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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Nordwesten – da müssen wir den Erzverräter Layco Jhansi ausschalten und anschließend den Ractern eine Lektion erteilen. Sie bekämpfen sich gegenseitig, Opaz sei Dank!«
    »Die Blauen Berge«, sagte ich geduldig, »und die Schwarzen Berge liegen uns näher als Jhansis Provinz Vennar.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nur wenn wir mehr nach Westen als nach Norden vorrücken. Und, Majister, vergiß nicht die Barriere der Ockerwüste vor Vennar und Falinur!«
    Mein Blick richtete sich auf die an der Wand hängende Landkarte, deren Farben mich zu verspotten schienen. Die Bergketten und Flüsse, die Kanäle und Wälder, die Ödgebiete und fruchtbaren Kernzonen, die landwirtschaftlich erschlossen waren – sie alle forderten meine Aufmerksamkeit. Wer einen übermächtigen Druck auf seine Feinde ausüben wollte, mußte zunächst das Problem lösen, seine Armeen in Stellung zu bringen.
    »Ganz recht, Nath. Aber die Blauen Berge ...«
    »Die Herrscherin, möge Opaz sie mit dem Licht seines Antlitzes erhellen, gebietet über die Herzen aller, und über nichts mehr als die Zuneigung der Gesellen der Blauen Berge, die nun wirklich sehr ungezügelt sind. Wer immer die Blauen Berge zu unterwerfen versuchte, müßte diese Entscheidung bedauern.«
    Wieder mußte ich lächeln. In der Tat – Delia und ihre Gesellen der Blauen Berge konnten so manchem erfahrenen Krieger den Schweiß auf die Stirn treiben.
    »Ich hatte mir gedacht, wir könnten auf dem Großen Fluß vorrücken und den Nordwesten in großem Bogen von Osten her aufrollen.« Mit spitzem Finger beschrieb ich einen Bogen durch die Luft und verlängerte die imaginären Aufmarschlinien auf der Karte. »Und für das Kommando dieser Armee hatte ich schon einen geeigneten Mann im Auge.«
    Er wußte genau, wen ich meinte. Und ging mit hervorragendem Selbstbewußtsein darüber hinweg, der sture alte Graint!
    »Jeder Mann wäre stolz, zum Kapt befördert zu werden und eine Armee deines Vertrauens zu befehligen. Und es gibt in der Armee viele, die dieses Kommandos würdig wären.« Er schaute mich an, die Augenbrauen zusammengezogen, und schien mich beinahe herauszufordern. »Was mich betrifft, Majister, so befehlige ich mit deiner Einwilligung die Phalanx und marschiere dorthin, wohin auch du dich begibst.«
    Ich knurrte in der Kehle. »Habe ich dir nicht längst erklärt, Kyr Nath, daß die Phalanx im Gebirge schlecht einzusetzen wäre?«
    »Layco Jhansi, der es wirklich verdient hätte, einen Kopf kürzer gemacht zu werden, betreibt sein aufrührerisches Geschäft nicht im Gebirge. Das Land dort oben ist für meine Phalanx ideal.«
    »Und nachdem du Jhansi ausgeschaltet hast, stürzt du dich auf die verdammten Racter weiter nördlich? Ja, ja, sie haben es alle verdient, auf ihren grundlegenden Irrtum hingewiesen zu werden.«
    In den vor mir liegenden Unterlagen war im einzelnen der Zustand der Kanal-Schmalboote festgehalten, die ich hatte zusammenholen lassen. Von allen berühmten vallianischen Kanälen folgten Vener diesem Ruf und schleppten ihre Boote herbei. Die Hafenbecken der Hauptstadt füllten sich mit den hell bemalten Wasserfahrzeugen. Ich brauchte eine Flotte, und die Kanalbewohner, die sonst so stolz und unabhängig und bewußt losgelöst von der Politik des Reiches lebten, waren diesmal zu dem Schluß gekommen, daß sie sich im Interesse von Frieden, Freiheit und freiem Handel auf die Seite des neuen Herrschers in Vondium schlagen mußten. Dies stimmte mich glücklich. Ich hatte gute Freunde bei den Kanalbewohnern, die mir bei den bevorstehenden Kämpfen wertvolle Hilfestellung geben würden.
    Ich sah eine düstere, unheildrohende Zukunft vor mir – wie so oft auf Kregen, bei Zair! – und konnte jeden gebrauchen, der mir dabei half, für die Freiheit zu kämpfen. Wenn wir ganz Vallia säubern wollten (eine große Insel, auf der es noch viele praktisch unbevölkerte Regionen gab), dann mußten wir zu Verbündeten gewinnen, wen wir erreichen konnten, anstatt die Waffen gegen sie zu erheben; dies durfte erst die letzte Möglichkeit sein. Eine solche Einstellung galt natürlich nicht viel, das war mir bekannt. Der neue Dray Prescot sah allerdings ein, wie vernünftig sie war, selbst wenn mein anderes Ich, der unbändige Jak der Drang, jedes Herummanövrieren verächtlich ablehnte.
    Und als bäume sich Jak der Drang in mir auf, stieß ich die Dokumente mürrisch fort und stand auf.
    »Bei Vox! Ich brauche frische Luft!«
    Ich begab mich zu dem Gestell mit den Waffen und
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