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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton
Autoren: K. H. Scheer
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For­men an.
    Die bei­den Pi­lo­ten des Va­ku­um­glei­ters, ei­ner un­ver­klei­de­ten Git­ter­werk­kon­struk­ti­on mit vier Hub- und zwei Vor­triebs­dü­sen, hat­ten sich bei dem so­ge­nann­ten Flug min­des­tens zehn­mal zu le­gi­ti­mie­ren.
    Un­ter uns stan­den au­ßer feu­er­kla­ren Schwe­be­pan­zern der ir­di­schen Mond­di­vi­sio­nen auch mo­bi­le Or­tungs­ein­hei­ten mit vor­züg­li­chen Tas­ter­ge­rä­ten.
    Seit der Ro­bo­ter­of­fen­si­ve, ge­lenkt von dem Kom­man­do­ge­hirn ZON­TA, war man äu­ßerst vor­sich­tig ge­wor­den.
    Noch schlim­mer wirk­te sich un­ser Täu­schungs­ma­nö­ver aus, das nicht nur die ir­di­schen Re­gie­run­gen, son­dern auch die Men­schen in al­len Län­dern an den Rand der Pa­nik ge­trie­ben hat­te.
    Es war da­her nicht ver­wun­der­lich, daß ein Klein­trans­por­ter al­le Au­gen­bli­cke ge­or­tet, ein­ge­peilt und über­prüft wur­de. Man glaub­te, Dr. Nang-Tais Fä­hig­kei­ten nur zu gut zu ken­nen. In­fol­ge ei­ner un­er­laub­ten In­tel­li­gen­z­auf­sto­ckung be­trug sein Quo­ti­ent über fünf­zig Neu-Orb­ton. Fer­ner be­saß er einen mar­sia­ni­schen Kom­man­do-Ko­da­tor und da­mit die Ge­walt über den Rie­sen­ro­bo­ter der un­ter­lu­na­ren Fes­tung Zon­ta.
    Neu­er­dings schrieb man mir auch die Ver­nich­tung des Su­per­mu­tan­ten Go­rong Bark­hon-La­ma zu. Han­ni­bal und ich hat­ten ihn tat­säch­lich un­schäd­lich ge­macht, dies je­doch un­ter Ver­hält­nis­sen, die sich so­gar un­se­re engs­ten Mit­ar­bei­ter kaum vor­stel­len konn­ten.
    Die Fol­ge da­von war, daß man Nang-Tai und Rob­bens über­sinn­li­che Fä­hig­kei­ten nach­sag­te.
    Nach un­se­rem fehl­ge­schla­ge­nen Un­ter­neh­men im Her­zen des Ro­bot­be­fehls­ha­bers ZON­TA wa­ren ei­ni­ge Kom­man­deu­re der Ver­ein­ten Mond­trup­pen auf die Idee ge­kom­men, die La­ge in­ner­halb der al­ten Mars­fes­tung auf ei­ge­ne Faust zu in­spi­zie­ren.
    Aber das hat­ten wir nicht er­lau­ben kön­nen, denn die so­gh­mo­li­sche Ge­fahr war nach wie vor akut. Wenn ich den Nim­bus von mei­ner Un­be­sieg­bar­keit auf­recht­er­hal­ten woll­te, durf­ten ir­di­sche Trup­pen auf kei­nen Fall in Zon­ta ein­drin­gen.
    Die Fol­gen ei­nes über­has­tet ent­wor­fe­nen Grund­plans wirk­ten sich von Tag zu Tag ver­hee­ren­der aus. Ich ver­fluch­te mei­ne Rol­le als Dr. Nang-Tai, doch das ver­bes­ser­te die Si­tua­ti­on na­tür­lich nicht.
    Mir war kei­ne an­de­re Wahl ge­blie­ben, als den Groß­ro­bo­ter mit Hil­fe mei­nes wie­der funk­tio­nie­ren­den Ko­da­tors an­zu­wei­sen, die Ener­gie­schutz­schir­me er­neut auf­zu­bau­en.
    Han­ni­bal hat­te die vor­drin­gen­den Trup­pen ge­ra­de noch war­nen und zum über­has­te­ten Rück­zug be­we­gen kön­nen, sonst wä­ren et­wa zehn­tau­send Mann in den Hoch­ener­gieglo­cken ver­glüht. ZON­TA hat­te die An­wei­sung viel zu prompt und un­ter völ­li­ger Miß­ach­tung der ge­fähr­de­ten Sol­da­ten aus­ge­führt. Mein Ab­war­te­be­fehl war aus »lo­gisch-tak­ti­schen Grün­den«, wie mir ZON­TA spä­ter mit­ge­teilt hat­te, als ne­ben­säch­lich ein­ge­stuft wor­den.
    Ge­hen Sie ein­mal mit ei­nem see­len­lo­sen Gi­gan­tro­bo­ter rich­tig um! Wenn Sie ZON­TA um ei­ne Tas­se Kaf­fee bit­ten, kann es Ih­nen leicht pas­sie­ren, daß er erst ein­mal den hal­b­en Mond ein­eb­net, um ei­ne Kaf­fee­plan­ta­ge zu er­rich­ten. »Dem­nächst kommt das Ge­tränk, Sir!« wird der Groß­rech­ner dann wohl sa­gen.
    Wir hat­ten er­heb­li­che Schwie­rig­kei­ten mit die­sem un­be­re­chen­ba­ren Mon­s­trum tief im In­nern des Him­mels­kör­pers.
    Un­ter mir flamm­ten die Hub­trieb­wer­ke wie­der auf. Der in ei­ner stei­ler wer­den­den Pa­ra­bel fal­len­de Trans­port­glei­ter wur­de auf­ge­fan­gen und er­neut nach oben ge­ris­sen.
    Oder hat­ten Sie et­wa an­ge­nom­men, auf dem luft­lee­ren Erdtra­ban­ten wä­re ein Flie­gen im Sin­ne des Wor­tes mög­lich ge­we­sen? Das ist ein Irr­tum!
    Wir spran­gen in mehr oder we­ni­ger wei­ten Bö­gen über die zer­klüf­te­ten Ring­ge­bir­ge der Mon­drück­sei­te hin­weg. Ein Glei­ten in
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