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Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)

Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)

Titel: Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
Autoren: Sindy Schröter
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zwei Stunden Bücher. Es war für sie ein Abend Ritual geworden. Egal worum es handelte. Solange es nichts Gruseliges war, wurde es von ihr regelrecht verschlungen. So kam es auch mit den Jahren, dass Gwen sein Bücherregal drohte, aus allen Nähten zu platzen. Heute war es aber anders. Immer wieder musste Aeris Anlauf nehmen, eines ihrer Bücher zu lesen. Immer wieder blieb sie nach den ersten Sätzen hängen und vor ihren Augen sah sie dieses Portal. Diese schwarzen schwebenden Punkte, die man kaum erkennen konnte, aber dennoch vorhanden waren. Sie sah diese kahlen Bäume, die vereist herumstanden, ohne jegliches Leben noch in sich zu tragen. Diese Kälte, die man dort verspürte. Diese Gegend rundherum. Eine einzige vereiste Einöde. Und der Eingang befand sich mitten in unserem Land. In einem Land in dem Frieden herrschte, seit Prinzessin Isa den Thron bestiegen hatte. Und inmitten dieser friedlichen Idylle von Emda existierte ein Tor in eine Welt, die düsterer nicht sein konnte. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn. Alles kreiste sich in ihrem Kopf. Sie versuchte es irgendwie zu sortieren, um es zeitgleich aus ihrem Kopf zu verbannen. Aber es gelang ihr nicht. Sie klappte frustriert ihr Buch zu und streifte sich mit der Hand durch ihre braunen Haare. Sie musste auch an Avodia denken. Sie war froh, dass Sie sie endlich wieder sehen konnte. Aber warum musste sie ihr ausgerechnet diesen Ort zeigen? Was hatte das alles zu bedeuten? Warum jetzt nach all den Jahren?
    Aeris reichte es. Sie legte ihr Buch auf den Nachtschrank und stand auf. Drau ßen war es mittlerweile dunkel geworden. Sie lief zu ihrem Kleiderhaken, wo sich eine leichte schwarze Bluse drauf befand, und zog sie sich über. Anschließend verließ sie ihr Zimmer und lief die Treppe hinunter. Ihr Vater saß unten im Wohnzimmer und las seine Zeitung. Wie jeden Abend um diese Zeit. Als er bemerkte, das Aeris noch einmal weg wollte, drehte er sich ein wenig irritiert um.
    „ Du willst noch einmal weg? Um diese Uhrzeit?“
    Sie zwang sich ein L ächeln in ihr Gesicht und blickte zur Haustür.
    „ Ich muss noch einmal zu Faryll. Ich bin bald wieder zurück. Mach dir keine Sorgen.“
    Sie hob kurz ihre Hand und pl ötzlich hatte Gwen neben seiner Zeitung, eine kleine Schachtel Schokolade auf seinem Schoß. „Eigentlich wollt ich den dir erst morgen geben, aber warum nicht schon heute.“ Der Mann dankte nickend seiner Tochter und gab ihr zu verstehen endlich zu Faryll zu gehen, was sie auch ohne zu zögern tat.
Draußen wehte eine kleine kühle Brise und war richtig erfrischend zu den sonst so heißen Nachmittagen in diesem Sommer. Sie lief zügig und war kurz vor Faryll seinem Haus, als sie plötzlich Avodia ihre Präsenz in ihrem Kopf spürte.
    „ Tu es nicht. Du darfst ihm noch nichts erzählen. Zumindest nicht solange wie ich noch nichts Genaueres weiß. Du hast mir dein Wort gegeben.“
    Aeris hielt nicht an. Wut machte sich in ihr bemerkbar. Wut das Avodia ihr etwas gezeigt hatte, ohne ihr den Grund verraten zu haben. Aber nun musste sie dar über reden. Und ihre Wächterin war ihr mit ihren Zurückhaltungen im Moment auch absolut keine Hilfe.
    Erneut versuchte sie es, Aeris von ihrem Vorhaben abzubringen Faryll davon zu berichten, als der Junge schon die T ür öffnete und vor Aeris stand.
    „ Woher wusstest du, dass ich herkomme?“ Sie blickte in seine Augen und war sichtlich überrascht. „Ich hab dich kommen sehen. Ich hab am Fenster gesessen. Keine Sorge, Feuer ist immer noch mein Spezialgebiet. In fremde Köpfe einzudringen wäre auch rein gar nichts für mich.“
    Er machte eine Geste zur T ür um sie hereinzubitten.
    „ Bitte Aeris, du darfst nicht mit ihm sprechen. Du würdest es bereuen. Deine Gedanken kann sie nicht sehen, weil ich sie verhülle. Aber die anderen Gedanken würde sie sofort lesen.“
    Erschrocken stockte dem M ädchen der Atem. Ein kalter Schauer machte sich auf ihrem Rücken bemerkbar. „Maya. Sie ist dort. Hab ich recht? Sie befindet sich an diesem grauenvollen Ort?“ Faryll winkte mit den Händen und blickte durcheinander in ihr Gesicht.
    „ Aeris? Wovon sprichst du?“
    Sie lie ß ihre Arme schlaff nach unten fallen und hob ihren Kopf nach oben, um in die Sterne blicken zu können. Sie dachte, sie würde niemals mehr einen dieser Namen hören. Sie dachte, es wäre vorbei. Aber es schien nicht der Fall zu sein.
    „ Sie liest seine Gedanken. Er muss sie verstecken. Sag es ihm.“
    Erschrocken griff sie Faryll an die
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