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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition)
Autoren: Jennifer Schreiner
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er zehn tote Zeugen auf seiner Liste und es würde ihn nicht wundern, wenn er bald auch die Frau dazuzählen konnte.
    Beinahe hätte er laut gelacht. Er mochte es nicht mit den Geliebten von Opfern zu reden, aber Nonnen waren ihm ein Gräuel.
    Ein Lächeln schlich auf Simons Gesicht, bevor er unter dem Gelächter der Huren und dem lauten Schimpfen der Männer das Gebäude betrat.
    Hätten sie das kalte Lächeln auf seinen großzügigen Lippen gesehen, hätten die sechs Huren und der Mob das Weite gesucht und wären nie wieder im Dunklen auf die Straße gegangen.
     
    ***
     
    Der kleine, uniformierte Mann mit den riesigen brauen Augen klopfte zaghaft an die pompöse Tür. Schon die Blicke seiner Arbeitskollegen ließen darauf schließen, dass er auf der derzeitigen Seite der Tür besser aufgehoben war.
    Doch die Botschaft, die er zu überbringen hatte, war zu wichtig, um damit zu warten.
    Trotzdem ließ sein Gesichtsausdruck, an dem sich die zwei Betrachter aus sicherer Entfernung vergnügten, darauf schließen, dass er wusste: Der Bote stirbt als erstes.
    Langsam, beinahe verführerisch andächtig strich er sich das etwas zu lange, braune Haar aus seinem femininen Gesicht. Niemand sah das verräterische Glitzern in seinen Augen, welches seiner restlichen Haltung und seinem Erscheinungsbild widersprach.
    Sein nächstes Klopfen war fordernder und entsprach seiner wahren Natur.
     
    ***
     
    Im ersten Saal des Klosters fand Simon nur gähnende Leere vor, und auch auf seine Rufe hin tat sich nichts. Selbst die üblen Gerüche, die Verfall und Verrottung begleiteten, schienen das Gebäude schon vor Jahren verlassen zu haben.
    Trotzdem machte er sich die Mühe jeden verlassenen Gang zu überprüfen und jede Tür zu öffnen, die sich öffnen ließ.
    Manche der Räume schienen zu seiner Überraschung tatsächlich noch bewohnt oder benutzt zu werden. – Nur die Inhaber waren verschwunden.
    Frustriert drehte sich Simon von der letzten Tür weg und wandte sich zum ersten Mal den Fenstern des Ganges zu. Das nächstgelegene war zersplittert und nie erneuert worden – es passte zu diesem Ort, der von Gott selbst aufgegeben schien. – Nur einige Menschen schienen diese Tatsache noch nicht eingesehen zu haben, und hielten an ihren abstrusen Hoffnungen fest. Genug, um die Zimmer, Gänge und Fenster so gut es ging zu pflegen und sauber zu halten.
    Doch weder Hoffnung, Zeit noch Geld schienen für Draußen zu reichen, denn ein verwilderter Garten fristete sein freies, ungezwungenes Dasein in der Mitte des Gebäudes. Aus Erfahrung wusste der junge Mann, dass sich hier normalerweise gepflegte kleine Anlagen befanden, in denen Mönche oder Nonnen sich ihren Gedanken und ihrer Frömmigkeit hingeben konnten.
    Ab und zu hatte er auch schon eine labyrinthische Anlage an solchen Orten bewundern dürfen. Dort musste der Besucher erst in der Mitte seine Konzentration schulen, bevor er seine Gedanken befreien konnte und das Labyrinth ihn ausspuckte.
    In diesem Garten musste man hingegen damit rechnen von der wilden Ursprünglichkeit verschlungen zu werden und die einzige Konzentration galt dem geschickten Ausweichen der Dornen und den heimtückischen Wurzeln.
    Mit einem herablassenden Lächeln im Gesicht wandte er sich von den kläglichen Überresten ab und stutzte. Tatsächlich! Im hintersten Teil des Gartens schien es einen kleinen steinernen Schuppen zu geben, der dem wuchernden Efeu zum Opfer gefallen war.
    Er setzte eine freundliche, hoffnungsvolle Miene auf und machte seinen Weg über brüchige Treppen nach unten. Vorsichtig, um nicht von der Wiese attackiert zu werden, bahnte er sich einen Weg durch den Garten, um einen steinernen Springbrunnen, den er von oben nicht gesehen hatte und der schon seit mindestens einem Jahrhundert nicht mehr in Betrieb zu sein schien und zu dem Nebengebäude.
    Als er nahe genug war, fiel ihm ein Warnschild auf, welches an der Tür hing. Neugierig öffnete er die Tür.
    Das erste was er sah, war auch das Letzte.
    Das gleißend helle Licht fraß sich in seine Augen, hinterließ silberne Schlieren in seinen Gedanken, bohrte sich einen Weg durch seine Nervenbahnen ins Gehirn, wo das Licht explodierte und Schwärze hinterließ.
     
    ***
     
    „Was soll das bedeuten, er ist tot?“ Marcus stand vor dem deutlich kleineren Uniformierten. Obwohl seine Hose heruntergelassen war und eine Frau zwischen seinen Beinen kniete, schaffte er es bedrohlich zu wirken. „Wieso erfahre ich erst jetzt davon?“
    Der
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