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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Lobur den Dolch angeht, so wurde er unverzüglich zu einer Patrouille des Hamalischen Luftdienstes versetzt und kämpft irgendwo über den Bergen des Westens gegen die Wilden.«
    »Armer Lobur!«
    »Und wenn er dort siegt, erringt er vielleicht auch Thefi. Nun aber zum Geschäft, Dray. Wir müssen wichtige Waffen nachbeziehen, wir brauchen neue Kavallerietiere, für den Land- wie auch den Luftdienst, wir müssen die Produktion von Pfeilen und Varterbolzen ankurbeln, der Mergemprozeß ist zu beschleunigen ...«
    »Mit anderen Worten, Nedfar: Gegen die verfluchten Shanks brauchen wir das Arsenal einer Großmacht. Ganz deiner Meinung. Also an die Arbeit!«
    Zwei Essenspausen später kamen wir zum erstenmal ein wenig zur Besinnung. »Ich bin mit Pallan Ortyg ham Hundral verabredet. Er hat die Pläne des alten Tempels von Havil in Pracht gefunden ...«
    Nedfar fuhr sich mit dem Finger über das Kinn.
    »Gab es da nicht ein Flugschiff der Djangs, das eimerweise Brandsätze auf diesen Tempel warf, Dray?«
    »So hat man mir berichtet. Katakis hatten sich dort mit Varters verschanzt.«
    In dem folgenden kurzen Schweigen bedauerten wir jeder auf unsere Weise die Torheiten und Extravaganzen vergangener Kämpfe.
     
    Der riesige Kontinent Havilfar, der sich südwärts des Äquators erstreckte, beherbergte viele Länder und Nationen, deren größte – im Nordosten – das hamalische Reich war. Das Königreich Djanduin, das den Westen belegte, war beinahe ebenso groß. Etwa am Äquator im Norden lag die Insel Pandahem, ebenfalls in Länder unterteilt, zugleich von Westen nach Osten durch eine Bergkette getrennt, die eine wichtige Klimascheide zwischen Nord- und Süd-Pandahem darstellte. Nördlich davon lag Vallia. Und östlich von Vallia Valka ...
    Also, ich gebe zu, ich konnte mir vorstellen, wie den Hamaliern zumute war. Wir aus Vallia und Valka und Djanduin hatten mit der Hilfe von Freunden aus Hyrklana und den Ländern der Morgendämmerung die Welt von der verrückten Herrscherin Thyllis und Phu-Si-Yantong, dem Erzbösewicht, befreit. Vielleicht wären wir nun aber wirklich zu Hause besser aufgehoben. Durchaus möglich, daß wir unseren Gastgebern allmählich unbequem wurden. Ich spürte dies in der vorsichtigen Ausdrucksweise Nedfars, in seinen anmutigen Gesten, in der Art und Weise, wie die Augenbrauen die auf seinem Gesicht liegenden Schatten veränderten.
    »Wir müssen Hamal neu aufbauen, Nedfar. Wir müssen stark sein, um den teuflischen Shanks zu widerstehen, die uns bedrängen. Aber ich glaube, du weißt, wie ich zu dem Gedanken stehe, daß ein Land seine eigenen Kämpfe durchstehen sollte.«
    »Ja«, sagte er trocken. »Ich erinnere mich daran.«
    »Und ich bin unruhig. Man stellt mir allerlei Fragen, ich tue dieses und jenes, und doch ...«
    »Die Herrscherin Delia?«
    »Bei Zair, wie sehr fehlt sie mir!«
    »Ja, mein Freund, da mußt du auf Abenteuer ziehen, wie du es so gern tust.«
    »Aber ...«
    Er lächelte, und sein entschlossenes Gesicht erinnerte mich an seinen Sohn Tyfar, der mein Klingengefährte war und der, wenn unsere Freunde ihn endlich zu einer vernünftigen Entscheidung bringen konnten, meine Tochter Jaezila heiraten würde.
    »O ja, Dray«, sagte der Herrscher von Hamal. »Es gibt immer wieder ein ›Aber‹.«
    Gleich darauf klopfte es. Seg trat ein und lenkte mich von diesem Thema ab. Aber Nedfar hatte recht, bei Krun!
    »Seg!« sagte ich so energisch, daß mein Freund sofort zu mir herumfuhr. Ich ahnte die schnell unterdrückte Handbewegung zum Griff von Schwert oder Bogen. »Seg, mein alter Dom. Uns beiden steht mal wieder ein kleiner Ausflug in die Welt bevor. Hier hält uns nichts mehr.«
    »Das stimmt. Ich muß mich um die Kroveres von Iztar kümmern, aber die Anwerbung neuer Leute klappt bestens, und es läuft alles ganz gut ...«
    »Wir werden Vallia und Valka besuchen.«
    »Besuchen?«
    Nedfar wußte sofort, was Segs Frage bedeutete.
    »Kann man seine Heimat besuchen?«
    Für mich, einen Erdgeborenen, der über einen Abgrund von vierhundert Lichtjahren hinweg auf eine herrliche neue Welt versetzt worden war – wo lag für einen Mann wie mich die Heimat? Gewiß, bei Delia. Aber sie war irgendwo unterwegs, getrieben von Impulsen, an denen ein einfacher Sterblicher nicht teilhaben konnte. Heimat? Ja, Valka war meine Heimat, die Hohefeste Esser Rarioch, die einen prächtigen Ausblick auf Valkanium und die Bucht bot. Ebenso konnte ich die herrliche Enklavenstadt Zenicce meine Heimat nennen,
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