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Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)

Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)

Titel: Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)
Autoren: Meike Nilos
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Feuer. Ich schloss die Augen und streifte mein Höschen über meine Schenkel. Jafar flüsterte. Ich verlor mich in seiner Stimme, verlief mich zwischen farbigen Buchstaben. Ich fasste hinter mich und rieb den Penis, bis er groß und hart in meiner Hand pochte. Ich öffnete ihm meine Schenkel, ließ ihn in mich gleiten. Und Jafar stieß mich mit kurzen harten Sätzen zum Höhepunkt.
    „Du schmeckst wie ein Morgen am Wadi Bani Chalid“, sagte er und strich mir eine Strähne aus der feuchten Stirn.
    Masud strich seine Dishdasha glatt und zog sich sofort wieder unter die Palme zurück. Sekunden später döste er, als ob nichts gewesen wäre.
    Ich ging mit Jafar schwimmen und wusch mir den fremden Schweiß vom Körper. Jafar sah mich an wie vorher. Voll dunklem Verlangen.
    Ich tauchte unter und hielt die Luft an, bis meine Lungen zu platzen drohten. Was hatte ich nur getan? Wie konnte ich mich nur völlig fremden Männern hingeben? War es das was ich wollte? Walters Gesicht tauchte vor meinem geistigen Auge auf. Ich durchbrach die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. In all den Jahren war ich meinem Mann immer treu geblieben, auch wenn es mir nicht an Gelegenheiten gefehlt hatte. Und jetzt, nach nur einem Tag in einem fremden Land, hatte ich ihn gleich mit zwei Männern betrogen. In meinem Kopf summten die Gedanken, wie aufgeschreckte Bienen. Konnte ich einfach so die letzten Jahre beiseite fegen und meinen Gefühlen folgen, wie ein Teenager, der keine Verantwortung trägt? Das Wasser rauschte in meinen Ohren und überdeckte das Geräusch meines Atems, der in meinen Lungen brannte, wie die Sonne auf meinem Kopf.
    „Bring mich zurück zum Hotel“, sagte ich, stürzte aus dem Wasser und klaubte meine Sachen zusammen.
    Die Rückfahrt verlief in tiefem Schweigen. Masud starrte aus dem Seitenfenster. Von Zeit zu Zeit fing ich Jafars Blicke im Rückspiegel auf. Ich sprang aus dem Wagen und ging ohne Abschiedsgruß die Stufen des Hoteleingangs hinauf. Die elektrischen Türen öffneten sich und die klimatisierte Luft wehte mir ins erhitzte Gesicht. Ich atmete tief durch.
    Walter wartete in der Lobby auf mich. Er faltete die Zeitung zusammen und legte sie ordentlich auf den Tisch, bevor er aufstand und langsam auf mich zu kam. Meine Haare waren zerzaust, mein Make-up verschmiert; ich hatte mir nicht die Mühe gemacht mich herzurichten, ich wollte nur weg von den beiden Männern, weg von Jafars Augen, weg von den Gefühlen, die seine Blicke in mir auslösten.
    Walter packte mich grob am Arm und schleifte mich in den Fahrstuhl. Er sagte kein Wort, bis wir in unserem Hotelzimmer angekommen waren. Dort schubste er mich aufs Bett und blieb schwer atmend vor dem Fußende stehen. Er sah mich an wie ein ekliges Insekt, das er am liebsten zertreten hätte. Und ich fühlte mich schmutzig. Ich schluckte meine Tränen hinunter, ich würde nicht heulen, auf keinen Fall! Auch wenn ich einen Fehler gemacht hatte, so konnte er mich nicht behandeln. Ich straffte meine Schultern und versuchte aufzustehen, aber Walter drückte mich zurück auf die Matratze.
    „Nutte!“ Das Wort war wie ein Schlag ins Gesicht. „Hast du ihnen deine Möse gezeigt, damit sie dich vögeln?“ Er ging zur Fensterbank und nahm seine Zigaretten, dann schleuderte er das Päckchen in meine Richtung und verfehlte nur um Haaresbreite meinen Kopf. Ich erwachte aus der Starre, sprang auf und blieb mit zitternden Knien dicht vor meinem Mann stehen.
    „Es interessiert dich doch gar nicht, ob, oder wen ich gevögelt habe. Du liebst mich doch gar nicht mehr. Du liebst doch nur das Ausstellungsstück, das du neben deinem Porsche und deinem ganzen unnötigen Kram präsentieren kannst. Was ich tue, oder wie es mir geht ist dir doch scheiß egal!“ Mein Atem brannte in meinen Lungen. Schweißperlen tropften in meine Augen.
    Walter hob die Arme und ballte die Fäuste. Sein Gesicht war tiefrot angelaufen und er schnaufte wie eine Lokomotive. Er war noch nie gewalttätig gewesen, aber in diesem Augenblick hatte ich Angst vor ihm. Ich hielt die Luft an. Die Sekunden dehnten sich zu einem endlosen, breiigen Gebilde. Dann ließ er die Arme sinken. Er starrte seine zitternden Hände an wie Fremdkörper.
    „Dann geh doch“, flüsterte er. „Scher dich zum Teufel!“ Er schnappte sich seine Brieftasche. „Ich brauche was zu trinken.“
    Mein Herz setzte einen Schlag lang aus, als die Tür ins Schloss donnerte. Das war so typisch für ihn,
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