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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht
Autoren: Robert E. Vardeman
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aufheulte. Ein grünlich schimmernder Infrarotschatten auf dem Sichtschirm zeichnete stark erhitzte Metallpanzerung. Seine beiden restlichen Raketen waren genau dort eingeschlagen. Geschmolzenes Metall spritzte über die Halde.
    Erster Treffer! Er verschwendete keine Zeit darauf, sich dafür zu gratulieren, dass er Dale gefunden hatte, bevor der aus seinem Versteck aufgetaucht war. Die Schlacht hatte begonnen.
    Jetzt hab ich dich, dachte Austin und griff mit ganzer Wucht an. Sein Vorgehen entsprach keineswegs der üblichen, zurückhaltenden Art, mit der er Gefechte anging. Normalerweise versuchte er zunächst, ein Gefühl für die Situation zu entwickeln und mehr über seinen Gegner zu erfahren, bevor er angriff. Aber Austin wollte das hier schnell hinter sich bringen, und die Änderung seiner typischen Kampftaktik sollte ihm den Sieg bringen.
    Er feuerte den vorwärts montierten 806c-Laser. Ein tödlicher, bernsteingelber Energiestrahl bohrte sich mitten ins Ziel. Schrapnell flog hinauf in das schwächer werdende rote Licht der Abendsonne und zeigte ihm, dass der Treffer ein paar hundert Kilo äußere Kristallstahlpanzerung weggesprengt hatte. Austin beschleunigte weiter und setzte zum Todesstoß an.
    Er brach durch die Trümmerschwaden, die sein Gegner aufgewirbelt hatte, und endlich konnte er Dales Mech identifizieren. Dale steuerte einen fünfzig Tonnen schweren Vollstrecker III, bewaffnet mit einem schweren BlazeFire-Extremreichweiten-Laser, einem leichten Chis-comp-2000-Extremreichweiten-Laser und einer schweren Imperator-Automatik-Ultra-Autokanone/10. Keine Raketen. Der Vollstrecker war Austins Maschine an Masse, Geschwindigkeit und Beweglichkeit ebenbürtig. Es war ein ausgeglichenes Gefecht, doch die Sprungdüsen des Vollstrecker konnten sich als kampfentscheidender Faktor erweisen.
    Austin musste mit den LSR auf den anderen BattleMech einhämmern, um den Piloten daran zu hindern, dass er den schweren Laser treffsicher einsetzte. Ohne stabile Position sank die Zielsicherheit der Inertial-Feuerleitschaltungen. Das war die am leichtesten auszunutzende Schwäche des Federated-Hunter-Ortungs-und-Zielerfas-sungssystems.
    Er setzte eine weitere Salve aus zehn LSR in den Torso des Vollstrecker III, in der Hoffnung, Dale weiter zu verunsichern. Die Fontäne davonfliegender Panzersplitter machte Austins Infrarotanzeige wertlos. Er konzentrierte sich auf die optische Anzeige des Sichtschirms, zog das Fadenkreuz auf den Vollstrecker und feuerte erneut. Ein noch größerer Panzerungsverlust belohnte ihn. Die Salve reichte nicht aus, den Star-Guard-CIV-Panzerschutz zu durchbrechen, aber Austin ging es vor allem darum, Dale am Einsatz der Mc-Cloud-Special-Sprungdüsen zu hindern. Mit deren Hilfe hätte sein Gegner zwischen den Erzhalden verschwinden und den direkten Schlagabtausch in ein Räuber-und-Gendarm-Spiel verwandeln können.
    Wieder feuerte Austin seinen Lichtwerfer. Sein Herz überschlug sich, als rote Lämpchen auf dem Steuerpult aufleuchteten und ein neuer Warnton aufgellte. Der Frontlaser lud nicht wieder auf.
    Das beunruhigte Austin. Er zögerte.
    Ein Zögern, das es dem Vollstrecker erlaubte, sich zu drehen und mit dem BlazeFire-Laser zurückzuschlagen. Austin riss unwillkürlich den Arm hoch, um sein Gesicht zu schützen, obwohl der sonnenheiße Energiestrahl sein Cockpit nie erreichte. Dafür zerstörte er einen Teil seines Corean-B-Ortungs-und-Zielerfassungssystems. Mit einem einzigen Angriff hatte Dale ihn die Hälfte der Kanzelinstrumente gekostet. Eine schnelle Zustandsüberprüfung ergab, dass der Centurion zudem auch noch eine beträchtliche Menge an Panzerung vom rechten Bein verloren hatte.
    Austin drehte den Centurion , um die unbeschädigten Sensoren einsetzen zu können. Er sah, wie der Vollstrecker den rechten Arm hob, sah das helle Mündungsfeuer der Autokanone. Dann wurde er heftig durchgeschüttelt, als die Granatensalve auf seinen Mech einhämmerte. Alarmsirenen gellten auf, als die Geschosse mit den Panzer brechenden Spitzen aus abgereichertem Uran weiteres Metall aus dem Körper des Kampfkolosses rissen und am rechten Bein das unter der Panzerung gelegene Metallskelett freilegten. Wieder wendete er den Mech, verlor in der Bewegung den Vollstrecker momentan aus der Sicht, drehte sich weiter, um dem Stakkatobeschuss der gegnerischen Autokanone auszuweichen und den anderen BattleMech wieder in den funktionierenden Bereich des Sichtschirms zu holen. Als Dales Vollstrecker III auf dem Schirm
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