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Sanft wie der Abendwind

Sanft wie der Abendwind

Titel: Sanft wie der Abendwind
Autoren: Catherine Spencer
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gut wie schön.
    Ein lautloses Schluchzen schüttelte ihn. Plötzlich fand er den Mut, zu sagen, was er schon seit Langem empfand. „Ich liebe dich, Lily. Ich liebe dich so sehr, dass ich dir nicht erlauben kann, deinen Plan durchzuführen. Bitte, tu es nicht. Bitte!“
    „Ich tue es doch für Natalie.“ Sie drehte ihn zu sich um, sodass er sie ansehen musste. „Für unsere Schwester. Wie kannst du mich bitten, ihr nicht zu helfen?“
    „Weil … Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas geschieht“, erwiderte er stockend.
    „Du hast bisher niemals Angst gezeigt, Sebastian. Lass mich jetzt bitte nicht im Stich. Ich brauche deine Ermutigung, um das alles durchzustehen.“
    Tränen stiegen ihm in die Augen, und er sah Lily nur noch verschwommen. Wenn er sie verlor, würden ihm nur Erinnerungen bleiben, die mit den Jahren verblassten. Stöhnend presste er sie an sich und schmiegte sein Gesicht in ihr Haar. Er hatte immer nur mit ihr gestritten, als er sie hätte lieben können, und nun stritt er mit ihr, gerade weil er sie so sehr liebte.
    „Du hast mir oft vorgeworfen, ich würde dich nicht als Familienmitglied akzeptieren“, sagte Sebastian leise, als er sich wieder unter Kontrolle hatte. „Und du hattest recht. Ich wollte dich nicht als Teil der Familie sehen, weil man sich nicht in Familienmitglieder verlieben darf.“
    „Nicht einmal, wenn keine Blutsverwandtschaft besteht?“ Sie umfasste sein Kinn und zwang ihn, sie anzusehen. „Sebastian, du bist viel zu großartig, um zu solchen Ausreden Zuflucht zu nehmen!“
    „Ich und großartig? War es großartig, dich zu kränken und abzuweisen, obwohl du nicht mehr wolltest, als akzeptiert zu werden? War die Idee großartig, einen Detektiv auf dein Privatleben anzusetzen, statt dich offen zu bitten, deine Probleme mit mir zu teilen – und nicht nur mein Bett?“
    „Ich habe nicht behauptet, du seist perfekt“, flüsterte Lily und streichelte zärtlich sein Gesicht. „Nur dass du …“
    Das Telefon klingelte. Wie gelähmt standen sie beide einen Moment lang da, dann legte Sebastian ihr einen Arm um die Schultern und zog sie an sich, während er abhob.
    „Sebastian?“ Hugos Stimme bebte.
    „Ja, Hugo, ich bin hier. Lily auch. Hat sich Natalies Zustand geändert? Sollen wir sofort ins Krankenhaus kommen?“
    „Nein … Ich …“ Hugo rang hörbar um Fassung.
    „Du hast schlechte Nachrichten, oder? Wir kommen, so schnell wir können.“
    „Nein, ich rufe an, um euch zu sagen, dass die Krise überstanden ist. Natalie ist über den Berg. Das hat mir der Arzt gerade eben versichert. Es wird eine Weile dauern, aber sie wird wieder ganz gesund.“
    Sebastian presste die Stirn gegen Lilys und schloss die Augen. „Oh, Gott sei Dank!“, sagte er aus tiefstem Herzen.
    „Wir sind auch überglücklich“, versicherte Hugo. „Es ist schon spät, aber ich dachte mir, mit den guten Neuigkeiten kann ich euch noch stören. Geht jetzt schlafen! Und grüß Lily von mir.“
    Langsam legte Sebastian auf. „Du hast alles mitbekommen, Lily?“
    „Ja, jedes Wort.“ Eine Träne rollte ihr über die Wange.
    Sanft wischte er sie weg. „Glaubst du, dass du jetzt schlafen kannst?“
    „Nein, ich bin plötzlich überhaupt nicht mehr müde.“
    „Ich auch nicht.“ Er zog sie zu sich und berührte sanft mit den Lippen ihren Mund. „Möchtest du etwas anderes unternehmen?“
    Lily lächelte. „Das kommt ganz darauf an, was du vorschlägst.“
    Sebastian legte den Arm um sie und führte sie ins Schlafzimmer. „Da wir, wie du vorhin bemerkt hast, beim Reden immer nur in Schwierigkeiten geraten, möchte ich dir lieber zeigen, was ich vorhabe.“
    Als sie eine Weile später erschöpft nebeneinanderlagen, verkündete Lily, sie habe Hunger.
    „Um Himmels willen, Weib, du bist unersättlich“, beklagte Sebastian sich.
    „Ich dachte an die Sandwiches, die du vorhin gemacht hast. Es wäre doch schade, sie verkommen zu lassen.“
    Er öffnete die Augen. „Möchtest du deins mit Ketchup?“
    Sie lächelte ihn strahlend an, und erneut durchflutete ihn heißes Verlangen. „Ich möchte dich, Sebastian. Mit oder ohne Ketchup.“
    Die Sandwiches aßen sie am folgenden Morgen zum Frühstück und tranken dazu Champagner.
    „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Sebastian und sah, wie Lily sich verspannte.
    „Zuerst sollten wir natürlich Natalie besuchen, und sobald ich mir absolut sicher sein kann, dass sie nicht mehr in Gefahr ist, fahre ich nach Vancouver zurück.“
    „Wie
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