Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Titel: Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
gefunden. Er rief von unten:  
      „Massers zurücktreten Pongo allein kommen!"  
      Er trat in der Grube bis zum gegenüberliegenden Rande zurück. Ich war mir nicht klar darüber, was er anstellen wollte, aus einer solchen Grube ohne Hilfe zu entkommen. Sie war ja schließlich so angelegt, daß nicht einmal ein sprunggewandter Tiger sie verlassen konnte."  
      Ich hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da taumelte ich schon einen Schritt zurück. Eine Staubwolke, vermischt mit den letzten Zweigen, die den Rand der Grube noch bedeckten, stob empor. In der Wolke tauchten die mächtigen Arme Pongos auf, sein lachendes Gesicht mit den schneeweißen Zähnen. Dann stand er vor uns.  
      Nach den Anstrengungen, die er soeben noch gehabt hatte, war ihm ein Sprung gelungen, den ihm kein Tiger, geschweige der beste Sportler nachmacht  
      „Massers schnell vorwärts!" sagte er. „Hier nicht gut sein."  
     
     
     
     
      2. Kapitel  
      Ein unheimlicher Vorläufer  
     
      Rolf nickte Pongo lachend zu. Die Aufforderung war wieder nur ein Versuch, sich unserem Lob zu entziehen.  
      Der Eingeborene, der die Falle gebaut hatte, mußte ein sehr geschickter, aber auch ein leidenschaftlicher Mensch sein; seine Geschicklichkeit bewies die gut gebaute Falle, seine Leidenschaft war aus dem unterdrückten Wutschrei zu erkennen.  
      Wenn er bemerkte, daß wir seine gut getarnte Falle verdorben hatten, würde er nicht gerade gut auf uns zu sprechen sein. Das war menschlich verständlich.  
      Rolf schlug ein schnelles Tempo an. Mir schien das bedenklich. Bei der Geschwindigkeit des Marsches konnten wir kaum die nötige Vorsicht walten lassen. Schließlich konnten noch weitere Fallgruben auf dem schmalen Pfad angelegt sein.  
      Bei jeder Biegung des Pfades allerdings war Rolf vorsichtig genug, das Tempo zu mäßigen und auch dem Boden genügend Aufmerksamkeit zu widmen. Trotz seiner Vorsicht wären wir beinahe ein zweites Mal in eine Falle hineingerutscht, wenn nicht Pongo auf der Hut gewesen wäre.  
      Wir befanden uns auf einem besonders gewundenen Teil des Pfades. Auf beiden Seiten ragten Urwaldriesen auf, durch deren dichte Laubkronen kein Sonnenstrahl drang. Der Pfad lag im grünlichen Dämmerschein. Ich blickte argwöhnisch zu Boden.  
      Auch Rolf traute dem Boden nicht. Gerade das wäre uns zum Verderben geworden, wenn Pongo seine Augen nicht überall gehabt hätte. Denn diesmal kam das Unheil von oben!  
      Über uns knisterte es leise. Da schoß Pongo wie ein Pfeil vor, gab Rolf einen Stoß, daß er mindestens zwei Meter nach vorn taumelte und in einem Dornbusch landete, und kam schon zurück, während ich noch gar nicht wußte, worum es sich eigentlich handelte. Pongo hatte sich im Sprunge umgedreht. Jetzt bekam ich seine Kraft zu spüren: er packte mich und riß mich mit sich.  
      Mir taten alle Knochen im Leibe weh, als er mit mir — ein paar Meter zurück — auch in einem Busch landete. Im ersten Augenblick meinte ich, Pongo müßte den Verstand verloren haben.  
      Fast gleichzeitig aber dröhnte und krachte es vor uns. Staub wirbelte auf. Holzsplitter sausten dicht an uns vorbei.  
      Mühsam richtete ich mich auf und sah, daß mehrere dicke, sicher zentnerschwere Äste eines dickstämmigen Urwaldbaumes, unter dem wir uns befunden hatten, herabgestürzt waren.  
      Wir wären zerschmettert worden, wenn Pongo das Unheil nicht vorausgesehen hätte. Einen Augenblick lang hatte ich um Rolf Angst. Ob es Pongo gelungen war, ihn weit genug nach vorn zu werfen? Aber da sah ich schon, wie er sich mühselig aus den Dornenranken freizumachen suchte.  
      „Die zweite Tigerfalle hätten wir also auch erlebt," lachte Rolf. „Ich kann mir ein weicheres Ruhekissen vorstellen als einen Dornbusch, Pongo. Unser Fahrer hat nicht ganz unrecht gehabt, wenn er den Pfad als gefährlich bezeichnete. Er hat es natürlich in einem anderen Sinne gemeint. Wenn wir noch mehreren ähnlichen Aufmerksamkeiten begegnen, sind wir bis heute abend kaum am Ziel."  
      „Willst du nicht lieber Pongo vorausgehen lassen. Der Urwald ist seine ureigenste Domäne," schlug ich vor.  
      Rolf nickte. Schweigend drängte sich der schwarze Riese mit Maha an Rolf vorbei. Mit langen, aber vorsichtigen und unhörbaren Schritten ging er den Pfad entlang.  
      Jetzt war kaum noch eine Gefahr, daß wir in eine Falle tappen würden. Pongo hatte einen Instinkt wie ein scheues Wild. Ich fühlte mich so sicher,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher