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Schattengold

Schattengold

Titel: Schattengold
Autoren: Dieter Buehrig
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unserem geistigen Auge verblassen. Dann wird es Zeit, den Vorschlag der Altphilologen der Oberschule aufzugreifen und die Stadt umzubenennen in ›Chronaborg‹ – eine Stadt, die im Schatten der Zeit dahindämmert.
    Vielleicht erfährt sie eines Tages das gleiche Schicksal, wie der geheimnisvolle Ort Germelshausen. Er ist seit Jahrhunderten verschwunden und erwacht nur alle 100 Jahre für einen Tag.
    Das hat den Vorteil, dass die Zeit dann unendlich dauert, so, als würde sich das Dorf nahe des Zentrums eines massereichen Schwarzen Lochs befinden.
    Es wäre ein riesengroßer Zufall, wenn Sie ausgerechnet an einem solchen Tag vorbeikämen. Sie sollten sich dann nicht in dem neuen Hotel einquartieren. Das würde Ihre Lebenszeit durcheinanderbringen. Sie müssten 100 Jahre warten, bis Sie wieder nach Hause kommen könnten.
    Ihre Angehörigen würden das wohl kaum noch erleben.

     

     

Worterklärungen und Anmerkungen

    Adrian Ampoinimera: leitet sich ab von ›Andrianampoinimerina‹, Name des Begründers und ersten Herrschers des Königreichs Madagaskar (Regentschaft 1787–1810). Sein Name kann übersetzt werden mit ›Der Vornehme da im Herzen von Imerina‹ (Imerina ist der Kern des madagassischen Hochplateaus).
    Ny fotoana dia fifanakalozan’ny fiainana sy fahafatesana (malagasy; die Sprache auf Madagaskar): Zeit ist das Wechselspiel von Leben und Tod
    maty (malagasy): Tod
    Rana: leitet sich ab von ›Ranavalona‹, Name von madagassischen Königinnen
    Radamo: leitet sich ab von ›Radama‹, Name von madagassischen Königen
    Mpilalao: madagassisches Straßentheater
    fady (malagasy): schicksalhaftes Tabu
    Ombiasy: madagassischer Zauberer
    Das Muttermal bildet das Wappen Madagaskars nach.

    Der Baum der Reisenden (Ravenala madagascariensis): endemische Pflanze auf Madagaskar
    Mpanandro: madagassischer Zauberer
    Das Märchen über die fünf Finger stammt aus Madagaskar. Es wird zitiert aus Victor-Georges Andriananjason: Im Lande der Malagasy. Hangelar bei Bonn, 1969.
    ¡Qué precioso! (spanisch): Wie herrlich!
    ¡Vaya joyas! (spanisch): Welch toller Schmuck!
    Los alemanes parecen ser personas honradas. En esta ciudad tan acogedora no hay ningún ladrón (spanisch): Die Deutschen sind ehrliche Häute. In dieser einladenden Stadt gibt es keinen Dieb.
    ¡Ángela, tu collar! (spanisch): Angela, deine Halskette!

    ¡Ay, por Dios, que me han robado el collar! (spanisch): Mein Gott, meine Halskette! Man hat mir meine Halskette geraubt!
    ¡Socorro. – Al ladrón! (spanisch): Hilfe! – Haltet den Dieb!
    Litschi: madagassischer Likör
    kisoa (malagasy): Schwein
    fotoana = fiainana + fahafatesana (malagasy): Zeit = Leben + Tod
    Chansons madécasses (Originaltitel einer Komposition von Maurice Ravel): Madagassische Gesänge
    alika (malagasy): Hund, Bastard
    kankana (malagasy): Wurm
    Mpisikidy (malagasy): heilkundiger Zauberer
    sampy (malagasy): die alten Götzen der Madagassen

    ›Das menschliche Leben ist nur Schatten und Nebel: Ein Nichts genügt, um es vergehen zu lassen.‹: Das Sprichwort, das der Unbekannte im Klosterhof des St.-Annen-Museums zitiert, ist ein alter madagassischer Ausspruch.

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