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Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Titel: Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz
Autoren: Hans Warren
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der aus seinem Versteck hervorgekrochen käme.  
      Ryptra hatte uns die beiden Briefe mitgegeben die er am Vormittag geschrieben hatte. Nun war ich gespannt, was wir in der Nähe des Klosters erleben würden.  
      Die Sonne brannte unbarmherzig vom wolkenlosen Himmel herab. Ich war froh, daß wir die Reisedecken in der Blockhütte lassen konnten. Auch unsere Rucksäcke hatten wir erheblich erleichtert. Zum Glück trafen wir unterwegs auf ein paar Quellen, die uns Guigo der uns führte, zeigte.  
      Der Weg zum Kloster war sehr anstrengend. Bergsteigen in der Mittagsglut waren wir seit längerer nicht mehr gewöhnt Mehrmals ruhten wir ein Weilchen aus, einmal schlief ich dabei sogar ein. Endlich neigte sich die Sonne dem Horizonte zu. Ich schätzte, daß wir noch eine Stunde Tageslicht haben würden. Das Kloster war noch nicht zu sehen. Weiter ging der Marsch. Als es dunkel wurde, schlug Rolf vor, etwas zu rasten, da wir in der Nacht sicher nicht zum Schlafen kommen würden.  
      Er erkundigte sich, wie weit das alte Kloster noch entfernt sei. Zu unserer Freude erfuhren wir, daß wir höchstens noch eine halbe Stunde zu marschieren hatten. Pongo hatte bald einen wundervollen Lagerplatz entdeckt, von dem aus wir, als der Mond aufging, eine herrliche Aussicht hatten. Dort verzehrten wir in aller Ruhe unser Abendbrot.  
      „Am Ende der Schlucht liegt das Kloster, ganz in den Bergen versteckt," sagte Guigo und wies nach Norden. "Mancher Wanderer geht vorbei, ohne es gesehen zu haben. Man muß den Blick nach rechts in eine kleine Seitenschlucht werfen."  
      „Führt nur ein Weg am Kloster vorbei?" fragte Rolf.  
      „Am Kloster führt gar kein Weg vorbei, Sahibs. Die Seitenschlucht ist eine Sackgasse, die auf den Eingang des Klosters zu führt. Der Weg vor der Seitenschlucht gabelt sich an dieser Stelle, und zwar in drei nach verschiedenen Richtungen laufende Pfade. Wer nicht genau Bescheid weiß, kann sich leicht verirren, denn zwei Wege führen in die Bergwildnis und verlieren sich dort allmählich. Ich habe alle drei Pfade genau untersucht und weiß, welcher nach Padang-Padjang führt."  
      „Ist dir bei deinen Streifzügen, Guigo, nie ein Berg oder ein Felsen aufgefallen, der die Gestalt eines Teufels hat?" .  
      „Nein, Sahib, aber ich habe vielleicht nicht so genau darauf geachtet."  
      „Kennst du den Eingang zum Kloster, Guigo? Hast du da einmal etwas Merkwürdiges beobachtet?"  
      „Das Kloster liegt auf einer kleinen Anhöhe und ist wohl seit vielen, vielen Jahren unbewohnt. Der Eingang liegt nach der Schlucht zu. Die Eingangstür besteht aus Bronze, sie ist immer fest verschlossen."  
      „Hast du einmal versucht, in das Kloster hineinzugehen, Guigo?"  
      Erschrocken, blickte der Malaie Rolf an und sagte: "Das darf ich nicht, Sahib, dann würden mich die Götter strafen, die dort wohnen, obwohl es nicht meine Götter sind. Einmal sah ich, als ich in tiefer Nacht am Kloster vorbeikam, Licht hinter einigen Fenstern. Sicher wohnen jetzt die Götter noch dort.  
      Rolf warf mir einen Blick zu, den ich sofort verstand. Sollte das Kloster der Schlupfwinkel der Seeräuber gewesen sein? Solbre hatte in seinem Büchlein aber von einem Drachen geschrieben. Wo sollte der zu finden sein?  
      Da ich mich nicht durch eine Frage dem Malaien verraten wollte, schwieg ich. Auch Rolf schwieg und aß mit gutem Appetit weiter.  
      Zwei Stunden vor Mitternacht erhoben wir uns und setzten den Marsch fort. Guigo führte uns tiefer in die Schlucht hinein. Nach einer halben Stunde erreichten wir ihr Ende. Da zeigte uns der Malaie eine kleine Seitenschlucht, in der wir dunkel und verschwommen die Umrisse des alten Klosters erkennen konnten.  
      Rolf gab Guigo, unserem Führer, da wir ihn nicht mehr benötigten, ein kleines Geschenk und schickte ihn heimwärts. Er sollte nicht Zeuge unserer Untersuchungen sein. Vorsichtig schlich sich Pongo eine Strecke hinter ihm her, um sich zu überzeugen, daß er tatsächlich den Rückweg antrat.  
      Rolf und ich gingen die schmale Schlucht hinauf und standen bald vor dem Klostereingang. Die schwere Bronzetür war fest verschlossen. Wir untersuchten sie, konnten aber kein Schloß oder sonst eine Vorrichtung zum Verschließen der Tür entdecken.  
      Plötzlich packte Rolf meinen Arm und wies mit der anderen Hand nach oben. Unmittelbar über dem Tor befand sich ein durchbrochenes Bronzegitter, das einen Drachen darstellte. Hatten wir hier die
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