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Romana Exklusiv 0224

Romana Exklusiv 0224

Titel: Romana Exklusiv 0224
Autoren: Kathrynn Ross , Barbara McMahon , Sarah Morgan
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sprachlos zugleich sah der Anwalt seinen Chef an, als könnte ihm dieser die rätselhafte Äußerung erklären. Vergeblich. Alexander blickte weiterhin die Frau ihm gegenüber an und verriet mit keiner Miene seine Gedanken.
    Der Anwalt wandte sich erneut Lauranne zu. Offenbar war ihm noch nie zuvor ein solcher Empfang zuteilgeworden. Er räusperte sich verlegen. „Ist Ihnen klar, wer …?“ Er deutete respektvoll, beinahe unterwürfig auf Alexander. „Ich meine … Alexander ist …“
    „Ich weiß genau, wer er ist“, unterbrach sie ihn nachdrücklich. „Er ist das Scheusal, das versucht hat, mein Leben zu ruinieren.“ Sie atmete tief durch. „Und außerdem ist er mein Ehemann.“
    Ein stechender Schmerz durchzuckte sie, als sie das fassungslose Raunen im Hintergrund hörte. Die Erkenntnis, dass er es ihnen nicht erzählt und seine Ehe mit ihr nicht einmal beiläufig erwähnt hatte, tat unbeschreiblich weh. Am liebsten hätte sie sich irgendwo verkrochen wie ein verwundetes Tier.
    Eigentlich hatte sie in den vergangenen fünf Jahren nichts anderes getan.
    Sie hatte sich versteckt. Vor der Vergangenheit. Vor ihrer Ehe. Vor ihren Gefühlen.
    „Hast du vergessen, das zu erwähnen?“, erkundigte sie sich spöttisch. „Wie nachlässig von dir. Falls du es geheim halten wolltest, hast du dir die falsche Frau ausgesucht. Ich bin nicht bereit, für irgendjemanden das dunkle Geheimnis zu spielen.“
    In seinen dunklen Augen flammte ein sonderbarer Ausdruck auf. Für den Bruchteil einer Sekunde meinte sie, so etwas wie Bewunderung darin zu lesen, doch dann rief sie sich im Stillen zur Ordnung. Alexander bewunderte keine Frauen wie sie. Er bevorzugte scheue, fügsame Geschöpfe, die sich an die Regeln hielten, und das hatte sie nie getan.
    Sie war nicht scheu und fügsam schon gar nicht.
    Alec lockerte nervös seine Krawatte. Feine Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. „Nun ja … Offenbar ist … Ich meine, wir … Miss O’Neill … Ich meine, Mrs Volakis …“ Er verstummte hilflos und blickte verzweifelt zu seinem Boss hinüber.
    Aber Alexander sagte kein Wort.
    Er beobachtete Lauranne und benutzte das Schweigen als wirkungsvolle Waffe.
    Bis alle um ihn her in Angstschweiß ausbrechen, dachte sie wütend.
    Lauranne presste die Lippen zusammen und erwiderte seinen Blick. Sie kannte seine Tricks. Wusste, wie geschickt er seinen Gegner manipulieren konnte. Falls er sich einbildete, er könnte sie demütigen, hatte er sich gründlich in ihr getäuscht. Und er hatte sich schon oft in ihr getäuscht.
    „Warum bist du hier?“ Sie straffte die Schultern.
    Tom räusperte sich und trat einen Schritt vor. „Es handelt sich vermutlich um einen Irrtum. Wir sollten das Treffen beenden und …“
    Beim Klang von Toms Stimme änderte sich Alexanders Haltung schlagartig. Blanker Zorn spiegelte sich auf seinen Zügen, und er spannte die Muskeln an. Lauranne spürte, wie seine Ablehnung sich in unverhohlenen Hass verwandelte. Es war, als würde man kurz vor der Eruption in den Krater eines Vulkans blicken.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Tom. Seine Augen funkelten gefährlich.
    Lauranne fühlte sich plötzlich fünf Jahre zurückversetzt.
    In seinem exklusiven Designeranzug und mit der Rolex ums Handgelenk mochte Alexander wie der Inbegriff eines kultivierten Geschäftsmannes wirken, aber sie wusste, dass er nicht im Mindesten kultiviert war. Hinter den Statussymbolen, die er mit solcher Nonchalance zur Schau trug, verbarg sich ein Mann mit so altmodischen Ansichten, dass ein Lendenschurz eigentlich das passendere Kleidungsstück für ihn gewesen wäre.
    „Alexander, nein …!“ Auf einmal war sie diejenige, die die Wogen glätten wollte. Instinktiv stellte sie sich vor Tom.
    „Schützt du ihn noch immer, Lauranne?“ Wut schwang in Alexanders Stimme mit, als er sich zu seinen ahnungslosen Angestellten umdrehte. „Verschwindet. Alle.“
    Sein Team starrte ihn schockiert an. Die Leute waren fasziniert und entsetzt zugleich über diesen Temperamentsausbruch eines Mannes, der für seine Selbstbeherrschung berühmt war.
    Alec fasste sich als Erster. „Alexander, vielleicht sollten wir …“
    „Ich will mit meiner Frau reden.“ Er wandte sich wieder Lauranne zu. „Schick Farrer raus.“
    Seine eigenen Mitarbeiter ergriffen so schnell die Flucht, dass sie laut gelacht hätte, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. Mit klopfendem Herzen sah sie Tom an und versuchte, die Atmosphäre zu
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