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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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Humor verrät.“
    „Das alles siehst du?“, fragte sie erstaunt.
    „Früher schon.“
    Sie erstarrte. „Und jetzt nicht mehr?“
    Sein Schweigen sagte mehr als tausend Worte. „Wir müssen uns unterhalten“, meinte er nach einer Weile.
    Diesen Moment hatte sie herbeigesehnt. Sebastian war seit dem Unfall erstaunlich zurückhaltend gewesen und hatte die Unterhaltung stets auf Allerweltsthemen gelenkt. Er hatte gewartet. Aber worauf? Darauf, dass ihr Gedächtnis zurückkehrte? Dass die Ärzte eine physische Ursache für ihre Amnesie fanden? Oder hatte er es etwa vermieden, über ihre gemeinsame Vergangenheit – und Zukunft – zu sprechen, weil er besondere Gründe hatte? Anscheinend war der Zeitpunkt gekommen, Antworten auf all diese Fragen zu finden.
    „Wir könnten es uns in der Sitzgruppe bequem machen“, schlug sie vor.
    Er schüttelte den Kopf. „Hinter dem Haus gibt es einen kleinen Park. Wir werden dorthin gehen. Aber vorher muss ich einen Rollstuhl für dich besorgen.“
    Sie wandte sich zu ihm um. „Einen Rollstuhl?“, wiederholte sie. „Ist das denn nötig? Ich fühle mich gut.“
    „Die Verwaltung besteht aus Sicherheitsgründen darauf. Mach dich fertig, ich bin in ein paar Minuten zurück.“ Er verließ das Bad.
    Hilflos blickte sie auf die Haarbürste. Jetzt, da es so weit war, wollte sie plötzlich nicht mehr hören, was er ihr zu sagen hatte. Sie wurde das dunkle Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.
    Als sie Geräusche aus dem Schlafzimmer hörte, nahm sie an, dass Sebastian zurückgekommen war. Langsam ging sie zur Tür. Zwei Angestellte waren damit beschäftigt, das Bett zu machen, und unterhielten sich leise. Anna blieb wie angewurzelt stehen, als ihr klar wurde, worüber die beiden Frauen sprachen.
    „Bist du sicher? Er hat wirklich einen Privatdetektiv engagiert?“, fragte die eine skeptisch. „Warum sollte er das tun?“
    „Wahrscheinlich glaubt er genauso wenig an den Gedächtnisverlust wie die Ärzte. Ich wette, er lässt den Detektiv ihre Geschichte checken. Und ich bin ziemlich sicher, dass mit dem Unfall etwas nicht stimmte.“
    Mit klopfendem Herzen zog Anna sich zurück. Gütiger Himmel, war das wahr? Hatte Sebastian einen Privatdetektiv angeheuert, um den Unfall – und sie – zu überprüfen? Warum?
    Die Frauen waren inzwischen mit dem Bett fertig und wischten Staub. Ihre Stimmen drangen mit erschreckender Deutlichkeit zu Anna herüber.
    „Offenbar traut er ihr nicht. Warum sonst hätte er die strikte Anweisung erteilen sollen, dass sie ihr Zimmer nicht ohne Begleitung verlassen darf? Er will garantiert sichergehen, dass sie nicht abhaut.“
    „Kann sein. Das würde auch erklären, weshalb sie keine Besucher empfangen darf. Vielleicht hat sie einen heimlichen Liebhaber, den er auf diese Weise von ihr fernhalten will.“ Kichernd verließen die Frauen das Zimmer.
    Gütiger Himmel, was ging hier vor? Anna presste die Hand auf den Mund, als die mühsam verdrängten Zweifel erneut auf sie einstürmten. Ihr Instinkt hatte sie nicht getrogen. Irgendetwas stimmte nicht. Ihr erster Impuls war, auf den Flur hinauszustürmen, Sebastian zu suchen und auf der Stelle Antworten von ihm zu verlangen, doch die Vernunft siegte. Sie musste nachdenken und ihre Möglichkeiten abwägen.
    Sie ging zu der kleinen Küchenecke hinüber und schenkte sich ein Glas Orangensaft ein. Ihre Finger zitterten, und der Saft tropfte auf den Tresen. Sie setzte den Karton ab und schloss die Augen. Beruhige dich, befahl sie sich im Stillen. Die Umstände des Unfalls waren ebenso mysteriös wie der Fremde, der sie im Hospital hatte besuchen wollen – so viel stand fest. Sie musste Sebastian danach fragen. Frag ihn rundheraus nach eurer Vergangenheit, riet eine innere Stimme.
    Anna öffnete die Augen. Sie musste mehr über ihre angebliche Ehe herausfinden. Bedächtig trank sie einen Schluck. Es fiel ihr schwer, sich auf die bevorstehende Konfrontation zu konzentrieren. In ihrem Magen schienen tausend Schmetterlinge zu flattern. Offenbar war sie früher Streitigkeiten lieber aus dem Weg gegangen … Außerdem hatte Sebastian bei der Aufzählung ihrer Charaktereigenschaften kein Wort von Mut erwähnt. Nun, sie wusste zwar nicht, ob sie tapfer war oder nicht, aber dennoch wollte sie sich nicht kampflos geschlagen geben. Stolz, energisch und aufrichtig hatte er sie genannt – das war zumindest ein Anfang.
    „Anna?“ Sebastian schob einen Rollstuhl ins Zimmer. „Bist du fertig?“
    Sie
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