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Saeuglingsschwimmen

Saeuglingsschwimmen

Titel: Saeuglingsschwimmen
Autoren: Lilli Ahrendt
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den primären Bewegungsfähigkeiten (wie z. B. Schnelligkeit, Kraft), sondern werden als Bewegungsstrukturen erlernt, die sich allmählich zu variablen, leistungsstarken Steuerungskomplexen ausbauen, indem die Informationsaufnahme, -verarbeitung und -ausgabe zunehmend leistungsfähiger wird.
    Im ersten Lebensjahr verläuft die motorische Entwicklung des Säuglings grob in zwei grundlegenden Abschnitten: Der Liegephase im ungefähren Zeitraum der ersten sechs Monate, in welcher der Säugling vornehmlich passiv durch das Halten, Tragen und Transportieren mitbewegt wird, folgt die Fortbewegungsphase , in welcher der Säugling aktiv bestrebt ist, sich eigenständig fortzubewegen. Dieses Aktivsein wird deutlich im zweiten Lebenshalbjahr beobachtbar.

    Die Entwicklung verläuft in zwei grundlegenden Richtungen: cephalo-kaudal , d .h. vom Kopf wirbelsäulenendwärts, deutlich zu erkennen z. B. an den Aufrichtungsbestrebungen des Säuglings, und proximo-distal, d. h. rumpf-fingerwärts-gerichtet von der körpernahen Bewegungskoordination zur körperentfernten Steuerungsfähigkeit von Bewegungen, wie z. B. Tasten, Greifen, Hantieren des Säuglings beim Umgang mit Gegenständen. Nach zunächst großen Armbewegungen aus dem Schultergelenk heraus, um einen Gegenstand zu ergreifen, können später die Finger einzeln bewegt werden, um einen Krümel vom Boden aufzunehmen.
    Alle motorischen Aktionen des Säuglings an Land zielen darauf ab, die Haltung und Bewegung gegen die Schwerkraft auszubalancieren und zu kontrollieren. Diese Fähigkeiten entwickelt der Säugling kontinuierlich fort. In den ersten Lebensmonaten sind in der Bewegungsausführung des Säuglings noch starke Mitbewegungen der jeweils gegenüberliegenden Bewegungsseite (kontralaterale Mitbewegungen) und eine hohe Muskelanspannung (Hypertonie), z. B. in Form der Wisch- und Fuchtelbewegungen, erkennbar.
    Im Liegekindalter (0-6 Monate) beginnt der Aufrichtvorgang des Körpers mit dem Kopfheben, wenn das Kind in die Bauchlage gelegt wird. In Rückenlage, werden die Hände betrachtet und mit ungefähr drei Monaten in den Mund gesteckt. Die Beine gelangen aus einer gebeugten Stellung in eine gestreckte. Mit zunehmenden Strampel- und Stützbewegungen der Beine und dem Seitwärtsdrehen des Kopfs versucht der Säugling, sich auf den Bauch zu drehen (~ 6 Monate). In Bauchlage entwickelt sich das Bauchkreiseln und über den Unterarm- und Hand-Becken-Stütz der Vierfüßlerstand (~ 8 Monate). Verlagert das Kind sein Gewicht seitlich, so gelangt es über den Seitsitz (~ 9 Monate) aus der horizontalen Position in die vertikale.
    Es erprobt und lernt, sich im Krabbeln selbstständig fortzubewegen. Mithilfe von festen Gegenständen erreicht es schließlich den aufrechten Stand (~10 Monate). Unter sicherndem Festhalten, z. B. an Gegenständen, übt sich das Kind balancierendschwankend, aufrecht fortzubewegen (~ 11 Monate) und versucht, sekundenlang frei zu stehen (~ 12 Monate). Mit rund 13 Monaten führt das Kind die ersten selbstständigen Schritte aus.
    Die motorische Entwicklung des Kindes verläuft wie folgt
    (vgl. Meinel & Schnabel, 1998 9 , S. 240):
Altersspanne
Phase der ...
Beschreibung der Bewegung
0-3 Monate
ungerichteten Massebewegungen und unbedingten Reflexe der Lage und Bewegung
Liegekindalter (Rückenlage): Handgreifreflex, Labyrinthstellreflex (Versuch des Kopfanhebens), Schreit-, Steig-, Kriech-, Schwimmreflex, bis zum zweiten Monat starker Beugetonus, Strampeln der Beine, „Wischen“ der Arme, Fixieren von Gegenständen, Entdecken der Hände.
4-12 Monate
Aneignung erster koordinierter Bewegungen
Bis sechs Monate: Liegekindalter (Rückenlage): gezieltes Greifen, Stützen auf die Unterarme und Hände, Klopfen der Hände, Gleichgewichtsverlagerungen.
Ab sieben Monate: Beginn des Fortbewegens in der horizontalen Position (Bauchlage): Kreiseln, Vierfüßlerstellung, Robben, Krabbeln, Aufrichten in den Sitz, Entlanggehen/Schieben an/von Gegenständen, Pinzettengriff, Zangengriff, Gegenstände gegeneinander schlagen und fallen lassen.
ZENTRALES NERVENSYSTEM (ZNS) UND MUSKELTONUS
    Beim reifgeborenen Kind sind der Hirnstamm, die untere Hirnrinde (Subkortex) und die darin liegenden Kerne (Stammganglien) bereits strukturell ausdifferenziert und funktionsreif. Die Hirnrinde (Kortex) und das Kleinhirn entwickeln ihre vollständige Funktionsreife
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