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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition)
Autoren: Lena Diaz
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als Logan gerade erst bei der Polizei angefangen hatte, war nicht gerade begeistert, dass der Anfänger, den er einst verspottet hatte, nun sein Vorgesetzter war. Logan tolerierte sein Klugscheißer-Verhalten nur deshalb, weil Clayton in ein paar Monaten in den Ruhestand gehen würde.
    Mit einem resignierten Seufzer winkte Logan Riley zu sich heran und war nicht überrascht, als Clayton sich Riley anschloss, wobei er sein übliches Grinsen zur Schau trug.
    Logan ignorierte Clayton und wandte sich an Riley. »Ist dieses Gebiet schon abgesucht worden?« Er drückte die Palmwedel auseinander, sodass der dahinterliegende Pfad sichtbar wurde.
    Riley zog überrascht die Augenbrauen nach oben. »Wir haben uns diesen Bereich nicht näher angesehen, sondern auf den Gerichtsmediziner gewartet.«
    Logan zog seine Pistole aus dem Schulterholster, das er unter der Anzugjacke trug. Er trat zwischen die Palmen, wobei er darauf achtete, den scharfen Palmwedelspitzen auszuweichen und sich am Rand des Pfads zu halten, sodass er nicht auf die Fußabdrücke trat. »Schauen wir mal, ob wir Gesellschaft haben.«
    Riley und Clayton wechselten einen Blick aus weit aufgerissenen Augen und zogen ihre Waffen. Die drei Männer folgten dem Pfad durch das dichte Unterholz. Ein paar Minuten später tauchten sie am Rand des kleinen Parkplatzes neben einer Reihe von Müllcontainern wieder auf.
    Logan gab den anderen ein Zeichen, und sie schwärmten aus, um mögliche Verstecke zu überprüfen. Als er sicher war, dass keine unmittelbare Gefahr drohte, steckte er seine Waffe zurück in das Holster. »Ich werde ein weiteres Team anfordern, um das Gebiet abzusperren. Stellt sicher, dass bis zu ihrem Eintreffen niemand hier herumläuft.«
    Clayton zupfte an seiner Hose, um sie über seinen ausladenden Wanst zu ziehen. »Riley, hat das hier nicht Ähnlichkeit mit diesem anderen Mord, den es gab – damals, als du noch Streifenpolizist warst? Etwa vor vier Jahren?«
    Über Rileys Gesicht huschte ein Ausdruck des Wiedererkennens. »Du hast recht. Das hätte mir gleich auffallen müssen.«
    »Welcher Mord?« Logans Blick wanderte zwischen den beiden hin und her.
    Clayton kratzte an seinen grauen Bartstoppeln herum. »Es gab damals auch ein Mädchen, das vermisst wurde und das ein paar Tage später mit lauter Schnittwunden in einer Hütte auftauchte. Sie hielt ebenfalls eine Rose in den Händen. Allerdings kann ich mich nicht an ihren Namen erinnern, so was wie Diana, Deana …«
    »Dana«, sagte Riley. »Dana Branson. Ich hätte sofort an sie denken müssen, als ich die Leiche heute Morgen sah. Ich war damals noch nicht Detective, aber ich kenne die Details und habe die Fotos gesehen.« Er schauderte und schluckte schwer. »Jetzt erscheint die Verbindung offensichtlich, aber als O’Donnell vermisst gemeldet wurde, war ich gerade bei der Tagung und habe auch nicht daran gedacht, als Sie mich angerufen haben, Logan. Wenn ich vor ein paar Tagen hier gewesen wäre, dann hätte ich vielleicht …«
    Logan bedeutete Riley zu schweigen, ungeduldig, weitere Details über jenen anderen Mord zu hören. »Clayton, erzählen Sie mir, an welche Einzelheiten Sie sich bei dem anderen Fall erinnern.«
    »Das Opfer war weiß, Mitte zwanzig, hatte langes braunes Haar und blaue Augen. Sie …… ähem …« Er räusperte sich und lief rot an. »Sie wurde drei Tage vermisst, ehe wir sie fanden. Genau wie O’Donnell.«
    Am liebsten hätte Logan frustriert losgebrüllt. Hätten seine Männer ihm nur zu dem Zeitpunkt von O’Donnells Verschwinden von dem früheren Fall erzählt. Hätte das etwas an seiner Suchstrategie geändert? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das hing von den Einzelheiten des früheren Falls ab und davon, ob es Hinweise auf die Identität des Täters gab. Ohne konkrete Informationen würde er keine Anschuldigungen gegen einen seiner Mitarbeiter erheben. Er war der Boss. Letzten Endes trug er die Verantwortung. »Wer waren die Verdächtigen in dem früheren Fall?«
    »Es gab keine Verdächtigen. Die Spuren waren alle kalt«, erwiderte Clayton. »Aber Branson war nicht allein. Da war noch eine andere Frau.«
    Fassungslos presste Logan die Lippen zusammen, damit ihm nicht etwas herausrutschte, was er später bereuen würde. Wie konnte es sein, dass seine Männer einen brutalen Doppelmord in einer Stadt vergaßen, die gerade mal fünfzigtausend Einwohner hatte? Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die einzigen Todesfälle für gewöhnlich das Resultat
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