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Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay

Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay

Titel: Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay
Autoren: Hans Warren
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niedergeschlagen und ist über die Mauer entwichen. Wie er allerdings so schnell unser Hotel herausgefunden hat, ist mir noch ein Rätsel."  
      „Das glaube ich aber erklären zu können," fiel ich ein. „Als er aus der Opium- und Lasterhöhle dieses Mendoza fortgeschafft wurde, fragte uns der Detektiv, ob wir weiter hier in diesem Hotel logieren wollten, was du bejaht hast. Also war er da schon nicht mehr bewußtlos, wenngleich er sich so stellte."  
      „Natürlich wird es so gewesen sein," stimmte Rolf zu. „Nun müssen wir wieder abwechselnd wachen. Es sind noch sechs Stunden, da lösen wir uns am besten alle zwei Stunden ab. Hier, wir wollen schnell losen."  
      Er nahm drei verschieden lange Streichhölzer, die wir aus seiner Hand zogen. Ich bekam die erste, Rolf die zweite, Pongo die dritte Wache. Während sich meine Gefährten auf die Betten legten — wir wagten es jetzt, da dieser gefährliche Feind wieder in Freiheit war, nicht, uns auszuziehen — setzte ich mich auf den Stuhl am Fenster und betrachtete den Platz vor dem Hotel.  
      Manchmal glaubte ich, deutlich einen großen Schatten an den Häusern vorbeigleiten zu sehen, mußte aber immer feststellen, daß ich mich geirrt hatte.  
      Endlich war meine Zeit verstrichen, und ich weckte Rolf. Als ich am Morgen erwachte, berichteten meine Gefährten, daß sie nichts Verdächtiges bemerkt hätten.  
      Wir frühstückten unten im Speisesaal. Während wir noch dabei waren, kam der Detektiv, der uns am vergangenen Tage auf Anordnung des Polizeichefs stets überwacht hatte, um jederzeit zu unserem Schutz in der Nähe zu sein. Herr Bailena, wie er hieß, zeigte eine höchst betrübte Miene und sagte kleinlaut:  
      „Jetzt ist dieser Colo doch wieder entwichen. Dabei hatte ich dem Personal des Gefängnislazaretts besondere Aufmerksamkeit eingeschärft. Was machen wir nun?"  
      „Ich glaube, daß wir den Mischling wieder einfangen werden," sagte Rolf zuversichtlich. „Er hat uns schon in der Nacht einen Besuch abstatten wollen und wird auch ferner versuchen, mit uns abzurechnen. Dabei werden wir ihn schon erwischen."  
      „Wollen Sie so lange hier in Buenos Aires bleiben, bis Sie ihn haben?" fragte Bailena interessiert.  
      „Nein, wir wollen vielleicht heute noch ins Innere des Landes aufbrechen," sagte Rolf. „Ihnen ist ja auch sicher das Verschwinden des Zoologen Huerta bekannt; wir wollen versuchen, diese Sache aufzuklären."  
      „Bei jedem anderen Menschen würde ich es für unmöglich erklären," meinte der Detektiv nach kurzem Nachsinnen, „aber Ihnen, meine Herren, traue ich es schon zu, daß Sie die Lösung finden, wenngleich schon ein Jahr verstrichen ist. Könnte ich Ihnen dabei vielleicht behilflich sein?"  
      „Ja, in einer gewissen Beziehung," sagte Rolf. „Wir suchen einen Toba-Indianer namens Huaina, der damals die Expedition begleitet hat. Professor Honda will ihn gestern in der Stadt gesehen haben. Heute vormittag gehen wir mit dem Botaniker Vicoras in eine Restauration, in der sich solche Leute wie der Indianer treffen sollen. Vielleicht finden wir ihn dort, aber es wäre sehr gut, wenn Sie durch Ihre Beamten ihn ebenfalls suchen ließen."  
      „Wird gemacht," erklärte Ballena eifrig. „Ich kenne diesen Huaina, denn wir haben damals die beiden Indianer sehr geprüft, ob sie zuverlässig seien. Das machen wir bei jeder Expedition. Das Begleitpersonal muß völlig einwandfrei sein. Huaina ist es auch, er hat schon vorher mehrere Expeditionen zur Zufriedenheit geführt. Wollen Sie ihn als Führer engagieren?"  
      „Ja, er soll uns den Ort zeigen, an dem Huerta verschwand. Professor Honda und Vicoras sind darüber verschiedener Meinung.  
      „Natürlich, die Herren Gelehrten kennen sich in der Wildnis nicht aus," lachte der Detektiv, „aber Huaina wird Sie bestimmt hinführen. Schade, daß Calcalet gestern mit einer Filmexpedition ins Innere gegangen ist, er wäre auch der geeignete Mann für Sie gewesen. Na, auf jeden Fall erhalten Sie von mir Bescheid, sobald dieser Huaina aufgestöbert ist"  
      Punkt elf Uhr standen wir vor dem großen Universitätsgebäude. Pongo war auf Rolfs Wunsch mitgekommen, denn wir mußten ja jetzt sehr vorsichtig sein, solange der Mischling Colo sich noch in Freiheit befand.  
      Nach einigen Minuten kam Vicoras aus dem Gebäude, begrüßte uns lebhaft und führte uns durch mehrere enge Straßen in ein Restaurant, das mit abenteuerlichen Gestalten
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