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Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Titel: Rolf Torring 039 - Auf der Flucht
Autoren: Hans Warren
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von seinem Sturz, sondern wollte doch noch einen zweiten Angriff unternehmen.
    Jetzt wurde die Lage wirklich äußerst kritisch für uns. Das Flugzeug mußte in wenigen Minuten über uns sein, und die Insassen würden bestimmt den grellen Schein der Lampe von oben sehen.
    Im Dunkel aber waren wir dem Angriff des wütenden Gorilla völlig schutzlos ausgesetzt. Trotzdem mußten wir uns natürlich gegen ihn wehren, aber damit hatten wir beinahe die Gewißheit, daß wir wieder in die Hände der Belgier fallen würden.
    Plötzlich hörten aber die Erschütterungen des Apparates auf. Das Dröhnen des Flugzeugmotors war inzwischen so laut geworden, daß es auch der Gorilla unbedingt, trotz seines eigenen Knurrens, gehört haben mußte.
    Wenigstens verhielt er sich plötzlich ganz ruhig, und wir hüteten uns natürlich, das geringste Geräusch hervorzubringen. Immer näher kam das Dröhnen des Motors, das jetzt schon in ein Donnern überging.
    Und nach wenigen Minuten raste der Flieger mit ohrenbetäubendem Rauschen, Brausen und Donnern dicht über uns hinweg. Unser Apparat schwankte unter heftigen Stößen. Aber wir wußten sofort, daß der Gorilla nicht angreifen wollte, sondern nur sein Heil in wilder Flucht suchte.
    Und wirklich stand der Apparat auch bald ganz still. Aufatmend flüsterte ich Rolf zu:
    „Da haben wir wirklich Glück gehabt. Es hätte mir sehr leid getan, den Affen erschießen zu müssen. Aber die Belgier werden sich wundern, wenn sie ihr Flugzeug wiederfinden. Löwenpranken und Gorillahände hinterlassen sicher ganz tüchtige Spuren."
    „Das allerdings," lachte mein Freund, „aber uns kann es ja ziemlich egal sein. Doch sieh, jetzt sucht der Flieger die Steppe ab. Also kennen die Belgier das Land doch ganz genau. Es ist doch garnicht so einfach, diesen schmalen Streifen in der Dunkelheit zu finden."
    Drüben, am anderen Rande der Lichtung, schwebte eine große Leuchtkugel an einem Seidenschirm nieder. Das strahlende Licht überflutete gut ein Drittel der Strecke. Hätten wir den Apparat nicht an den Wald geschoben und mit Zweigen maskiert, so wären wir bestimmt entdeckt worden.
    „Rolf," meinte ich plötzlich erschreckt, „die beiden Bestien werden uns die Zweige von den Tragflächen gerissen haben. Vielleicht können uns die Belgier dadurch doch noch entdecken."
    „Das glaube ich nicht," gab Rolf zurück, „denn ich habe vor dem Flugzeug doch auch die langen Äste in den Boden gesteckt, sodaß sie wie kleine Bäume wirken. Aber es ist vielleicht doch besser, wenn wir schnell hinauskriechen und die Äste auf den Tragflächen wieder zurechtlegen."
    „Aber der Gorilla," gab ich zu bedenken.
    „Der hat sich bestimmt schleunigst ins Innere des Waldes zurückgezogen," lachte Rolf. „Nun aber schnell, wir wollen die Zweige doch in Ordnung bringen."
    Wir kletterten schleunigst hinaus, Rolf rechts, ich links. Vorsichtig vortastend, brachte ich die Zweige, die wirklich sehr durcheinandergeworfen waren, wieder in Ordnung.
    Als ich nach einigen Minuten wieder in den Beobachtersitz kletterte, kam auch Rolf und meinte:
    „So, jetzt können wir wirklich ganz unbesorgt sein. Ich habe aber zur Vorsicht noch einen Ast, der überflüssig war, mitgebracht. Den decken wir über uns, sodaß wir wirklich auf keinen Fall gesehen werden können."
    Das war bald getan, und jetzt spähten wir zwischen dem Laub hindurch auf die Steppe. Der Flieger hatte, wie wir an dem entfernten Summen des Motors hörten, drüben den Wald weit nach links hin abgesucht. Jetzt kam er näher, und bald senkte sich eine Leuchtkugel ungefähr in der Mitte der Steppe nieder. Ihr Schein reichte aber nicht bis zu unserem Waldrand. Das Flugzeug verschwand nach rechts und kehrte erst nach ungefähr zehn Minuten zurück. Diesmal flog es ziemlich dicht am Waldrand, sodaß uns die Insassen absolut nicht entdecken konnten, da sie aus ihrer Höhe unmöglich unter die Zweige der ersten Bäume blicken konnten.
    Als wieder eine Leuchtkugel niederging, sah ich zufällig vor uns auf der Steppe, ungefähr fünfzig Meter entfernt, einen Löwen aufsprinqen und in weiten Sätzen dem gegenüberliegenden Wald zuschnellen.
    „Aha," stieß Rolf im gleichen Augenblick hervor, „das war sicher die Löwin. Na, jetzt werden wir vor ihrem Besuch wohl auf jeden Fall sicher sein. Und da uns auch der Gorilla in Ruhe lassen wird, können wir ja weiterschlafen."
    „Du meinst also, daß der Gorilla auch nicht wiederkommen wird?"
    „Das glaube ich auf keinen Fall, er hat
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