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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton
Autoren: K. H. Scheer
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GWA-Sym­bol er­kenn­bar.
    Die über­all sta­tio­nier­ten Pos­ten sa­lu­tier­ten und ga­ben den Weg frei. Ich trug die Dienst­klei­dung der GWA. Die Rang­ab­zei­chen wa­ren un­über­seh­bar.
    Ich er­wi­der­te die Grü­ße und lausch­te gleich­zei­tig auf Mil­lers Wor­te.
    »Teich­burg ist ein Ge­dan­ken­feh­ler un­ter­lau­fen, Sir. Wenn die So­gh­mo­ler ge­nug Fach­per­so­nal be­sä­ßen, wä­ren sie nicht nur mit drei Mars­schif­fen in un­se­rem Son­nen­sys­tem auf­ge­taucht. Ich bin über­zeugt, daß auf ih­rer Welt vie­le Trans­por­ter und be­waff­ne­te Ge­leit­fahr­zeu­ge aus der da­ma­li­gen Fluch­te­po­che ste­hen. Sie wer­den wohl kaum die Hei­mat­flot­te in den Raum brin­gen kön­nen.«
    »Sie sa­gen es.«
    Er zeig­te sei­ne Mar­ke er­neut vor, dies­mal ei­ner Of­fi­zier­spa­trouil­le. Die schwer­be­waff­ne­ten Män­ner stan­den vor dem In­nen­schott der Haupt­luft­schleu­se. Jen­seits der Pan­zer­plast­wan­dun­gen be­gann das Va­ku­um des Raum­es.
    »Sie ga­ran­tie­ren für Ih­ren Be­glei­ter, Cap­tain?« er­kun­dig­te man sich.
    »Kei­ne Auf­re­gung, Freun­de. Ich bin le­dig­lich Dr. Nang-Tai«, er­klär­te ich seuf­zend. »Wür­den Sie uns ent­ge­gen­kom­men­der­wei­se den Weg frei­ge­ben?«
    Ich stutz­te. Kei­ner lach­te. Da­ge­gen be­merk­te ich prü­fend bli­cken­de Au­gen und flim­mern­de Waf­fen­mün­dun­gen. Die Of­fi­zie­re be­sa­ßen mar­sia­ni­sche Hoch­ener­gie­strah­ler.
    »Sir, die Män­ner sind ner­vös. Sie soll­ten das be­den­ken«, be­lehr­te mich TS-19 rasch. »Ja, ich ga­ran­tie­re. Das ist Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9, ZBV.«
    Ein jun­ger Ma­jor schal­te­te blitz­schnell auf Breit­strahl. Ich er­hob so­fort die Hän­de. Er war miß­trau­isch ge­wor­den. Sei­nem Be­wußt­seins­in­halt ent­nahm ich, daß er be­reit war zu schie­ßen – vor­aus­ge­setzt, der Mann vor ihm konn­te sich nicht ein­wand­frei aus­wei­sen.
    »Die Waf­fe ’run­ter, Fel­letch«, be­fahl Oberst Ni­ken­trak aus dem Hin­ter­grund. Ich ver­nahm sei­ne Schrit­te. »Sind Sie wahn­sin­nig ge­wor­den! Die Waf­fe weg.«
    » Ich bin der ver­ant­wort­li­che Wa­ch­of­fi­zier, Sir«, be­ton­te der un­ter­setz­te Mann. »Ge­ne­ral, neh­men Sie die Dienst­mas­ke ab. Ich ken­ne Nang-Tais Fi­gur wie die ro­ten Zah­len auf mei­nem Kon­to­aus­zug. Sie glei­chen ihm bis zur letz­ten Seh­ne.«
    »Die Sie nicht er­bli­cken kön­nen, Ma­jor«, warf TS-19 scharf ein.
    »Ich kann! Schau­en Sie sich sei­ne Hän­de an. Ge­ne­ral, ich for­de­re Sie auf, so­fort die Mas­ke ab­zu­neh­men. Al­so …«
    Er mein­te es ernst. Ni­ken­trak stand ziem­lich hilf­los ne­ben den schuß­be­rei­ten Of­fi­zie­ren der Eli­te­ein­heit Lu­na-Port.
    Ich griff mit bei­den Dau­men un­ter die dün­ne Fo­lie und streif­te sie ab. Der Ma­jor mus­ter­te mich ein­ge­hend. Nur zö­gernd senk­te er die Waf­fen­mün­dung und drück­te auf den Si­che­rungs­knopf.
    »Wenn Sie mir vor den ZON­TA-Ein­gän­gen be­geg­net wä­ren, hät­te ich Sie oh­ne An­ruf er­schos­sen«, er­klär­te er ton­los. »Sir, Män­ner mit Ih­rer Fi­gur soll­ten vor­sich­ti­ger sein. Ich möch­te noch Ih­re Le­gi­ti­ma­ti­on se­hen.«
    Mein Etui klapp­te auf. Er wich vor dem ra­dio­ak­ti­ven Leuch­ten zu­rück. Ich dreh­te mich nach Ni­ken­trak um.
    »Ich wün­sche, daß die­ser Mann auf kei­nen Fall dis­zi­pli­na­risch be­straft wird. Er hat recht. Kön­nen wir ge­hen?«
    Wir er­hiel­ten un­se­re Raum­an­zü­ge, leg­ten sie an und schrit­ten zum Ha­fen­ge­län­de hin­aus.
    TS-19 schwieg lan­ge, bis er über Sprech­funk sag­te:
    »Ich wer­de da­für sor­gen, daß Leu­te mit ei­ner Sta­tur von zir­ka 1,90 Me­ter nicht mehr auf dem Mond ab­ge­setzt wer­den. Mas­sig ge­bau­te Ty­pen ja, nicht aber sol­che, die Ih­nen von der Ge­stalt her glei­chen. Zum Don­ner­wet­ter, der hät­te uns zwei­fel­los in Asche ver­wan­delt.«
    Ich wink­te ab. Das war nur ei­ne von vie­len Epi­so­den ge­we­sen. Fest stand, daß un­se­re Leu­te äu­ßerst wach­sam wa­ren.
     
     
2.
     
    Das Ver­steck­spiel vor den ei­ge­nen Trup­pen und wis­sen­schaft­li­chen Hilfs­kräf­ten nahm fast gro­tes­ke
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