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Rolf Torring 073 - Der Würger

Rolf Torring 073 - Der Würger

Titel: Rolf Torring 073 - Der Würger
Autoren: Hans Warren
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der Höhle die Feinde standen, um sich sofort auf uns zu werfen.  
      Wie gebannt starrten wir in die Dunkelheit. Jeden Augenblick konnten von beiden Seiten Lampen aufflammen, konnten kräftige Gegner uns überfallen. Dann mußten wir bald überwältigt sein, da die Feinde den Vorteil des Überraschungsmomentes für sich hatten.  
      Im Hintergrunde der Höhle leuchtete plötzlich das kleine Licht wieder auf. Ehe wir unterscheiden konnten, woher es kam und ob es sich bewegte, verlosch es wieder.  
      War es ein Zeichen für die versteckten Gegner? Oder war es nur eine Unvorsichtigkeit der Bande?  
      Einige Minuten verstrichen in qualvoller Spannung. Dann gab Rolf durch eine Handbewegung das Zeichen zur Weiterfahrt Pongo brachte das Kunststück fertig, jedes Geräusch zu vermeiden. So konnten wir aufmerksam lauschen, ob ein Feind seine Nähe verriet.  
     
     
     
      2. Kapitel Rhasus List  
     
      Wir hörten nichts. Unendlich langsam und völlig geräuschlos glitt unser Boot immer tiefer in die Höhle hinein. Sekundenlang dachte ich daran, daß wir besser getan hätten, die Höhle bei Tageslicht zu untersuchen, dann nahm mich der Reiz des Abenteuers völlig gefangen.  
      Pongo hielt plötzlich mit Rudern inne. Gespannt starrten wir nach vorn. Höchstens sechs Meter von uns entfernt war das Licht wieder aufgetaucht. Wie ich vermutet hatte, war es ein schmaler, greller Lichtstreifen einer Taschenlampe.  
      Der Träger mußte seine Hand über die Linse gelegt haben, so daß nur der feine Streifen zwischen den Fingern hervorkam. Der Lichtstrahl fiel auf den Boden und wanderte langsam weiter nach rechts.  
      Jetzt sahen wir bloße, braune Füße, die abwechselnd in kleinen, langsamen Schritten im Lichtstrahl auftauchten Ein Inder suchte dort also einen verlorenen Gegenstand. Durch diese Unvorsichtigkeit hatten wir anscheinend das Versteck der "Würger" gefunden.  
      Der Zufall spielt oft eine merkwürdige Rolle im Leben. Bisher erschien mir das Suchen in der Dunkelheit aussichtslos, jetzt sah ich ein, daß wir am Tage die Grotte vielleicht untersucht, ihr aber kaum Beachtung geschenkt hätten.  
      Schlauerweise hatten die Gesuchten die tiefe, auffällige Grotte gewählt. Sie rechneten damit, daß Verfolger in erster Linie die schmalen, versteckten Risse und Spalten untersuchen würden.  
      Wir verhielten uns lautlos, dämpften sogar den Atem, denn es konnte sein, daß durch die Wölbung der leiseste Ton verstärkt und weitergeleitet wurde.  
      Der Inder, dessen nackte Füße wir undeutlich sahen, ging sehr langsam nach rechts, dem östlichen Teile der Grotte zu. Es war ein unheimliches Bild: in der Dunkelheit der feine Lichtstrahl, in dem die nackten braunen Füße langsam dahinwanderten.  
      Jetzt verschwand der Unvorsichtige. Offenbar hatte er den verlorenen Gegenstand nicht wiedergefunden. Wir aber hatten den Eingang zum Schlupfwinkel des "Würgers" und seiner Spießgesellen entdeckt.  
      Ruhig warteten wir wenigstens noch eine Viertelstunde. Der Suchende konnte zurückkehren; damit mußten wir rechnen. Endlich flüsterte Rolf ganz leise -  
      „Vorwärts, Pongo! Wir folgen!"  
      Mit kurzen, lautlosen Ruderschlägen trieb der schwarze Riese unser Boot vor, bis der Bug leise an die Felswand stieß. Rolf war bereits nach vorn gegangen und sagte nach wenigen Sekunden:  
      „Hier läuft ein breites Felsband entlang. Hier sind auch Erhöhungen, an denen man das Halteseil des Bootes befestigen kann. So, kommt jetzt!"  
      Wir stiegen vorsichtig aus und stellten durch Umhertasten fest daß wir uns auf einer anderthalb Meter breiten Felsleiste befanden.  
      Einige Zeit lauschten wir noch, dann schaltete Rolf die Taschenlampe ein, bedeckte aber auch die Linse mit der Hand, so daß nur ein schmaler Lichtstrahl auf den Boden fiel.  
      Leise gingen wir auf die östliche Wand der Grotte zu und standen bald vor einer Spalte, die so schmal war, daß wir uns hindurchzwängen mußten. Aber die Spalte war nur einen halben Meter lang, dann erweiterte sie sich zu einem anderthalb Meter breiten Gang, der zwei Meter nach Osten führte und in scharfem Winkel nach Norden abschwenkte.  
      Bevor Rolf um die Ecke herumging, schaltete er die Lampe aus und lauschte. Als nichts zu hören war, ließ er den Lichtschein wieder auf den Boden fallen. Wir schritten langsam weiter.  
      Pongo folgte zufällig als letzter, während sonst gewöhnlich bei gefährlichen Unternehmungen ich den
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