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Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Titel: Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung
Autoren: Hans Warren
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recht, mich hier getroffen zu haben.
    „ Haben Sie eigentlich eine Funkstation an Bord?" erkundigte ich mich.
    „Leider nicht, Herr Warren, und wenn ich eine gehabt hätte, so wäre sie jetzt untauglich. Sie sehen ja selbst, daß die Mäste über Bord gegangen sind. Wir mußten sie schließlich kappen, sonst wäre die Katastrophe da gewesen."
    „Es ist nur gut, daß Sie einen ausgezeichneten Motor eingebaut haben, Herr Larrin, ohne ihn wäre das Schiff verloren gewesen. Doch was wollen Sie nun unternehmen? Wie Sie uns erzählten, hat Ihre Besatzung gemeutert. Sie sind uns noch den Bericht schuldig."

    „Später, später, Herr Warren, jetzt haben wir an anderes zu denken. Ich werde versuchen, den nächsten Hafen an der Küste zu erreichen, dort können Sie an Land gehen und Ihre Reise fortsetzen."
    „Und Sie?" Verwundert blickte ich ihn an. Sein Gebaren gefiel mir nicht. Der Mann machte jetzt auf mich den Eindruck, als wollte er uns gern loswerden. „Um mich brauchen Sie sich jetzt nicht weiter zu kümmern, Herr Warren, ich lasse meinen Kahn ausbessern und gehe dann wieder auf Reisen. Doch ich glaube, es gibt schon Frühstück, Ihr Neger winkt uns." Wir gingen zur Kombüse. Pongo hatte sich hier schnell zurechtgefunden. Er hatte einen starken Kaffee aufgebrüht, wie Rolf es ihm gezeigt hatte. Er bot ihn uns an, dann einige Schiffszwiebacke, die mir herrlich mundeten. Der Kaffee erfrischte mich angenehm.

    2. Kapitel Eine merkwürdige Entdeckung

    Eine halbe Stunde später erschien Rolf an Deck. Ihm erging es ebenso wie mir. Er fühlte sich wieder frisch und munter und trank mit Behagen den starken Kaffee. Kapitän Larrin war auch ihm gegenüber sehr mürrisch. Rolf tat jedoch so, als merke er nichts davon, war zu ihm höflich und machte einige Vorschläge, die Larrin indessen fast schroff zurückwies. Er meinte, daß er schon wisse, was er zu tun habe.
    Achselzuckend wandte sich mein Freund von ihm ab und schritt langsam über das Deck. Pongo war zu Hasting hinuntergegangen, um ihn neu zu verbinden und mit Essen zu versorgen.
    Ich folgte Rolf und holte ihn vorn am Bug des Schoners ein.
    „Was hat Larrin nur?" erkundigte ich mich ärgerlich. „Er ist heute wie verwandelt. Er müßte uns doch dankbar sein, daß wir ihn aus seiner unangenehmen Lage befreiten."
    „Ich bin ebenfalls verblüfft, lieber Hans. Sein Benehmen gefällt mir gar nicht. Ich mache mir so meine Gedanken. Bisher hat er uns nicht erzählt, wie er in die für ihn so unangenehme Lage gekommen ist. Nur die Meuterei erwähnte er."
    „Er vertröstete mich auf später, als ich ihn heute fragte.

    Es schien ihm nicht zu passen, daß ich mich danach erkundigte. Das Vorhandensein der Damenkajüte gibt mir zu denken."
    „Mir auch, immerhin ist es möglich, daß ihn auf einer früheren Fahrt seine Frau begleitete. Hat er etwas zu verbergen, dann wird er es uns bestimmt nicht verraten. Hat er dir schon gesagt, was er jetzt zu tun beabsichtigt?" „Er will den nächsten Hafen an der Küste anlaufen und uns dort absetzen, das ist alles, was er mir mitteilte." „Und er? Was will er dann unternehmen?" „Das geht uns nichts an, Rolf, er hat es mir deutlich genug zu verstehen gegeben."
    „Es ist notwendig, daß Hasting in ein Hospital kommt, Hans, das ist das erste, was wir veranlassen müssen. Ich habe aber keineswegs die Absicht, mich nicht mehr um Kapitän Larrin zu kümmern. Mein Gefühl sagte mir, daß wir —"
    Mein Freund unterbrach sich. Lautlos war Larrin näher gekommen. Rolf hatte ihn zum Glück noch rechtzeitig bemerkt.
    „Haben Sie Lust, die Insel zu durchsuchen, meine Herren?" fragte er, sich bemühend freundlich zu uns zu sein. „Natürlich, daran dachte ich auch schon", erwiderte Rolf. „Sie werden uns doch begleiten, nicht wahr?" „Nein, ich muß auf meinem Schiff bleiben. Es genügt, wenn Sie allein gehen. Nehmen Sie Ihren Neger mit, dann wird Ihnen unterwegs nichts zustoßen. Sie können doch nicht von mir verlangen, daß ich meinen Schoner dem Neger anvertraue." Rolf stieß mich leise an.

    „Unser Pongo kann gleichfalls zurückbleiben", schlug Rolf vor, „wir brauchen unterwegs keinen Schutz. Außerdem muß er Hasting betreuen. Wir werden also allein gehen."
    „Ihrem Freund unten wird schon nichts geschehen, meine Herren, ich möchte Ihnen jedoch raten, Ihren Neger mitzunehmen. Man kann nicht wissen, wen man auf diesen Inseln findet."
    „Wir gehen allein", erklärte mein Freund mit aller Bestimmtheit.
    Larrin brummte etwas und
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