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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze
Autoren: Alan Burt Akers
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kurz vor seinem Ziel zu Boden gehen. Segs rauschendes Blut forderte eine direktere Teilnahme an den Auseinandersetzungen. Er verzichtete darauf, den blauen Pfeil aufzulegen. Er schob sich den Bogen über die linke Schulter und fuhr halb herum.
    »Milsi! Ich muß jetzt Exandu helfen! Die Zeit des Schießens ist vorbei. Du mußt ...«
    »Ich muß dich begleiten, Seg.«
    Für weitere Diskussionen blieb keine Zeit. Der Kampflärm hallte drohend durch die Dschungellichtung. Frischer Blutgeruch wallte auf und überlagerte die Dschungelgerüche und Kochdüfte. Spitze und langgezogene Schreie, das Klirren von Stahl auf Stahl ... Seg zerrte sein Schwert heraus und stürmte los. Milsi folgte ihm dichtauf.
    Er kam gerade noch rechtzeitig.
    Exandu verstand sich trotz seinem Ächzen und Jammern darauf, die schwere einseitige Klinge zu führen. Doch war er nicht in der gleichen Klasse wie die Wächter, geschweige denn wie die Banditen.
    Seg erreichte ihn gerade noch rechtzeitig, um einen Mann niederzustrecken, über ihn hinwegzuspringen und einen zweiten aufzuspießen, der soeben mit seiner Axt auf Exandus ungeschützten Kopf zielte.
    Kurze Zeit beruhigte sich das Treiben an der Stelle, an der die beiden niedergingen. Mit zornigem Blick schaute Seg in die Runde. Exandu stieß ein ächzendes Lachen aus.
    »Ich glaube, sie fliehen.«
    Er hatte recht.
    Milsi schien die überall auf der Lichtung herumliegenden Toten gar nicht wahrzunehmen. In kritischen Momenten verfügte sie über eine Gelassenheit, die Seg herzerwärmend fand. Er wußte praktisch nichts über sie oder ihr Leben, ihre Herkunft, und es lag auf der Hand, daß sie ihn ebensowenig kannte. Doch waren sie, wie es bei den Kregern heißt, im Augenblick ihres Kennenlernens vom selben Blitz getroffen worden. Wenn man das Schicksal verantwortlich machen konnte, freute sich das Schicksal über die Begegnung. Im großen Kreis des Vaol-paol, des unendlichen Bandes der Existenz, waren sie zusammengekommen und hatten den Kreis vollendet.
    Die überlebenden Banditen retteten sich hastig in die Sättel. Die Brunnelleys bewegten flügelschlagend die Luft und erhoben sich schwerfällig. Die Vögel, deren Reiter nicht mehr lebten, schlossen sich dem Abflug an. »Bei Vox!« rief Seg und sprang auf den nächsten Vogel zu.
    Beinahe erreichte er den baumelnden Clerketer, das Geschirr, das den Reiter sicher im Sattel festhielt. Der Vogel wandte ihm ein Knopfauge zu, wich zurück, flatterte heftig mit den Flügeln. Behäbig stieg das Tier in die Luft auf und stieß dabei ein Krächzen aus, das zumindest für Segs Ohren etwas Spöttisches und Triumphierendes hatte.
    »Alles Pech der Welt diesem Ungeheuer!« brüllte Seg. Er stemmte die Hände in die Hüften, wandte den Kopf zum Himmel und schaute dem Schwarm der Flugwesen nach, der in der Strahlung der Zwillingssonne verschwand.
    Milsi, die sich ihm näherte, schaute ebenfalls hinauf.
    »Du kennst dich mit solchen wundervollen Vögeln aus, Seg?«
    »Ein bißchen.«
    »Uns in Pandahem erscheinen sie sehr seltsam. Ich hatte allerdings schon davon gehört – von Vögeln und Tieren, die Reiter durch den Himmel tragen. Jetzt habe ich sie gesehen. Ich wüßte gern, woher sie kommen.«
    »Aus Cottmers Höhlen, würde ich sagen – diese verdammten unnatürlichen Wesen!« Hop der Unduldsame hob das Gesicht, das einen verwirrten Ausdruck zeigte. »Was hättest du mit einem solchen Wesen angefangen, Pantor Seg, hättest du es fangen können?«
    »Nun ja«, sagte Seg überrascht, »ich hätte das Ding natürlich geflogen. Was sonst?«
    »Du kannst so einen Vogel lenken?«
    Seg kam zu sich. Er zwang sich dazu, unruhig von einem Fuß auf den anderen zu treten.
    »N-nun ja, ich hätt's versuchen können!«
    »Du wärst heruntergefallen! Ein Kupfer-Ob gegen einen goldenen Crox, daß du Hals über Kopf in die Tiefe gestürzt wärst!«
    »Aye«, sagte Seg, der nun wieder die übliche Vorsicht walten ließ. »Aye, Hop. Wahrscheinlich hast du recht.«
    Die Tatsache, daß die Lichtung mit Leichen übersät war, wirkte sich auf die Anwesenden unterschiedlich aus. Die meisten waren nach den erlebten Schrecknissen dermaßen abgestumpft, daß sie alles weitere mehr oder weniger teilnahmslos hinnahmen. Allenfalls dankten sie ihren jeweiligen Göttern, daß sie nicht zu den Gefallenen gehörten.
    Was das Aufräumen anging ...
    »Laßt sie alle liegen!« befahl Strom Ornol herumstolzierend. Er war noch immer ziemlich elektrisiert und kehrte mehr als sonst den Anführer
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