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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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Ruhe zu lassen, tagelang hatte sie sich in ihrer Wohnung eingeschlossen, und doch war sie kläglich gescheitert. In Vanessas Welt gab es keine Chance, ihrer Abhängigkeit zu entkommen. Nicht bei Thox.
    Mit zitternden Fingern griff sie in ihre Umhängetasche und holte einen kleinen, rechteckigen Gegenstand daraus hervor. Unabsichtlich heftig knallte sie es schlie ßlich auf den Tisch vor ihm.
    Damit sie es nicht mehr selbst machen musste.
    »Wenn es dir hilft, kannst du mich Anna nennen. Oder Stine. Wie du willst, es ist mir egal. Hauptsache …«, sagte sie mit gebrochener Stimme. Unsicher. So fühlte sie sich.
    »Nein«, unterbrach er sie jedoch ruhig.
    Vanessa senkte den Blick. Sie hatte sich geschworen, ihn nicht anzuflehen, sich nicht zu unterwerfen, doch nun, da er sie zurückwies, konnte sie sich nicht dagegen wehren. »Bitte! Ich brauche …«, begann sie hilflos und trat einen Schritt auf ihn zu. Ihr Blick schien ihn zu durchbohren – so fühlte es sich für sie jedenfalls an.
    Doch Thox schnitt ihr erneut das Wort ab. »Nein, Vane ssa«, sagte er, jetzt energisch.
    Sie fühlte sich wie durchgeschüttelt. Warum hatte sie nicht mit einer zweiten Zurückweisung gerechnet? Es war eine durchaus denkbare Möglichkeit gewesen, noch bevor sie überhaupt hierher kam, dass Thox sie angewidert aus seiner Wohnung schmeißen würde. Doch solche Gedanken waren ihr einfach nicht gekommen. So weit hatte sie nicht gedacht.
    Gedemütigt wich sie zurück. »In Ordnung, verstehe. Tut mir leid.« Sie eilte zur Tür, die Flucht war ihr einziger Ausweg, als sie seine Hand an ihrem Handgelenk spürte. Thox war aufgestanden, sie hatte es nicht einmal gemerkt, und hielt sie zurück. Er hielt sie fest, fest hielt er sie, und es tat ihr weh. Vanessa wirbelte herum und blickte auf seine Hand. Dann sah sie ihm direkt in die Augen. Thox war verstört, ausgeliefert, und doch nicht vollständig ablehnend. In seinen Augen schimmerte eine dunkle Erkenntnis. Ein kleiner Teil von Nicky in ihm war noch da, hatte all die Jahre unter einem Deckmantel der Vernunft geschlummert, und war wieder zum Leben erweckt worden, als Vanessa in seinen Mikrokosmos eingedrungen war.
    Sie und ihr Geheimnis.
    Und nun drängte sich Nicky endgültig und besitzergreifend zurück an die Oberfläche. Vanessa wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
    Thox ließ sie nicht wieder los. »Ich werde dich nicht Stine oder Anna nennen. Aber ich …« Er zögerte, rang mit sich selbst – und verlor. » Ich kann es nicht töten «, beendete er seinen Satz mit zitternder Stimme. Und dann sah Vanessa ihre Packung Rasierklingen in seiner Hand …
     
    ENDE

Nachwort
     
    Ein Nachwort? Ernsthaft, muss das sein?
    Nein, muss nicht, aber kann. Und ich will und ich werde. Nur ganz kurz. Sie müssen es auch nicht lesen, das Buch ist vorbei, hier wird sich kein geheimes Ende nach dem Ende verstecken, versprochen. Also Ihre Chance, abzuspringen. Tun Sie es. Jetzt.
     
    Huch, Sie sind ja immer noch hier. Also gut, von mir aus, wie Sie wollen. Selbst schuld .
     
    Zunächst einmal möchte ich betonen, dass die Handlung meiner Fantasie entspringt. Das Dorf Lübbewirtz ist von mir frei erfunden, die Stadt Hamburg hingegen gibt es wirklich. Ähnlichkeiten zu lebenden oder toten Personen sind rein zufällig, ganz ehrlich.
     
    Ich habe lange überlegt, wem ich an dieser Stelle danken möchte, und mir fielen schlagartig einen Haufen Leute ein, denen ich nicht danken möchte. Sie haben richtig gelesen. Nicht danken. Eben jene Exemplare von Menschen im Leben, die einem immer wieder Hindernisse in den Weg legen, nicht immer aus Bösartigkeit, aber ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was das für andere bedeutet. Und aus diesem Grund möchte ich mein kleines Nachwort u.a. auch eben jenen widmen, die für mich diese Hindernisse darstellten, die mich zu Sturz brachten und mich gestärkt zurückließen.
    Ich danke also meiner Ex-Agentur, die den Glauben an mich verloren und deshalb abgesägt hatte. Ich danke diversen Verlagen, die mich mit standarisierten Absagen oder durch Nichtachtung in die Schranken gewiesen haben. Und ich danke zwei jungen Damen, die mir den Glauben an die Freundschaft beinahe gänzlich zerstört haben. Euch allen h abe ich an dieser Stelle nur eines zu sagen:
    Selbst schuld.
    Nun aber zu den wahren Helden, die in meinem Herzen wohnen. Ich danke meiner Familie (Mama, Papa, Frank) dafür, dass Ihr da seid. Mutterschiff, Respekt für das, was Du Tag für Tag leistest.
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