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Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Titel: Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung
Autoren: Hans Warren
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wandte sich von uns ab. Langsam schritt er zurück und verschwand nach unten. Gleich darauf tauchte unser Pongo auf. Er kam schnell zu uns.
    „Massers, Kapitän "nicht gut ist", sagte er leise. „Pongo bösen Blick in seinen Augen bemerkt hat."
    „Ist ja Unsinn, Pongo", versuchte Rolf den Schwarzen zu beruhigen. „Larrin ist erregt, weil er beinahe sein Schiff verloren hätte. Nun muß er es wieder instand setzen lassen."
    „Masser, Kapitän nicht gut ist", wiederholte unser schwarzer Begleiter. „Massers sehen werden, daß Pongo recht hat."
    Wir hatten schon öfter festgestellt, daß Pongo, wenn er etwas behauptete, auch stets recht behielt. Hier aber glaubten wir nicht an den „bösen Blick", obgleich wir das Benehmen des Mannes ebenfalls recht merkwürdig fanden.
    Eine halbe Stunde später brach der Tag an. Das Meer hatte sich wieder beruhigt und lag fast spiegelglatt da. Ein leichter Morgenwind hatte sich aufgemacht und brachte eine erfrischende Kühle. Ich beschloß jetzt ein Bad zu nehmen. Rolf beteiligte sich. Schnell zogen wir uns aus und stiegen an einer Strickleiter hinunter ins Wasser. Das war wirklich eine Wohltat. Wir umschwammen den Schoner. Dabei stellte ich fest, daß das Schiff überhaupt keinen Namen führte. Das war etwas, was ich noch nie beobachtet hatte. Ich machte meinen Freund darauf aufmerksam.
    Nochmals umschwammen wir das Fahrzeug. Rolf zeigte mir an beiden Seiten des Bugs Stellen, die sich etwas dunkler von dem Rumpf abhoben.
    „Dort hat der Name gestanden, Hans. Wahrscheinlich wird er mittels einer Tafel angebracht, um gelegentlich wieder entfernt zu werden", meinte er. „Oder um durch einen anderen ersetzt zu werden", fuhr ich erklärend fort.
    Mein Freund nickte mir zu. Unwillkürlich warf ich einen Blick zu dem Bullauge, hinter dem die Kajüte des Kapitäns lag. Ich sah Larrins Gesicht, der uns schon eine ganze Weile beobachtet zu haben schien. Jetzt zog er sich schnell wieder zurück.
    „Hier stimmt etwas nicht, Rolf", raunte ich meinem Freund zu. „Komm, wir wollen wieder an Bord gehen und uns anziehen. Der Schoner und sein Kapitän kommen mir recht merkwürdig vor."
    Wir schwammen zurück zur Strickleiter und stiegen sie hinauf. Minuten später waren wir wieder angekleidet. „Nun wollen wir der Insel einen Besuch abstatten", schlug ich vor. „Pongo muß inzwischen die Augen offenhalten und hauptsächlich darauf achten, daß Hasting nichts geschieht. Ich traue jetzt Larrin nicht mehr über den Weg."
    „Na, so schlimm wird es nicht sein, lieber Hans. Aber komm nur, wir wollen Hasting sagen, daß wir das Schiff verlassen."
    Wir stiegen hinunter in die Kajüte. Hasting lag wach auf dem Bett. Auf unsere Frage nach dem Kapitän deutete er auf die Geheimtür zur Damenkajüte.
    „Er ist da hineingegangen, Herr Torring."
    Rolf klopfte gegen die Tür, erhielt jedoch keine Antwort. Als er einen zweiten Versuch unternahm, ging die andere Tür der Kajüte auf, und Larrin trat ein.
    „Suchen Sie mich?" erkundigte er sich.
    „Ja, wir wollten Ihnen nur Bescheid sagen. „Wir werden jetzt die Insel durchstreifen. Ich denke, daß wir gegen Mittag wieder zurück sein werden", erwiderte mein Freund.
    Larrin nickte nur. Wir verabschiedeten uns von Hasting und versprachen ihm, daß Pongo für ihn sorgen würde. Dann folgten wir Larrin, der schon vorausgegangen war, nach oben.
    Das kleine Beiboot wurde zu Wasser gelassen, und Pongo ruderte uns ans Ufer. Wir schärften ihm nochmals ein, ja recht wachsam zu sein und Larrin nicht aus den Augen zu lassen. Wir hatten auch unsere Büchsen mitgenommen, weil wir sie nicht auf dem Schoner zurücklassen wollten. Wie gut das war, sollten wir erst später feststellen. Vom Ufer aus beobachteten wir noch einige Minuten das Schiff. Larrin war wieder hinuntergegangen, aber ich war überzeugt, daß er uns durch das Bullauge heimlich beobachtete. Wir winkten nochmals Pongo zu, der inzwischen den Schoner wieder erreicht hatte. Dann drangen wir in das Dickicht ein.
    Ich möchte hier noch bemerken, daß die Bucht von steilen Felserhebungen umgeben war, so daß der Schoner nur durch die schmale Einfahrt von draußen erkannt werden konnte. Einen idealeren Ankerplatz hätte das Schiff nicht finden können.
    Ich machte jetzt Rolf auf die verdächtigen Schatten, die Pongo gesehen haben wollte, aufmerksam und riet, ja recht vorsichtig zu sein. Ich nahm an, daß sich Eingeborene vielleicht sogar Wilde auf der Insel aufhielten, also Menschen, die den Weißen nicht
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