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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte
Autoren: Susan Schwartz
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aus verborgenen Kammern Trolle geholt, die sich durch den Nebel ungehindert im Tageslicht bewegen konnten. Sie schleppten Schleudergeräte und Steinblöcke zu den Mauerausbuchtungen und brachten sie in die richtige Position. Feuer für Brandpfeile wurden entzündet, Öl in Kesseln zum Sieden gebracht.
    Vor dem Palast bildeten die Soldaten zwei Linien: Die eine verlief direkt an den schwarzen Mauern entlang, die andere postierte sich vor dem Dorf.
    Zuzo war zufrieden, wie schnell die Aufstellung erfolgte, und fragte seinen Adjutanten: »Wie viele sind wir?«
    »Annähernd neunhundert«, lautete die Antwort.
    Der Leguanartige fuhr herum. »Das ist unmöglich! Weshalb sind wir so wenige?«
    »Wir haben vor drei Tagen einige Truppen wegen einer aufständischen Stadt im Norden losgeschickt, die den Tribut verweigert, Hauptmann. Außerdem fehlen die rund dreihundert Soldaten um Hauptgeneral Leonidas. Und natürlich der Seelenfänger.«
    »Der Zeitpunkt ist wahrhaftig gut gewählt«, fauchte Zuzo. »Ich frage mich ...«
    Er sprach seinen Gedanken nicht aus. Aber er war gewiss nicht der Einzige, der sich diese Frage stellte.
    Ein anderer Soldat meldete, dass alle bereit seien. Der Nebel war zwar für die Verteidiger ebenfalls nicht leicht zu durchdringen, doch zumindest für die erste Angriffswelle mussten sie nicht allzu viel zielen, um Treffer zu erlangen.
    »Es ist bald so weit«, bemerkte der Adjutant.
    »Allerdings«, stimmte Zuzo zu. Und er wusste nicht so recht, zu wem er flehen sollte, dass die Verteidigung halten möge.

    »Könntet ihr bitte endlich einmal aufhören zu streiten?« Cedric packte Micah und Rudy im Genick und stieß ihre Köpfe zusammen. Bestimmt ging er seiner Meinung nach sanft vor, aber dazu waren seine Muskeln einfach zu gewaltig und er zu wenig willens oder in der Lage, seine Kräfte zu zügeln.
    Die beiden stießen ächzende Laute aus und gingen stöhnend zu Boden, wo sie liegen blieben. Jammernd hielten sie sich die Köpfe.
    »Du gehst zu weit«, erklang unerwartet eine Stimme aus dem Hintergrund. Das war Gina, die junge Italienerin, sonst immer sehr schüchtern.
    »Sieh da, die Jungfrau.« Der Bauarbeiter wandte sich ihr mit Spott in der Stimme zu. »Stehst du etwa auf einen der beiden?«
    Das Mädchen wurde rot, und Frans, der Lebensgefährte von Rudy, stieß ein empörtes Schnauben aus.
    Trotzdem fuhr Gina tapfer fort: »Es besteht kein Grund, mit den beiden so umzuspringen, Cedric.«
    »Ich hab sie doch nur ganz sanft getupft«, erwiderte der Mann mit der Vorliebe für schrille Hawaiihemden. »Und wenn ihr mir jetzt mal alle zuhört, könnten wir vielleicht etwas Vernünftiges tun.« Er stieß die beiden am Boden sacht - diesmal wirklich - mit der Fußspitze an. »Jetzt hört schon auf rumzuheulen und steht auf. Es gibt viel zu tun.«
    Micah sprang sofort auf, sein großmäuliges Ego konnte diese Demütigung ohnehin kaum hinnehmen. Frans half Rudy auf. »Und was kannst du Großartiges tun, hier drin?«, schnaubte er angriffslustig.
    Cedric grinste breit. »Wir sind aus dem Verlies unten rausgekommen, also sollte das hier ein Klacks sein. Habt ihr außerdem schon aus dem Fenster geschaut und mitbekommen, was gerade abgeht?«
    Viele der Gefangenen zogen ratlose Gesichter. Sie waren alle so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie seit einiger Zeit nicht mehr auf das Draußen geachtet hatten.
    Cedric verdrehte die Augen. »Wir werden angegriffen, ihr Hohlköpfe! Und das ist genau die Gelegenheit, auszubrechen - keiner hat Zeit, auf uns zu achten, und die Wachen sind unter Garantie abgezogen worden!«
    »Er hat recht!« Reggie Freeman starrte aus dem Fenster. »Das ist nicht einfach ein Haufen Todesmutiger, das ist Kriegszustand! Und sie kommen aus der Luft!«
    Sofort gerieten alle Gefangenen in Aufregung. Cedric brauchte eine Weile, bis er sich wieder Gehör verschaffen konnte. »Alles der Reihe nach, Leute! Zuerst kümmern wir uns um unsere Tür. Sollten die anderen noch nicht so weit sein, wenn wir draußen sind, befreien wir auch sie.«
    »Und Finn?«, fragte Gina zaghaft. Sie hatte anscheinend die Hoffnung, dass der Ire sich für sie interessieren könnte, noch nicht aufgegeben.
    Sie hatten es alle mitbekommen, dass Laura, Milt und die anderen gescheitert waren - in der Hinsicht, die wahren Herrscher von Innistìr zu finden. Allerdings, und das war das Hauptgespräch der vergangenen Stunden gewesen, war es Laura gelungen, den Kapitän des Seelenfängers im Schach zu schlagen. Damit
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