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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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nicht unbedingt den Eindruck, als würde sie den Rest ihres Lebens in einem abgeschiedenen Örtchen an der französischen Küste verbringen wollen. Nein, ganz und gar nicht sogar: Wenn er sie so anschaute, sah er sie eher auf Premierenfeiern und Vernissagen als beim Wohltätigkeitsbasar der Kirchengemeinde. In seiner Vorstellung wurden die Designerjeans und die schlichte, schmal geschnittene Bluse zu einem eleganten Abendkleid. Petrolfarbener Stoff, der seidig schimmerte und die perfekten weiblichen Formen umschmeichelte, dazu hochhackige silberne Schuhe. Das flammend rote Haar ergoss sich in sanften Wellen über die schmalen Schultern, die bezaubernden smaragdfarbenen Augen glänzten im Schein von Kerzenlicht und …
    Energisch schüttelte er den Kopf. Er war nicht hier, um einer Frau schöne Augen zu machen, so attraktiv sie auch sein mochte. Vor allem, da er nicht unbedingt von sich behaupten konnte, dass er, was Frauen betraf, in der Vergangenheit ein besonders glückliches Händchen bewiesen hätte …
    Er musste sich jetzt zusammenreißen, sonst war es mit seiner zweiten Karrierechance sehr bald vorbei. Richard war dafür bekannt, dass er kurzen Prozess machte, wenn jemand seinen Ansprüchen nicht genügte.
    „Pardonnez moi“ , entschuldigte er sich. „Das habe ich nicht gewusst.“
    Sie seufzte. „Woher sollten Sie auch? Ich habe es ja selbst eben erst vom Notar erfahren. Was wollten Sie denn von meinem Großvater? Sind Sie gekommen, um sich die Rosenzucht anzusehen?“ Argwöhnisch kniff sie die Augen zusammen. „Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber Sie sehen mir nicht unbedingt aus wie ein Blumenliebhaber.“
    „Das bin ich auch nicht“, entgegnete er wahrheitsgemäß. „Ihr Großvater und ich hatten uns verabredet, um die Bedingungen eines Verkaufs der Roseraie Baillet an meinen Auftraggeber zu besprechen. Aber wie es scheint, sind Sie jetzt die Person, mit der ich sprechen sollte.“

2. KAPITEL
    „Wie bitte?“ Ungläubig starrte Rosalie ihr Gegenüber an. Sie konnte kaum fassen, was sie da gerade gehört hatte. Ihr Großvater wollte die Roseraie verkaufen? Nein, das konnte unmöglich wahr sein. Die Rosenzucht war sein Leben gewesen. Es war zwar schon Jahre her, dass sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte, doch so sehr konnte sich seine Einstellung nicht verändert haben. Er hätte sich doch niemals von seinen Rosen getrennt, oder?
    Andererseits – was wusste sie eigentlich über den Menschen, den sie als junges Mädchen so vergöttert hatte? Hatte sie ihn jemals wirklich gekannt? Immerhin wäre sie auch niemals auf den Gedanken gekommen, dass er sie einfach so aus seinem Leben würde streichen können …
    Doch dann schüttelte sie den Kopf. Nein, die Roseraie Baillet und ihr Großvater waren in ihrem Bewusstsein für sie untrennbar miteinander verbunden. Es musste etwas Gravierendes vorgefallen sein, dass er einen Verkauf überhaupt in Betracht gezogen hatte. Der Gedanke, wie verzweifelt er gewesen sein musste, schnürte ihr schier die Kehle zu. Und das, obwohl er sie damals so im Stich gelassen hatte.
    „Ich hätte heute einen Termin mit Ihrem Großvater gehabt, um alles Notwendige zu besprechen“, unterbrach Colbert ihre Gedanken. „Und da Sie nun schon einmal hier sind, könnten wir ja eigentlich …“
    „Nein!“ Rosalie war selbst überrascht darüber, wie vehement und energisch ihre Stimme klang. Dieser unverschämte Kerl machte sie wütend. Was bildete er sich eigentlich ein? Glaubte er wirklich, dass er einfach so tun konnte, als sei nichts geschehen? Für ihn mochte es irrelevant sein, mit wem er seine Verhandlungen führte. Aber grand-père Baillet war tot. Er war gestorben, ohne dass sie noch einmal Gelegenheit gehabt hätte, ihn zu sehen.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. „Verschwinden Sie“, fauchte sie. „Nehmen Sie Ihren Wagen und verlassen Sie mein Grundstück!“
    Laurents Gesichtsausdruck wechselte von Erstaunen zu Begreifen – und schließlich zu Verärgerung. „Hören Sie, ich glaube nicht, dass Sie wirklich wissen, was Sie da tun. Ihr Großvater hat seine Rosenzucht in den Ruin gewirtschaftet. Seit Monaten schon ist er zahlungsunfähig, und es ist nicht gerade so, als ob die Kaufinteressenten ihm die Tür eingerannt hätten! Sie sollten sich also besser zweimal überlegen, wen Sie hier rausschmeißen!“
    „Ach, und woher wollen Sie das alles so genau wissen?“
    Er zuckte mit den Achseln. „Nun, ich habe einige Erkundigungen eingeholt. Das ist in
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