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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund
Autoren: Christine Feehan
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Anstand besitzt anzuklopfen.« Sie lief auf und ab, entfernte sich von ihm und kam wieder zurück, weil es ihr einfach nicht gelang, das Adrenalin aus ihrem Körper rauszukriegen. »Was hast du hier zu suchen, Mack?«

    »Wir sind einer Schiffsladung Waffen gefolgt.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Nach San Francisco? In meine Wohnung?«
    »Geradewegs zu deiner Haustür, Kleines.«
    Sie zuckte zusammen »Ich bin nicht dein Kleines, Mack. Das ist lange her. Was tust du wirklich hier?«
    »Unsere Information …«
    »Also wirklich, Mack.« Sie trat ans Fenster und blickte auf die Wellen hinaus, die an die Mole schlugen. »Du und ich, wir wissen beide, dass es ein zu großer Zufall ist. Wenn du nicht derjenige warst, der die Sache eingefädelt hat, dann wollte dein Informant dich hier haben. Er wollte uns zusammenführen.«
    Er selbst wollte, dass sie wieder zusammenkamen, und daher stand Mack in der Schuld desjenigen, der es so eingerichtet hatte, ob absichtlich oder nicht. Jamie war vor einiger Zeit aus ihrer aller Leben verschwunden. Sie hatte in dieser Familie, die auf der Straße zusammengefunden hatte, eine große Rolle gespielt, und jetzt stand sie plötzlich wieder vor ihm  – zum Greifen nah.
    Er stellte sich hinter sie, legte sanft seine Hände auf ihre Schultern und zog sie von dem Fenster zurück.
    Kane räusperte sich. »Die Information lautete, die Fracht, hinter der wir her sind, sei gelöscht und in diesem Block von Lagerhallen untergebracht worden. Im Eckhaus. Bestens gesichert. Und das ist dieses Lagerhaus hier.«
    Ihr Blick streifte ihn und wandte sich sofort wieder von seinem Gesicht ab. »Nein, eben nicht. Ihr wollt das am Ende dieses Blocks. Geheimnisvolle Lastwagen mitten in der Nacht. Harte Kerle, die versuchen, freundlich zu wirken. Das ist das Lagerhaus, auf das ihr es abgesehen
habt, nicht meines.« Sie richtete ihren Blick wieder auf Mack. In den Tiefen ihrer saphirblauen Augen stand ein unterschwelliger Vorwurf, doch dann sah sie schnell wieder weg  – als sei ihr sein Anblick unerträglich.
    Tief in seinem Innern regte sich etwas. Eine Antwort. Mack konnte die Reaktion seines Körpers fühlen, der sich anspannte und gefährlich wurde  – die Reaktion eines Mannes. Jaimie Fielding. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Seine Jaimie. Die sture Jaimie mit ihrem unerhörten Humor, einem Gehirn wie ein Computer und ihrer reinen Ethik. Ihre kleinen Zähne bissen nervös auf ihre Unterlippe und lenkten Macks Aufmerksamkeit sofort auf ihre vollen, weichen Lippen. Wenn er diesen Mund sah, hatte er schon immer seine Lippen darauf pressen wollen  – und er wollte es noch. Sie hatte ihn verlassen.
    »Ich glaube, das ist ein grober Verstoß gegen meine Rechte als amerikanische Staatsbürgerin«, hob Jaimie hervor. »Ihr seid unbefugt in mein Haus eingedrungen.«
    Mack fuhr sich mit einer Hand durch sein schwarzes Haar. »Hör auf mit diesem Blödsinn, Jaimie«, fauchte er. »Das ist nicht komisch.« Es warf ihn aus der Bahn, sie zu sehen. Er brauchte nur ihren Geruch einzuatmen, und schon lief sein Körper ständig auf Hochtouren. Von ihm wurde Disziplin erwartet, aber irgendwie rastete sein Körper aus, wenn Jaimie in der Nähe war. Dann dachte er nicht mehr mit seinem Gehirn, sondern mit anderen Teilen seiner Anatomie.
    »Sehe ich so aus, als fände ich das zum Lachen?« Ihre Augenbrauen hoben sich fragend. »Ich kann dir versichern, dass ich nicht die Absicht hatte, komisch zu sein.« Als sie seinen Blick sah, schürzte sie ihre vollen,
üppigen Lippen. »Na ja, schon gut«, räumte sie ein. »Vielleicht doch eine Spur. Euer toller Nachrichtentrupp hat einen großen Fehler gemacht. Da schaut ihr natürlich dumm aus der Wäsche. Ganz zu schweigen davon, dass ich euch erwartet habe.«
    Mack hob die Bratpfanne auf, die neben dem Sofa lag. »Vermutlich dachtest du, damit könntest du dem gesamten Team eins über den Schädel ziehen.«
    Ein leises, grummelndes Gelächter zog durch den Raum. Jaimie lächelte die Männer hämisch an. »Lacht ruhig, so viel ihr wollt, ihr tollen Hengste. Wenn ich euer Feind gewesen wäre, wärt ihr jetzt tot oder verwundet.«
    »Da ist was dran.« Macks funkelnde Augen glitten durch das Zimmer. »Wir können froh sein, dass wir hier nicht am richtigen Ort sind.«
    Kane beobachtete, wie Mack Jaimie betrachtete. In seinen Augen sah das nach Ärger aus, aber andererseits hatte es immer Schwierigkeiten gegeben, wenn die beiden einander nahegekommen waren.
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