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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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kleiner Begleiter, den sie sich vor ein paar Jahren von ihrer ersten Modelgage geleistet hatte, steckte mit der Vorderseite im Straßengraben. Es war mehr als offensichtlich, dass sie ihn ohne Abschleppwagen nicht wieder herausbekommen würde.
    Rosalie stöhnte. Riss diese verflixte Pechsträhne, die sie im Augenblick zu verfolgen schien, denn niemals ab?
    Ihr Entsetzen blieb nicht unbemerkt. „ Zut alors , es ist doch nur ein Auto! Ihre Versicherung wird schon aufkommen für den Schaden. Und das nächste Mal fahren Sie einfach ein bisschen vorsichtiger, dann …“
    „Wie bitte?“ Sie wirbelte herum und funkelte ihn wütend an. „Wir wollen doch einmal Folgendes klarstellen: Dieser Unfall wäre niemals passiert, wenn Sie Ihren Wagen nicht mitten auf dem Weg abgestellt hätten!“
    „Ich?“ Seine Miene verfinsterte sich. „ Oh oui, bien sûr , nun bin ich also schuld daran, dass Sie wie eine Tagträumerin durch die Gegend fahren, ohne auf die Straße zu achten! Sie machen es sich verdammt einfach, Mademoiselle!“
    Sie lachte ungläubig auf. „Das ist ja wohl …! Diesen Unsinn höre ich mir keine Sekunde länger an! Was haben Sie überhaupt hier zu suchen? Dies ist ein Privatgrundstück.“
    „Dasselbe könnte ich wohl ebenso gut Sie fragen“, entgegnete er kühl. „Aber zu Ihrer Information: Mein Name ist Laurent Colbert, und ich bin hier, um dem Besitzer der Roseraie Baillet meine Aufwartung zu machen.“
    Rosalie verschränkte die Arme vor der Brust und reckte das Kinn. „Na, das trifft sich ja gut“, sagte sie. „Sie stehen nämlich direkt vor ihm.“
    Im ersten Augenblick glaubte Laurent, sich verhört zu haben. Doch schnell wurde ihm klar, dass dies nicht der Fall war. Diese Frau meinte es wirklich ernst.
    Merde! Damit hatte er nicht gerechnet, als er am frühen Vormittag in Laurins-les-Fleurs eingetroffen war. Nach allem, was er wusste, handelte es sich bei dem Besitzer der Roseraie Baillet um einen älteren Herrn namens François Baillet. Mit ihm hatte er bereits ein Vorgespräch geführt und ihn auch schon einmal hier in Laurins-les-Fleurs aufgesucht.
    Doch zu dem Termin, den die Sekretärin seines Chefs Richard Delacroix für Laurent bei Baillet zu Hause vereinbart hatte, war dieser nicht erschienen. Über eine Stunde hatte er auf den Mann gewartet – erfolglos. Er war gerade auf dem Weg zurück zu seinem Wagen gewesen, als das andere Fahrzeug angerast kam und schnurstracks in den Straßengraben steuerte. Und nun stand diese Frau vor ihm und behauptete, dass sie die Besitzerin der Rosenzucht war. Was hatte das zu bedeuten?
    Er atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. „ Bon , dann können Sie mir sicher auch erklären, wo ich einen gewissen Monsieur Baillet finden kann, Mademoiselle …“
    „Twinstead. Rosalie Twinstead. Ja, das kann ich allerdings“, entgegnete sie, und er glaubte, einen Anflug von Bitterkeit in ihrer Stimme zu hören. „Mein Großvater liegt auf dem Friedhof von Laurins-les-Fleurs – er ist vor etwas mehr als zwei Wochen verstorben.“
    Laurent hatte das Gefühl, ihm würde der Boden unter den Füßen weggezogen. Diese Neuigkeit änderte alles. Der Mann, mit dem er zu Verhandlungen in Laurins-les-Fleurs verabredet gewesen war, lebte nicht mehr. Du lieber Himmel, das konnte doch nicht wahr sein! Laurents Auftrag, der so einfach und unkompliziert geklungen hatte, entwickelte sich mehr und mehr zu einer ausgewachsenen Katastrophe.
    Sein eigentlicher Plan war es gewesen, Baillet die Rosenzucht zu einem möglichst niedrigen Preis abzukaufen und dann am selben Tag wieder nach Paris zurückzufahren. Doch das konnte er nun wohl vergessen. Und das war nicht nur ärgerlich, sondern geradezu tragisch. Denn das, was er im Augenblick wirklich am dringendsten brauchte, war schlicht und einfach ein Erfolg. Richard hatte ihm klipp und klar zu verstehen gegeben, dass er keinen Misserfolg tolerieren würde. Und Laurent konnte froh sein, dass der gerissene Immobilienhändler ihm überhaupt eine Chance gegeben hatte, sich zu beweisen. Wenn er versagte, würde Richard kurzen Prozess mit ihm machen und ihm wieder kündigen. Und bei dem Ruf, den er in der Branche innehatte, würde ihn niemand mehr einstellen.
    Ruhig, ganz ruhig! Jetzt nur nicht die Nerven verlieren! Du bist ein Profi – also benimm doch auch wie einer!
    Wenn es stimmte, dass es sich bei Baillets Enkelin um die neue Besitzerin des Anwesens handelte, dann war noch nicht aller Tage Abend. Sie machte auf ihn nämlich
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