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Schnappschuss

Schnappschuss

Titel: Schnappschuss
Autoren: Garry Disher
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aber alles andere als einfach.« Disher steht seiner eigenen schreibenden Zunft und ihren Vermarktungsstrategien kritisch gegenüber: »Die literarische Szene ist vergiftet, durchtrieben von Neid, Begünstigung und Hinterhältigkeit. Jeden Schriftsteller quält die Angst, ob sich das Werk verkaufen lässt, ob der Rubel rollen wird, ob man auch ein Stück vom Kuchen abbekommt. Der Buchmarkt ist ein hart umkämpfter Markt, von dem nicht zuletzt die eigene Existenz als Schriftsteller abhängt. Aber ich muss in dieser Welt meinen Weg finden. Ich verdiene schließlich mein Geld mit Schreiben. Ich kann es mir nicht leisten, die Rolle des Schriftstellers zu verklären und zu romantisieren.«
    Doch Dishers Durchhalteparole für die Zeiten, in denen es mal nicht so gut laufen sollte, zieht er aus Colettes Zitatenschatz: »Schau lange und genau auf die Dinge, die dich erfreuen – zumindest länger als auf die Dinge, die dich ärgern.«
     
    Aus all dem ergeben sich Garry Dishers Zehn Gebote für die Schriftstellerei:
    »Du sollst nicht predigen und nicht belehren.
    Du sollst nicht herablassend sein.
    Du sollst nicht schlecht schreiben.
    Du sollst beim Schreiben die Welt nicht durch eine rosarote Brille sehen und trotzdem genug Raum lassen für Liebe und Humor.
     
    Du sollst nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und nicht die Kavallerie zur Rettung rufen.
     
    Du sollst nicht auf reißerische Themen wie Inzest, Selbstmord, Cyberspace und Obdachlosigkeit setzen, nur um einen schnellen Dollar zu machen. Solche Themen sind nur dann erlaubt, wenn die Geschichte sie erfordern.
     
    Du sollst die inneren und äußeren Herausforderungen des Lebens mit Ehrlichkeit, Integrität und ernsthafter Überlegung behandeln und einfache oder keine Antworten sowie Gefühlsduselei vermeiden.
     
    Du sollst die Wahrhaftigkeit deiner Arbeit wertschätzen: Einer Geschichte einen pompösen Schluss aufzupfropfen, wo eigentlich ein anderer verlangt ist, ist ein Betrug an deinem Werk, deinen Leser und dir selbst.
     
    Du sollst unterhalten.
    Du sollst die Grenzen, die du dir selber setzt, immer wieder verschieben.«
     
    (Alle Zitate und Statements stammen aus Interviews , die unter anderem auf Garry Dishers Homepage zu finden sind . )

Der Übersetzer
    Peter Torberg, geboren 1958 in Dortmund, studierte in Münster und in den USA. Nach einigen Jahren als Lektor ist er seit 1986 als Übersetzer tätig, unter anderem hat er Bücher von Paul Auster, Peter Carey, Anita Desai, Michael Ondaatje und Oscar Wilde ins Deutsche übertragen. Stipendium für Literaturübersetzung der Stadt München 1993. Arbeitsstipendium des Deutschen Übersetzerfonds 2000, Übersetzerwerkstatt Berlin 2001, Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds, Ahrenshoop 2002.
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