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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund
Autoren: Christine Feehan
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Feuergefahr. Als hielte man ein Streichholz an Dynamit. Er stellte fest, dass er grinste. »Hast du die anonyme Information geliefert?«
    »Das kannst du glatt vergessen«, sagte Jaimie schroff. »Ich ziehe hier gewissermaßen mein eigenes Ding durch und würde keine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Und ich will auch nicht, dass aufgebrachte Nachbarn das Haus mit mir darin anzünden, weil ich die Hunde auf sie hetze.«
    »Wozu all die Sicherheitsmaßnahmen?«, fragte Paul, den sie nicht überzeugt hatte. »Und was hat es mit all diesen elektronischen Geräten auf sich?«
    »Ich spioniere für Russland«, fauchte Jamie. »Wo ist euer Durchsuchungsbefehl? Wir sind hier immer noch
in den Vereinigten Staaten, ob ihr ein unsichtbares Abzeichen tragt oder nicht.«
    »Er ist neu, Jaimie«, sagte Kane leise. »Nimm ihn nicht so hart ran.«
    »Er ist ein Hitzkopf.« Ihre Hände zitterten immer noch. Jaimie fühlte, dass sich ihr fast der Magen umdrehte. »Und durch sein Verschulden wird noch einer von euch ums Leben kommen.« Sie presste eine Hand fest auf ihr Zwerchfell.
    »Bring sie alle hier raus.« Mack beobachtete Jaimie stirnrunzelnd, während er Kane den Befehl erteilte.
    »Ihr könnt ins Erdgeschoss gehen. Da sind Bewegungsmelder, aber sonst kaum etwas«, sagte Jaimie.
    »Ich hätte nichts dagegen, mir deine elektronischen Geräte im ersten Stock anzusehen«, sagte Javier. »Das sieht mir nach etwas ganz Feinem aus.«
    »Ich würde wetten, dass du dir die gern ansehen würdest. Das ist mein neues Geschäft, Javier.« Sie lächelte ihn strahlend an. »Und ich werde dich nicht mal in die Nähe dieser Computer lassen. Ich kann die Konkurrenz nicht gebrauchen.«
    »Vielleicht hast du Gründe dafür, dass wir sie uns nicht ansehen sollen«, sagte Paul.
    Jaimie zuckte die Achseln und musterte den Mann von Kopf bis Fuß mit einem kühlen Blick. »Kann schon sein.«
    »Ich bringe sie alle ins Erdgeschoss«, sagte Kane. »Und ich setze mich mit dem Sergeant Major in Verbindung, um zu sehen, wo sich der Fehler bei uns eingeschlichen hat.«
    Jaimie schaltete ihre raffinierte Alarmanlage aus, um die Dinge zu beschleunigen. Mack wartete, bis sie allein waren. Er folgte ihr in den Küchenbereich und sah zu,
wie sie nach dem Teekessel griff. Tee. Natürlich. Sie kochte immer Tee, wenn sie außer sich war.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte er sanft.
    »Du hast mein Leben um zehn Jahre verkürzt«, gestand sie.
    Er lehnte sich mit einer Hüfte an die Küchenschränke und sog ihren Anblick in sich auf. »Was tust du hier? Was hat es mit den elektronischen Geräten auf sich?«
    »Es geht nur um etwas, woran ich arbeite.«
    Sie weigerte sich, ihn anzusehen. Ihre Schultern waren steif. Ihre Körperhaltung sagte ihm laut und deutlich, er solle fortgehen. »Du hast mir gefehlt, Jaimie.« Hartnäckig, wie er war, würde er nicht vor einer Konfrontation zurückschrecken. Sie hatte sein Herz und seine Seele mitgenommen, als sie fortgegangen war. Er war ein Zombie gewesen, eine Maschine ohne Richtung und Ziel. Er konnte seinen Blick nicht von ihr losreißen. Er wusste, dass in seiner Stimme und in seinem Gesichtsausdruck ein Vorwurf lag, aber das hatte sie, verdammt nochmal, verdient. »Du bist spurlos verschwunden.«
    »Du hattest eine Wahl, Mack«, rief sie ihm ins Gedächtnis zurück. »Du hast mir gegenüber sehr deutlich klargestellt, wo deine Prioritäten liegen. Sie lagen nicht bei mir. Bei uns. In solchen Fällen spricht man von Selbsterhaltungstrieb.«
    »Das ist Blödsinn. Ich hatte keine Ahnung, dass du einfach verschwinden würdest.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hast du unmissverständlich gesagt, du seist noch nicht so weit, irgendeine Form von fester Bindung einzugehen. Ich habe dich beim Wort genommen. Was dachtest du denn, was ich tun würde?«

    Um ihn weinen. Auf ihn warten. Zurückgekrochen kommen und ihn um Verzeihung bitten. Aber doch nicht verschwinden. Das niemals. Sie hatte sein Leben mitgenommen. Sie hatte ihm alles genommen, was seine Person ausmachte. »Ich hatte erwartet, du würdest begreifen, dass ich viel zu tun hatte.«
    Sie hielt ihm weiterhin den Rücken zugekehrt; ihre Hände zitterten, als sie den pfeifenden Wasserkessel vom Herd nahm. »Viel zu tun? Du meinst deinen Drang, die Welt zu verbessern? Dein Bedürfnis, alle zu retten? Du hast uns beide abgeschrieben, Mack. Wenn du so tun willst, als sei es nicht so gewesen, und wenn für dich dann alles gut ist, dann soll es mir recht sein. Ich habe
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