Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Bogenschützen: er hatte breite Schultern und eine schmale Taille, und die Muskeln bewegten sich wie Schlangen unter der bronzenen Haut. Er trug ein scharlachrotes Lendentuch, das nach oben von einem breiten Lestenleder-Gürtel abgeschlossen wurde. Bei sich hatte er den lohischen Langbogen und einen Köcher mit Pfeilen, die mit rosaroten Federn versehen waren. Sein Schwert besaß eine ihr unbekannte Form. Seine Mokassins waren wie die ihren oben weich und an der Sohle zäh. Auf dem Wege hierher hatte die Gruppe so manches Paar zerschlissen und würde wohl noch viele weitere erneuern müssen, ehe die Flucht endgültig gelungen war.
    Doch jenseits der äußeren Erscheinung, die auch anderen sichtbar war, erkannten Seg und Milsi im anderen doch mehr – einen besonderen Funken Leben, eine ruhige Zielstrebigkeit, Treue, Lebensfreude, die Erkenntnis, daß jeder Ziele anstrebte, die normale Leute für ewig unerreichbar halten mochten.
    Seg hatte geschworen, Milsis Jikai zu sein, sie zu begleiten und für sie zu sorgen. Sie dagegen hatte keinerlei Versprechung abgegeben. Begegnet waren sie sich im Labyrinth des Berges, wo die Gruppe Banditenschätze gesucht hatte und woraus Milsi errettet worden war. Die übrigen Mitglieder der Gruppe, die unter Führung der Königin den König gesucht hatten, lebten ausnahmslos nicht mehr. Seg machte sich plötzlich klar, daß sie diese Nachricht zu Hause würde verkünden müssen.
    Es gab Menschen, die diese Nachricht nicht traurig finden würden. Einige Ränkeschmiede würden sich sogar darüber freuen ...
    Obwohl Milsi ihm kein Zeichen gegeben hatte, daß sie für ihn mehr empfand als für irgend jemanden sonst, war er überzeugt, daß er ihr als Eskorte willkommen war.
    Das war immerhin ein Anfang.
    Anerkennend schob er die Nase in den Wind.
    Milsi blickte zu ihm auf, während Hop bereits der stämmigen Gestalt Exandus entgegeneilte.
    »Es ist irgendwie seltsam, Seg. Du behauptest, du kommst aus Loh. Natürlich weiß ich nichts über diesen Kontinent; ich habe aber sagen hören, alle Lohier hätten rotes Haar ...«
    Er lachte und blickte sie mit fröhlich funkelnden Augen an.
    »Komm und iß etwas! Nein, nein, ich stamme wirklich aus Erthyrdrin, das im hohen Norden Lohs liegt. Dort oben haben wir meistens schwarzes Haar und blaue Augen. Natürlich gibt es bei uns auch Rothaarige – und ich kann dir versichern, daß wir unsere Witze darüber machen.«
    »Das bezweifle ich nicht!«
    »Was!« brüllte Exandu zornrot und geriet ins Torkeln. »Das ist ja schrecklich! Wir müssen sofort weiterziehen, diesen schrecklichen Ort verlassen – oh, mein Bauch. Shanli! Shanli! Der Leib tut mir weh – von dem schrecklichen Voskspeck, den ich eben gegessen habe ... Shanli, um des Süßen Beng Shodine willen, des Heilers aller Menschen!«
    Offensichtlich hatte Hop der Unduldsame Exandu soeben verkündet, eine wildgewordene Horde Toilcas sei im Dschungel unterwegs und werde das Lager stürmen und jeden einzelnen verschlingen.
    Shanli eilte herbei; sie hatte eine unnachahmlich anmutige Art, sich nicht zu hetzen, doch war sie stets zur Stelle, um Exandu einen Schluck Wein, ein Heilmittel oder eine Salbe zu reichen und ihm vor allen Dingen mit beruhigenden Worten zur Seite zu stehen.
    »Ein Schluck von Mutter Bablis Magenbalsam, Herr! Ich habe einen kleinen Schluck honigversüßten Jholaix' hinzugetan.«
    »Oh, Shanli ... meine Rettung ... honigversüßter Jholaix!«
    Seg beobachtete, wie Milsi auf diese pathetische Szene reagierte. Sie hob die Augenbrauen. Allerdings kannte sie den schwachen Zustand von Exandus Innereien, seine ewigen Klagen über Leber, Knochen und schmerzenden Kopf.
    Sie bemerkte Segs Blick.
    »Honigversüßter Jholaix, oha! Das ist ja die reinste Dekadenz!«
    Jholaix war der Name eines Landes und seiner Weine, die nach allgemeiner Auffassung in diesem Teil Kregens die besten waren – ein Genuß, den man sich nicht oft gönnen konnte. Ein armer Mann hätte ein ganzes Jahr arbeiten müssen, um sich eine Flasche vorzüglichen Jholaix' zu leisten.
    »Ja, Dame Milsi«, sagte Shanli, und ihre resignierte Art verlieh ihr eine beinahe überirdische Aura der Reinheit. »Aber Herr Exandu verdient dies alles und mehr, als jeder bieten könnte ...«
    »Ganz bestimmt.«
    »Toilcas!« entfuhr es Exandu, der sich tatsächlich einen Moment von dem Kelch fortriß, den ihm Shanli an die zitternden Lippen hielt.
    »Sie werden dir nichts tun, Herr, nicht, solange Hop der Unduldsame und Seg der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher