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Romana Extra Band 3

Romana Extra Band 3

Titel: Romana Extra Band 3
Autoren: Margaret Way , Penny Roberts , Kathryn Ross , Lucy Ellis
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stoppte mitten im Schritt, und Maisy gelang es nicht rechtzeitig zu bremsen. Mit voller Wucht prallte sie gegen ihn. Um nicht zu fallen, hielt sie sich an ihm fest.
    Außer Atem, mit Locken, die ihr wild ins Gesicht fielen, und geröteten Wangen sieht sie ausgesprochen attraktiv aus, fand Alessandro – und eindeutig verzweifelt. Das ist nicht mein Problem, dachte er. Sie wusste, wer er war. Trieb sie ein Spiel mit ihm oder war sie schlichtweg verwirrt? Egal. Ungerührt ging er weiter, während sie stehen blieb. Auf einmal ertönte das Geräusch von zerreißendem Stoff.
    Erschrocken starrte Maisy auf sein Jackett, dessen Zipfel sie noch in der Hand hielt. Es war entlang einer Naht gerissen, als er davonging.
    Alessandro hielt inne und sah sie verblüfft an. Maisy nutzte den Überraschungsmoment. Rasch drängte sie sich an ihm vorbei und versperrte ihm den Weg zum Kinderzimmer.
    „Sie sehen Lorenzo erst, wenn Sie mir erklärt haben, was hier eigentlich vor sich geht.“
    „Sämtliche Fakten sind Ihnen bereits bekannt. Ich bin sein Vormund. Gehen Sie beiseite.“
    „Und wenn nicht? Rufen Sie dann einen Ihrer Gorillas?“ Eine innere Stimme riet ihr zur Vorsicht. Auf diese Weise würde sie ihn kaum überzeugen, dass sie der richtige Umgang für sein Mündel war, aber sein herrisches Auftreten reizte sie. Er befand sich nicht in seinem Haus, Lorenzo war nicht sein Sohn und sie kein Fußabtreter.
    „Sind Sie die Köchin hier? Die Putzfrau? Ich bin es nicht gewöhnt, mich vor dem Personal zu rechtfertigen.“
    „Ich bin das Kindermädchen.“ Das kam der Wahrheit ziemlich nahe.
    Leise fluchend betrachtete er sie misstrauisch. „Wieso haben Sie das nicht gleich gesagt?“
    „Weil ich nicht wusste, was los ist.“
    Selbst in ihren Ohren klang diese Erklärung lahm, doch sie konnte ihm nicht gut gestehen: „Als ich in Ihren Armen lag, habe ich alles ringsum vergessen.“
    Nervös befeuchtete sie die Lippen mit der Zunge und richtete sich zu ihrer vollen Höhe von einem Meter fünfundsechzig auf. „Ich erwarte, dass Sie mir Ihre Absichten erläutern.“ Ihre Stimme klang atemlos und viel höher als normal. Sie bezweifelte, dass er sie einer Antwort würdigen würde, und tatsächlich sah es eher danach aus, als wolle er sie packen und durchschütteln.
    In diesem Moment begann das Kind zu weinen.
    „Lorenzo!“, riefen beide gleichzeitig.
    Maisy schoss ihrem Gegenüber einen warnenden Blick zu. Er sollte es nur wagen, sie beiseitezudrängen!
    Als er zögerte, nutzte sie die Gelegenheit. Sie lief zum Kinderzimmer, ihn dicht auf den Fersen. An der Tür hielt sie kurz inne und wandte sich um. Wieder stieß sie mit ihm zusammen. Sie erschauerte.
    Wenn ich ihn ständig berühre, glaubt er noch, ich will etwas von ihm, schoss es ihr durch den Kopf.
    „Bleiben Sie hier. Lorenzo fürchtet sich vor Fremden“, befahl sie, um Fassung ringend.
    „Einverstanden.“
    Sie öffnete die Tür. Im Schein des Nachtlichts sah sie den Jungen im Gitterbett stehen, das Gesicht vom Weinen gerötet. Als er sie entdeckte, hörte er auf zu schreien, streckte ihr vertrauensvoll die Ärmchen entgegen und rief: „Maisy!“
    Stöhnend hob sie ihn hoch. Er war groß für sein Alter, bald würde sie ihn nicht mehr tragen können. Sie setzte sich mit ihm in einen Sessel und wiegte ihn liebevoll im Arm.
    Von der Tür her beobachtete Alessandro die beiden, seltsamerweise gerührt von dem Anblick. Die Frau wirkte völlig entspannt – wie er es mit einem Kleinkind nie sein könnte. Vermutlich gehörte sie zu den von Natur aus mütterlichen Frauen – nicht, dass er viele dieser Art kannte.
    Kinder interessierten ihn nicht. Selbst sein Patenkind Lorenzo hatte er nur einmal gesehen, bei der Taufe.
    „Ich wusste nicht, dass er so … klein ist“, stellte er leise fest, um das Kind nicht zu erschrecken.
    Der Junge hob neugierig den Kopf, und Maisy fiel im selben Moment auf, wie sehr die tiefe Stimme mit dem leichten Akzent der von Leonardo Colei ähnelte.
    „Papa?“, fragte Lorenzo unsicher.
    „Nein, das ist nicht dein Papa.“ Die Worte kamen ihr kaum über die Lippen.
    Alessandro trat langsam näher und ging neben dem Sessel in die Hocke, um das Kind nicht einzuschüchtern. „Hallo, Lorenzo. Ich bin dein Patenonkel Alessandro.“
    In diesem Moment erinnerte Maisy sich endlich wieder: Sie hatte Lorenzos Taufe verpasst, da sie mit Fieber im Bett gelegen hatte. Am Abend hatte ihr das Au-pair-Mädchen begeistert und in allen Einzelheiten vom coolen
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