Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangen im Paradies

Schlangen im Paradies

Titel: Schlangen im Paradies
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
zog ihn aus der Tasche.

    Lieber Scott!
    Es gibt nur eine Möglichkeit, wie ich meinen Verdacht beweisen kann, und das möchte ich jetzt tun. Es könnte fehlschlagen, aber wenn mir irgend etwas passiert, dann hat das seinen Grund darin, daß ich in Craigs Augen der Wahrheit zu nahe komme.
    Heute abend habe ich Syd und den Baron beschuldigt, Leilas Tod verursacht zu haben. Ich hoffe, dieser Köder genügt, um Craig in Sicherheit zu wiegen, wenn er mir etwas anzutun versucht. Ich glaube, das wird am Schwimmbecken geschehen. Meiner Meinung nach war er neulich abends auch dort.
    Ich kann mich nur darauf verlassen, daß ich schneller schwimme als jeder andere, und wenn er mich anzugreifen versucht, hat er sich selbst entlarvt. Wenn es ihm jedoch ge-lingt, machen Sie ihn dingfest – für mich und für Leila.
    Inzwischen werden Sie die Bänder abgehört haben. Ist Ihnen aufgefallen, wie erregt er sich anhörte, als Alvirah Meehan zu viele Fragen stellte? Er versuchte, Ted das Wort abzuschneiden, als dieser davon sprach, daß Craig seine Stimme täuschend nachahmen könne.
    Ich meinte Ted gehört zu haben, der Leila anschrie, sie solle auflegen. Ich meinte sie sagen zu hören: «Du willst ein Falke sein?» Aber Leila schluchzte. Deshalb habe ich mich verhört. Helmut war in der Nähe. Er hörte sie sagen: «Du willst mein Falke sein?» Er hat richtig gehört, ich nicht.
    Zu Alvirah Meehans Bandaufnahme im Behandlungsraum.
    Hören Sie genau hin. Die erste Stimme klingt wie der Baron, aber etwas stimmt nicht. Meiner Meinung nach war es Craig, der den Baron imitierte.
    Scott, all das ist kein Beweis. Den wird es nur geben, wenn Craig mich als zu gefährlich ansieht.
    Warten wir ab, was passiert. Eines weiß ich und habe es in meinem Innern wahrscheinlich immer gewußt. Ted ist unfä-
    hig, einen Mord zu begehen, und mich schert es nicht, wie viele Zeugen noch auftreten und behaupten, sie hätten gesehen, wie er Leila tötete.
    Elizabeth

    Scott legte den Brief hin und fixierte Elizabeth streng. «Ich wünschte, Sie hätten mir vertraut und sich helfen lassen. Sie sind fast dabei draufgegangen.»
    «Es war die einzige Möglichkeit», entgegnete Elizabeth.
    «Aber was hat er Mrs. Meehan angetan?»
    «Eine Insulininjektion. Sie wissen ja, daß er während seiner College-Zeit in den Sommerferien im Krankenhaus gearbeitet hat. In den Jahren bekam er eine Menge medizinische Kenntnisse mit. Das Insulin war allerdings ursprünglich nicht für Alvirah Meehan bestimmt.» Er sah Elizabeth an. «Seiner Überzeugung nach waren Sie gefährlich. Er wollte Sie kommende Woche vor dem Prozeß in New York irgendwie aus dem Weg räumen.
    Doch als Ted sich entschloß hierherzufahren, überredete Craig schließlich Min, Sie ebenfalls einzuladen. Wenn Sie Ted sähen, würden Sie eventuell von einer Aussage gegen ihn Abstand nehmen – mit diesem Argument überzeugte er Min. Er wollte sich damit die Gelegenheit verschaffen, einen Unfall zu arrangieren. Alvirah Meehan wurde zur Bedrohung. Er besaß bereits das Mittel, sich ihrer zu entledigen.» Scott stand auf. «Und jetzt fahre ich nach Hause.»
    An der Tür blieb er stehen. «Nur noch eine abschließende Bemerkung. Sie, Baron, und Sie, Syd, waren bereit, die Justiz zu behindern, als Sie Ted für schuldig hielten. Sie taten ihm keinen Gefallen damit, daß Sie das Gesetz selber in die Hand nahmen, und dürften wohl indirekt für Sammys Tod und für den Anschlag auf Mrs. Meehan verantwortlich sein.»
    Min sprang auf. «Wenn sie damit an die Öffentlichkeit getreten wären, hätte sich Ted vermutlich mühelos zu einem Schuldbekenntnis überreden lassen. Ted sollte den beiden dankbar sein.»
    «Bist du dankbar, Min?» fragte Cheryl. «Meines Erachtens hat der Baron das Stück tatsächlich geschrieben. Du hast nicht nur einen Adligen, einen Arzt, einen Innenarchitekten geheiratet, sondern auch noch einen Autor. Du mußt völlig hingerissen sein – und pleite.»
    «Ich habe einen Renaissancemenschen geheiratet», erklärte Min. «Der Baron wird seine chirurgische Tätigkeit an der Klinik wieder in vollem Umfang aufnehmen. Ted hat uns ein Darlehen versprochen. Es kommt alles in die Reihe.»
    Helmut küßte ihr die Hand. Wieder erinnerte er Elizabeth an einen kleinen Jungen, der lächelnd zu seiner Mutter aufblickt.
    Min sieht ihn jetzt so, wie er wirklich ist, dachte sie. Ohne sie wäre er verloren. Es hat sie eine Million Dollar gekostet, das festzustellen, aber vielleicht findet sie, daß es das wert
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher