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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte
Autoren: Susan Schwartz
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hatte sie Sandra und Luca befreit. Bevor sie sich in ihr Schicksal ergeben hatten, hatten die Gefangenen die Unterhaltungen der Soldaten draußen im Hof gehört und ebenso mitbekommen, dass nun alle Gefangenen wieder vereint hier im Palast waren und dass eine von ihnen, ausgerechnet die Mutter der entführten Kinder, die Seite gewechselt haben sollte.
    Gewiss nicht freiwillig, darüber hatten sie diskutiert. Aber wenn es so war, blühte ihnen allen nach und nach dasselbe Schicksal. Bis ihre Lebenszeit abgelaufen war ...
    An dem Punkt angekommen, fanden die Gespräche ein Ende. Jeder dachte nur noch an sich und seine düstere Zukunft.
    »Wenn es stimmt, was wir gehört haben, dann befindet sich Finn genau da, wo Laura auch ist«, antwortete Cedric. Er zeigte erneut die typisch amerikanisch weißen und perfekten Zähne. »Und dann dürfte es für Finn keinen Ort geben, der sicherer ist.«
    Micah reckte seinen mageren Körper. »Also, worauf warten wir, du Plaudertasche? Willst du handeln oder die Tür zu Tode quatschen, bis sie von selbst aus den Angeln fällt?«
    »Gute Idee. Oder du schaust einfach mal nach, aus welchen Materialien sie besteht und ob wir eine Chance haben, sie mit einem Dietrich oder Ähnlichem auszuhebeln. Oder was dir so einfällt, du müsstest dich doch damit auskennen.«
    »Woher willst du das ...« Micah winkte ab. »Hauptsache, du hast keine Vorurteile, du blöder amerikanischer ...«
    »Ist ja gut, Zigeunerchen. Wer sagt übrigens, dass ich nicht Europäer bin wie du? Also kannst du, oder solltest du etwa entgegen deinem Äußeren und deinem Verhalten ein harmloser IT-Nerd sein?« Cedric lachte höhnisch.
    Micahs Wangen röteten sich. Zornentbrannt ging er zur Tür.
    Das Schloss war aus Eisen wie nicht anders zu erwarten, stellte er fest, aber keineswegs so schwierig wie unten im Verlies.
    Andere machten den Vorschlag, die Tür auszuhebeln, wenn sie mit vereinten Kräften ans Werk gingen.
    Cedric hob auffordernd die Hände. »Dann mal los!«

    »Alberich benutzt den Nebel!« Die Amazone Veda rauschte auf ihrem geflügelten Ross heran, das selbst nebelgrau war, mit einem Glanz wie Silber und einer wie weiße Gischt fließenden Mähne und Flügeln wie Schnee. Sie war unglaublich groß und unglaublich schön und unglaublich schnell und tödlich. Leonidas mochte einer der wenigen Krieger sein, die es mit ihr aufnehmen konnten.
    »Das macht nichts«, erwiderte Josce, die Zentaurin. Sie kauerte auf einer Geschützplattform und genoss den Flugwind in ihrem kupferfarbenen Fell. Der Titanendactyle nutzte jede noch so kleine Thermik und erreichte hohe Geschwindigkeiten ohne einen einzigen Schlag seiner riesigen Flügel. Dadurch war der Flug angenehm und leicht wie eine Bootsfahrt auf ruhigen Wellen.
    Ebenfalls an Bord waren die beiden weiteren Befehlshaber der Iolair: Bricius, der Elf, der Laub statt Haare trug und dessen samtbraune Haut eine hauchfeine silberne Maserung aufwies; und Deochar, der in Innistìr geborene Mensch, dessen weiße nackenlange Haare im Kontrast zu seiner dunkelbraunen Haut standen.
    »Sgiath hat uns darauf vorbereitet«, fuhr Josce fort.
    Sgiath war natürlich nur eine Bezeichnung, »der Flügel«, der wichtigste Teil des Iolair, um sich in die Freiheit schwingen zu können. Niemand, nicht einmal die vier Anführer, kannten die Identität ihres geheimnisvollen Oberbefehlshabers, der ihre Organisation einst gegründet hatte. Doch es wäre keinem eingefallen, an seiner Existenz zu zweifeln oder seine Autorität infrage zu stellen. Die wenigen Gelegenheiten, zu denen er keine Botschaften schickte, sondern seine Stimme für Auserwählte einmal persönlich erklang, waren stets ein erhebender Moment, der sie alle einander noch näher brachte.
    Ohne Sgiath wären sie alle nichts, er war ein genialer Stratege und Organisator, er wusste stets Rat und hatte die Iolair bisher vor den Augen Alberichs verborgen gehalten. Es war wichtig, dass er seine wahre Identität verborgen hielt; dadurch boten die Iolair kaum Angriffsfläche. Oder Möglichkeiten, Verrat zu begehen, aus welchen Gründen auch immer.
    Sgiaths Ruf zum Angriff war überraschend gekommen, hatte die Aufständischen aber nicht unvorbereitet getroffen - sie hatten sich seit Längerem jeden Tag bereitgehalten, denn um ein Überraschungsmoment nutzen zu können, musste es schnell gehen. Alle wussten, dass sie nur eine einzige Chance bekommen würden, gegen Alberich vorzugehen. Gingen sie fehl, bedeutete dies mit an Sicherheit
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