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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
Autoren: Christine Feehan
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Suche nach etwaigen Feinden zu durchdringen. Zwei Jeeps waren mit der Gruppe aufgebrochen und auf der schlammigen, löchrigen Straße geblieben, die sich erst vom Wald entfernte, dann eine Schleife machte und danach meilenweit ins Innere des Waldes hineinführte. Die Jeeps kamen mit hochgejagten Motoren auf das Lager zu, und um sie herum spritzte Schlamm auf. Der größte Teil der Soldaten kam durch die Bäume, immer noch aufgefächert, die Waffen in Bereitschaft und tierisch nervös.
    Jack schraubte das Zielfernrohr auf das Gewehr seines Bruders und lud es bedächtig.
    Ein Knall drang laut durch die Stille der Nacht und sandte einen Feuerball in den Himmel hinauf. Es regnete Metall und Schrapnelle, Trümmer wurden in das Lager geschleudert, und Metall bohrte sich in Bäume. Die Schreie der Sterbenden vermengten sich mit den Rufen von Vögeln und Schimpansen, als die Welt um sie herum
explodierte und in orangeroten Flammen aufging. Der vordere Jeep war gegen den Draht direkt am Eingang des Lagers geprallt, hatte die Landmine ausgelöst und alles in seiner näheren Umgebung in Stücke gesprengt. Die Soldaten warfen sich auf den Boden und bedeckten ihre Köpfe, während Splitter vom Himmel fielen.
    Jack nahm das Auge nicht vom Zielfernrohr. Biyoya war in dem zweiten Jeep, und der Fahrer schwenkte augenblicklich von dem Feuerball ab. Die Passagiere wären beinah nach allen Richtungen hinausgeflogen, als er wüst durch die Bäume schlingerte. Biyoya sprang heraus, duckte sich ins Laub und schrie die Soldaten an, sie sollten sich auffächern und nach Jack suchen.
    Jack nutzte die Explosionen und das Geschrei der Männer als Deckung und gab in dem Chaos einen Schuss ab, der einen der Soldaten am Waldrand traf. Sofort suchte er sich ein neues Ziel und feuerte schnell hintereinander drei weitere Schüsse ab. Vier Schüsse, vier Tote. Da er nicht wollte, dass die Soldaten entdeckten, woher die Schüsse kamen, ergriff Jack sofort danach eine Schlingpflanze und kletterte auf der Seite des Baums, die von den Soldaten abgewandt war, mit dem Kopf voran hinunter, bis er mit einem Überschlag auf den Boden springen konnte. Er landete weich auf den Fußballen, verschmolz mit den wuchernden Farnen und ließ sich auf den Bauch fallen. Durch die Farne konnte er sich auf dem nahezu unsichtbaren Wildpfad voranschlängeln, der ihn hinter Biyoyas persönliche Wache führte.
    Jack erhob sich, ein lautloses Phantom mit einem Messer in der Hand. Er stach schnell und fest zu und achtete sorgsam darauf, dass der Wachposten mit keinem einzigen Laut seine Anwesenheit verraten konnte. Jack glitt wieder
ins Dickicht zurück, und seine Haut und seine Kleidung verschmolzen mit seiner Umgebung.
    Biyoya drehte sich um, weil er etwas zu seinem Wachposten sagen wollte, stieß einen schockierten Schrei aus, sprang mit einem Satz von dem Toten zurück und suchte hinter seinem Jeep Deckung. Er rief seinen Soldaten Befehle zu, und sie schickten einen Kugelregen in den Urwald und erhellten die Nacht mit blitzendem Mündungsfeuer. Laub und Äste fielen wie Hagel von oben herab, und etliche Soldaten, die ins Kreuzfeuer geraten waren, gingen zu Boden. Biyoya musste mehrfach schreien, um die Befehlsgewalt wieder an sich zu bringen. Er ordnete eine weitere Durchsuchung des umliegenden Waldes an.
    Die Soldaten sahen einander an und waren offensichtlich alles andere als erfreut über den Befehl, doch sie gehorchten widerstrebend und begaben sich wieder einmal Schulter an Schulter zwischen die Bäume. Jack war bereits auf seinen Baum zurückgekehrt und lehnte seinen erschöpften Körper an den dicken Stamm.
    Er sackte in sich zusammen, nahm das Auge aber nicht vom Zielfernrohr, weil er hoffte, einen sicheren Schuss auf Biyoya abgeben zu können. Er versuchte jeden Gedanken an seine Heimat und seinen Bruder weit von sich zu schieben, doch das war unmöglich. Kens Körper, so blutig, so wund. Es hatte keine Stelle gegeben, die nicht blutete. War Jack zu spät gekommen? Ausgeschlossen. Er wüsste es, wenn sein Bruder tot wäre, und wenn es irgend möglich war, würde Ken kommen und ihn rausholen. Er könnte sogar jetzt schon in der Nähe sein. Vom Verstand her wusste Jack es besser. Er wusste, dass Kens Wunden zu schwerwiegend waren und dass er Tausende von Meilen entfernt in einem Krankenhaus sicher untergebracht war,
aber er konnte es einfach nicht lassen. Jack suchte auf telepathischem Wege Kontakt zu ihm, wie er es schon getan hatte, als sie noch Kleinkinder gewesen
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