Spiele es spielt.
    Streit zwischen Geschwistern oder Gleichaltrigen sollten Sie zunächst abwartend hinnehmen, ohne sich einzumischen oder schlichten zu wollen. Kinder sind recht gut in der Lage, selbst Kompromisse zu finden, Konflikte zu lösen, sich zu versöhnen, vorausgesetzt, es wird ihnen in der Familie vorgelebt. Kämpfen Sie nicht jeden Kampf Ihres Kindes mit. Treten Sie in Erscheinung, wenn es wirklich Unterstützung braucht, etwa gegen boshafte ältere Kinder und unfaire Erwachsene.
Gehen Sie Ihren eigenen Weg
    Mit Kindern gerät man schnell in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Kinder sind laut und auffällig, viele von ihnen jedenfalls. Sie halten sich noch nicht an die Regeln des Zusammenlebens, die wir Erwachsenen für uns aufgestellt haben. Als Eltern sind wir oft IN EINER ART ZWICKMÜHLE : Einerseits möchten wir, dass unsere Kinder sich frei entfalten können und ihren Bewegungsdrang, ihre Freude am Plaudern, Singen und Schreien ausleben können. Andererseits möchten wir nicht, dass andere sich durch unsere Kinder gestört fühlen.
    Sie können es nicht jedem recht machen! Es gibt natürlich Situationen, wo Sie Ihrem Kind besser erklären, dass es sich aus Rücksicht auf andere etwas zurücknehmen sollte – etwa zur Feierabendzeit im Pendlerzug oder abends im schönen Restaurant. In anderen Momenten dürfen Sie Ihren Mitmenschen das Temperament Ihres Kindes ruhig zumuten. Allerdings hat bei der Frage, was stört und was nicht, jeder seine eigenen Maßstäbe. So drohte mir eine Dame mit einer Beschwerde beim Pastor – nach einem Gottesdienst, bei dem sich unsere Kinder meiner Meinung nach gut benommen hatten.
    In anderen Ländern wie Italien, Spanien oder auch Frankreich trifft man auf mehr Toleranz und Lockerheit, oft werden Kinder dort aber auch von Fremden getätschelt und ungefragt auf den Arm genommen. Das richtige Maß an DISTANZ UND FREUNDLICHER TOLERANZ fremden Kindern gegenüber ist offenbar schwer zu finden. Uns war es anfangs unangenehm, durch unsere Kinder im Mittelpunkt zu stehen. Wir haben uns wechselweise geärgert und geschämt. Inzwischen können wir unsere Umgebung weitgehend ausblenden.
    Machen Sie mit den Kindern Ihr Ding und kümmern Sie sich nicht um fremde Blicke oder Kommentare. Das gilt natürlich auch im Verwandten- und Bekanntenkreis. Wer mit Ihrer Art des Familienlebens, Ihrer Babypflege oder Kindererziehung nicht zufrieden ist, kann dies ebenso gut für sich behalten, solange Sie nicht ausdrücklich um Rat bitten.
    Und wer sich Ihrem Gefühl nach zu dicht über Ihren Kinderwagen beugt oder zu viele Fragen stellt, von dem verabschieden Sie sich höflich und rasch.
    Dokumentieren Sie Sternstunden
    Es gibt tröstliche Sätze, die uns das Elternsein leichter machen. Für mich gehört dazu: »Es ist nur eine Phase.« Eine Erfahrung, die sich zugegebenermaßen erst mit dem zweiten Kind so richtig einstellt. Denn das macht höchstwahrscheinlich ähnliche Phasen durch wie das erste. Fotoalben und Tagebücher zu führen hilft ebenfalls! Wenn Sie die immer mal wieder ansehen, merken Sie, was Sie alles geschafft haben. Sie erinnern sich, welche Phasen die Kinder durchgemacht haben – kurzum, es macht stolz und froh. Zumindest die eine oder andere Sternstunde oder besondere Phase sollten Sie auf diese Weise festhalten, ebenso WICHTIGE ENTWICKLUNGSSCHRITTE wie den Laufbeginn und das erste Wort. Hier möchte ich ein Plädoyer aussprechen für das gute alte Fotoalbum mit den schönsten oder typischsten Bildern und passenden Beschriftungen. Wie schön ist es für Kinder jetzt und später (auch noch als Erwachsene), ihre Fotos in einem Buch anzugucken und zu zeigen!
Vertrauen Sie Ihrem Kinderarzt
    Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Aus diesem Grund gehen Sie mit Ihrem Kind zum Kinderarzt und nicht zum Erwachsenenmediziner. Genau genommen heißt mein Beruf nicht »Kinderarzt«, sondern »Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin«, meine Kolleginnen und Kollegen und ich sind also Fachärzte für alle gesundheitlichen Probleme eines Menschen vor seinem 18. Geburtstag. Wenn Sie einen Kinderarzt gefunden haben, der Ihnen zusagt, dann setzen Sie bitte um, was er Ihnen rät! Gerade beim Thema Gesundheit sind Suchergebnisse aus
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