Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut
Autoren: Jennifer Benkau
Vom Netzwerk:
trennte, befand sich neben der Zeichnung einer Blaumerle, die sie am Tag zuvor im Garten beobachtet und grob stilisiert hatte, eine schwer zu entziffernde Nachricht in Nichola s’ Handschrift.
    Hunger! 10:30 Uhr, zweites Frühstück im Vertigo?
    Sie musste lächeln. Er wusste genau, dass sie dem Frühstück in diesem herrlichen kleinen Café, in dem es immerzu nach Sommer roch, nicht widerstehen konnte.
    Aber was ist mit den Steuerunterlagen, du anarchis tischer Dämon? Die ungeliebte Büroarbeit war leider nicht ausschließlich ein Vorwand gewesen. Während sie sich einen Kaffee aufbrühte und wegen de r kalten Fliesen mit den Zehen wackelte, fiel ihr Blick auf ihr Mobiltelefon, das auf der Arbeitsplatte lag. Eine SMS war unbemerkt eingegangen. Sie wusste, was drin stand, ehe sie sie geöffnet hatte:
    ‚ Ach , und Joana: Scheiß auf die Steuer. ‘
    Normalerweise hätte sie sich darüber amüsiert. So war er eben, ihr Liebster; er tat, was ihm gefiel. Irgendjemand würde schon alles andere erledigen. Damit irrte er selten. Doch mit einem Mal kam ihr brutal und ungewollt etwas in den Sinn, was sie in ihrem Schreck zunächst ganz vergessen hatte. Wenn sie schwanger war – was ihr langsam als Tatsache erschien und nicht mehr als absurde Idee – dann würde nicht nur sie Mutter werden. Nicholas würde Vater werden.
    Der Kaffee roch bitter. Joana kippte ihn in den Aus guss, die Tasse entglitt ihren Händen und zerbrach im Spülbecken.
     
    ~*~
     
    Der Mann kam zu spät. Nicholas hasste Unpünkt lichkeit, wenn er es war, der warten musste. Er hatte schon mit dem Gedanken gespielt, Joana anzurufen und das Frühstück zu verschieben, da sah er durchs Fenster den Lieferwagen doch noch in den Hof ein biegen. Wurde auch langsam Zeit. Doch dann stutzte er. Ein Gemüsehändler? Der Kerl am Steuer wirkte nicht wie jemand, der mit Äpfeln und Orangen han delte. Nicholas füllte die letzten beiden Punkte im Kostenvoranschlag für einen seiner besten Kunden aus und versandte rasch die E -M ail, bevor er das Büro verließ, die Halle durchmaß und auf den Hof trat. Hoch konzentriert witterte er die Emotionen des F ahrers . Es war riskant gewesen, in die alte Oldtimer werkstatt zurückzukehren, wo der Luzifer und seine Schergen sie vermutlich zuerst suchen würden, denn hier hatten sie vor dem Abenteuer in Island gelebt. Andererseits war genau das vielleicht der Grund, warum alles friedlich blieb. Wer ging schon davon aus, dass Joana und er sich dreist wieder dort niederlassen würden, wo man sie schon einmal aufgespürt hatte? Der Luzifer suchte vermutlich am anderen Ende der Welt und drehte dort jedes Steinchen um. Umso bes ser, dann war er eine Weile beschäftigt.
    Der Fahrer war harmlos. Zwar waren ihm Emotio nen wie Misstrauen und ein wenig Furcht anzuspüren, aber das lag in dem Inhalt der Apfelsinenkisten be gründet, die er in seinem Wagen durch halb Portugal kutschierte. Nicholas begrüßte ihn mit Handschlag und der Mann im ölfleckigen Overall begann in hilflosem Englisch eine schlechte Schmierenkomödie und erzählte von einer Lieferung besonders schmack hafter, frischer Früchte, die nicht einmal Saison hatten. Nicholas hatte selten eine derart grotten schlechte Tarnung erlebt. Was zur Hölle sollte ein Gebrauchtwagenhändler, der sich auf deutsche Old timer spezialisiert hat, mit Obst?
    „Lass gut sein, ich koste mal.“ Nicholas öffnete die hintere Klappe und sprang in den Sprinter. Er musste den Kopf einziehen. Im Inneren des Wagens roch es nach fauligen Äpfeln, offenbar hatte man den Plan gehabt, die Tarnung glaubwürdig aufzuziehen. An der Umsetzung haperte es gewaltig. Der Lieferant wies nach links und Nicholas klopfte ein paar Kisten ab. In der zweiten von unten klang es, als bestünde der In halt aus mehr als Bio-Abfall. Er zog die Kiste heraus und öffnete sie. Bingo, alles entsprach der Bestellung: Ein AKS-74 Sturmgewehr nebst 40-mm Granatwer fer, klein zerlegt in unscheinbare Einzelteile. Etliche kleine Kartons, randvoll mit Munition für die neue n sowie die alten Waffen. Nicht zu vergessen, zwei Taser – Stromschockgeräte von Stinger, denen ganz ähnlich, die die Polizei verwendete, aber weit wir kungsstärker als alles, was man auf legalem Weg beschaffen konnte. Waffen wie diese waren eines der wenigen Mittel, das im Kampf gegen Dämonen Sinn machte. Nach einem Schuss oder einer Stichverlet zung war ein Dämon immer noch in der Lage, seinen menschlichen Körper fallen zu lassen und im dämo nischen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher