Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
grenzender Wahrscheinlichkeit das Ende für die Organisation - und für die Überlebenden fortgesetzte Qualen, sobald der Drachenelf Rache an ihnen nahm.
    »Wir sind auf alles gefasst«, bekräftigte Bricius energisch. Der Klang seiner Stimme hallte nach wie das Rauschen eines Waldes in der Abendbrise. »Es kann überhaupt nichts schiefgehen - keinerlei Überraschungen.«
    »Dein Wort in Sgiaths Ohr«, versetzte Deochar ruhig. Er sprach zumeist mit leiser Stimme, die in krassem Gegensatz zu seiner bulligen Gestalt stand. »Ich hoffe, dass wir Alberich nicht unterschätzt haben. Er ist völlig unberechenbar und ganz anders als jeder von uns, egal von woher er stammen mag. Vergesst nicht, er ist fast so alt wie diese Welt.«
    Veda lachte spöttisch. »Welche dieser Welten?«
    »Zeit spielt keine Rolle«, sagte Josce mild. »Sie ist es, die die Welten trennt, doch am Ende sind alle Welten eins.«
    »Und dann ist Alberich immer noch alt «, unterstrich der Menschenmann. »Oder vielmehr: erst recht.«
    »Seht!« Veda zog den Speer aus dem Schaft an ihrem Ledersattel und lenkte das geflügelte Ross Blaevar, genannt Windhauch, voraus. Sie befanden sich nun mitten im dichten Nebel, und der Dactyle mit den drei Anführern übernahm die Führung. Das restliche Gefolge fächerte auf in Dreiecksformation und hielt Sichtkontakt.
    Allen voran flog die Amazone, unübersehbar mit dem golden glänzenden Speer und der blitzenden Spitze, auf dem eisglänzenden Pegasus, dessen weite Schwingen den Nebel in Wallung brachten und durcheinanderwirbeln ließen.
    Niemand sprach mehr ein Wort, kein Laut sollte zum Feind hinabdringen. Alle waren auf Position, die Waffen bereit. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die ersten Pfeile und Speere flogen, doch sie konnten blitzschnell manövrieren, ausweichen und die Formation ändern. Der Angriffsplan war bis ins Detail geplant worden, er konnte nicht fehlgehen.
    Vedas Speer, den sie von einer Seite zur anderen schwang, zerteilte die Nebelmauer und machte den Blick frei auf das Ziel, das finster drohend vor ihnen lag. Nur noch ein paar Hügel, dann begann die Senke, in der das Dorf lag. Dahinter erhob sich der ehemalige Palast Morgenröte, am Fuß des Gebirges mit dem schneegekrönten Olymp, dem höchsten Berg des Reiches. Alle Stürme hatte er überstanden; unverrückbar, unzerstörbar überragte er das Land als ewiges Mahnmal.
    Seinem Inneren entsprang die Quelle der Unsterblichkeit, die einst dem Priesterkönig Johannes gedient hatte, bevor sie mit dem Einbruch der Zeit versiegte und ihn zum Tode verurteilte. Der Träumer war dahin, doch das Reich hatte Bestand; es war stark und unnachgiebig wie seine Schöpferin, und wenn es noch so oft pervertiert, zerstört und wieder aufgebaut wurde. Bisher ... denn die Schöpferin war fort, und ihr Ende konnte auch das Ende des Reiches bedeuten.
    Die Quelle sprudelte zwar wieder und spendete dem Reich neue Lebenskraft. Jedoch diente diese nur noch dazu, Alberichs Gelüste zu befriedigen. Wie lange war der Untergang noch aufzuhalten, wenn die Schöpferin nicht mehr wiederkehrte?
    Bricius und Deochar machten sich bereit. Bald würden die Iolair ihre Angriffsformation bilden und jeder Anführer ein Viertel des Heeres übernehmen, um es zum Sieg zu führen.
    Auf Vedas Wink näherte sich ein Geschwader mit Riesengreifen. Zwei reiterlose Vögel, die Helme auf den Köpfen trugen sowie Brust- und Bauchschilde, scherten aus und flogen dicht unterhalb an die Plattform heran, bis beide Männer in den leeren Sattel abspringen konnten.
    »Zum Sieg!«, rief Josce ihnen nach. Dann teilte sich die große Schar auf. Die einen folgten Vedas leuchtendem Speer, die anderen jeweils einem Greif, der Rest blieb an dem Dactylen mit dem Geschützturm.

2
    Im
    Schlachtenturm
     
    D ie Zentaurin hob den Kopf und machte so den Anführer der Schützen auf sich aufmerksam. »Sobald ihr eine Schleuderwaffe seht, nehmt sie sofort unter Beschuss! Und das gilt auch für Ölkessel und dergleichen. Ihr kreuzt über dem Palast und greift ein, wo es notwendig wird!«
    Der Dactyle verfügte mit seinen Schuppen über eine stabile natürliche Panzerung, aber er war zusätzlich mit schweren Platten versehen worden, die jeglichen Beschuss abhalten sollten.
    Josce würde bei dem Einsatz aber nicht an Bord bleiben, sondern vom Boden aus agieren. Sie ordnete an, den Dactylen zu den Hügeln hinabzulenken. Aufgrund seiner Größe, seines Gewichtes und der Unmöglichkeit zu laufen konnte das riesige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher