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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare
Autoren: Heinz G. Konsalik
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lassen, Friedrich Volbert brach seine besten Flaschen Wein an und ging später zu Champagner über, Peter Ostra erzählte von Schlangenjagden im Urwald, und Rita machte dem Hausherrn verliebte Augen. Überhaupt hatte es sich ganz selbstverständlich ergeben, daß Eva und Ostra und Volbert und Rita beisammensaßen, nicht an einem Tisch, sondern getrennt in zwei Ecken des großen Wohnzimmers. Man sah sich in der Beleuchtung von Steh- und Tischlampen nur schemenhaft.
    »Sie sind wundervoll«, sagte Ostra und sah Eva tief in die grünschillernden Augen. »Allein schon Sie zu sehen war den Flug aus Südamerika wert.«
    »Sie haben einen Swimming-pool«, sagte Rita am anderen Ende des Zimmers und blickte durch die große Fensterscheibe auf die Terrasse. »Ich schwimme gern. Bei uns kann man immer schwimmen.«
    »Mein Pool ist geheizt. Ständig 23 Grad«, sagte Volbert.
    »Dann könnte man jetzt schwimmen?« rief Rita.
    »Theoretisch ja.«
    »Und auch praktisch.« Rita stand auf und ging aus dem Zimmer. Verblüfft und voll Ahnungen blieb Volbert sitzen und nippte an seinem Sektglas. Aus der anderen Zimmerecke tönte das volle Lachen Ostras.
    »Was haben Sie mit Rita gemacht, Sie böser Friedrich?!« rief er. »Warum läuft sie weg?«
    »Ich glaube, sie will sich ausziehen!« rief Volbert.
    »Das geht aber schnell bei Ihnen, Volbert.« Ostra erhob sich, ein breiter Schatten gegen das ungewisse Licht. Dabei lachte er noch immer. Volbert strich sich über die kurzgeschnittenen Haare.
    »Sie will schwimmen …«
    »Das ist eine gute Idee.« Um Ostra herum kam Eva. Sie wiegte ihre Hüften in einer Art, wie es Volbert seit einigen Jahren nicht mehr von ihr gesehen hatte. »Ach ja, wann sind wir das letzte Mal nachts geschwommen? Friedi, mach die Scheinwerfer im Becken an! Ich ziehe mich auch schnell um.«
    Sie lief ebenfalls aus dem Zimmer, und Ostra kam auf Volbert zu, der an einigen Schaltern drehte. Um das Schwimmbecken herum gingen Gartenleuchten an. Büsche schienen zu schimmern. Ein Scheinwerfer mit Farbspiel verzauberte das Wasser von Silber bis Blutrot.
    »Haben wir nicht einmalige Frauen?« fragte Ostra und dehnte sich. Seine Anzugjacke knackte in den Nähten. »Seien wir ehrlich, Volbert: Was wäre das Leben ohne schöne Frauen?«
    »Warme Limonade.«
    »Sehr gut. Schwimmen wir mit?«
    »Nein.« Volbert schüttelte den Kopf. »Es ist schöner, Nixen zuzusehen, als ihnen nachzuschwimmen.«
    »Sie haben das Zeug zu einem Philosophen. Also, sehen wir zu und blasen wir unsere Herzen auf wie Luftballons.«
    Das Bad wurde ein voller Erfolg. Eva, in einem hellgrünen Bikini, mit aufgelösten langen roten Haaren, war das Urbild einer lockenden Nixe. Bevor sie ins Wasser sprang, ging sie erst einmal rund um das Becken, beschienen von den Scheinwerfern in allen Farben. Ostra klatschte Beifall und stieß Volbert in die Seite.
    »Wie sich die Natur bei uns verändert«, sagte er. »Im Tierreich muß das Männchen Räder schlagen und Kapriolen machen und balzen – bei uns tun es die Frauen. Glückliches Menschsein. Und nun sind Sie dran!«
    Rita kam aus dem Haus gelaufen. Sie trug einen goldenen Badeanzug, aber wer sie so sah, glaubte nicht, daß es Stoff sei, sondern man dachte an eine goldene Haut, über die die schwarzen Haare wehten wie zerfetzte Schleier.
    »Märchenhaft«, sagte Volbert mit trockener Kehle. »Um so eine Frau kann Sie die ganze Welt beneiden.«
    »Und Sie um Ihre Eva, mein Bester. Auf diesem Gebiet sind wir quitt und gleichwertig.«
    Erst spät in der Nacht ging man zu Bett, nachdem man am Beckenrand mit Champagner Bruderschaft getrunken hatte – der Vorschlag war von Eva gekommen. Beim Bruderkuß hing sie an Ostras Lippen, als ersticke sie und müsse durch Mund-zu-Mund-Beatmung gerettet werden. Rita hatte Volbert umarmt und streichelte seinen Nacken, während sie ihn küßte. Es war Volbert, als schneide jemand mit einem glühenden Messer seinen Kopf von hinten ab.
    »Freunde!« rief Ostra nach dieser Bruderschaft. Er hatte schon viel getrunken und schwankte etwas. »Es lebe das Leben! Und es lebe die Rückkehr nach Deutschland!«
    »Wie lange bist du aus Deutschland weg?« fragte Volbert. Rita lag in seinem Schoß und kitzelte ihn unterm Kinn.
    »Laß mich nachdenken … ja, einundzwanzig Jahre. Aber was soll die Erinnerung! Die Zukunft ist unser, Friedrich! Wenn unsere Geschäfte klappen, tut uns in den nächsten Jahren bis zum Lebensende kein Zahn mehr weh.«
    Nun war dieser Abend vorbei. Im Schlafzimmer
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