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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert
Autoren: dtv
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Burg. Wenn die Wölfe dorthin wollten, mussten sie an ihm vorbei. Inzwischen konnte ich mir gut vorstellen, dass er das absichtlich so eingerichtet hatte.
    »Und?«, fragte er, während ich die Wilden Wölfe mit zusammengekniffenen Augen musterte.
    Soll ich euch was sagen: Die hatten sich gewaltig verändert, nicht nur weil sie keine Schwerter mehr hatten und überall Blätter und kleine Zweige in ihren ungekämmten Haaren und an ihren Kleidern hingen. Sie sahen irgendwie, wie soll ich sagen, ganz normal aus: nicht sehr groß, mit Sommersprossen, klar, und diesen wilden roten Haaren, aber auch ein bisschen blass und müde, wie Jungs, für die es Zeit war, dass sie nach Hause kamen zu ihrer Mama, die ihnen erst mal eine Tasse Kakao hinstellte. Und Kekse vielleicht. Oder Waffeln.
    »Was
und
?«, fragte der Anführer müde. Aber er wusste natürlich genau, was Robert meinte. Robert musste nur die Augenbrauen heben, da sagte er schon (der Anführer jetzt):
    »Gut, ihr habt gewonnen – wir ergeben uns.«
    Keine fünf Schritte entfernt stieß ich tief drinneneinen stummen Jubelschrei aus (oder so ähnlich).
    Aber Robert schien einen Augenblick lang nicht zu verstehen. Komisch. Oder nein: Als ich denen sagte, dass sie sich ergeben sollten, war er ja noch nicht zurück gewesen.
    »Du meinst   … ihr schließt Frieden?«, fragte Robert.
    Der Anführer nickte.
    Das verstand Robert. Gott sei Dank!
    »Das will ich
hören
«, sagte Robert.
    »Wir schließen Frieden«, murmelte der Anführer.
    »…   mit den tapferen Wackerburgern«, sagte Robert.

    »Mit den tapferen Wackerburgern«, murmelte der Anführer.
    »Und jetzt noch mal das Ganze!«, sagte Robert. »Laut und alle zusammen!«
    Woher kannte ich das bloß? Genau: von Frau Knöpfel. Aus dem Musikunterricht. Und glaubt es, oder glaubt es nicht: Die fünf Wilden Wölfe gehorchten.
    »Wir schließen Frieden mit den tapferen Wackerburgern!« , schallte es durch den Wald, dass über uns die Bäume rauschten.
    Wir hatten endgültig gewonnen!
    Wir hatten die Wilden Wölfe besiegt!
    Unsere Wackerburger Freunde würden endlich Ruhe vor ihnen haben. Vielleicht nicht für immer, aber bestimmt für lange Zeit.
    Und Robert hatte alles richtig gemacht. Mein Freund Robert, dem zu Hause alles danebenging. Jetzt stand er lächelnd vor den besiegten Feinden, die stumm vor Scham die Köpfe hängen ließen.
    Ihr wilder Anführer schaute nicht mal auf, als Robert ihm den Fehdehandschuh hinhielt, der kein Fehdehandschuh mehr war, nur etwas, das die kleinen Raubritter brauchten, wenn sie die Nacht nicht im Drachenwald verbringen wollten.
    »Was ist?«, sagte Robert, als der Anführer keine Anstalten machte, den Handschuh zu nehmen.
    Da griff er endlich zu (der Anführer jetzt), ganz schlapp, als wäre der Handschuh wer weiß wie schwer.
    »Ununerewerter?«, murmelte er (immer noch der Anführer).
    Ich verstand kein Wort, so wie er jetzt auch noch nuschelte. Aber Robert hatte ihn verstanden.
    »Die gehören uns«, sagte er. »Das Recht auf Waffen habt ihr verwirkt.«
    Aha. Es war von den Schwertern die Rede. »Und unsere Schwerter?«, hatte der Anführer gefragt.
    Und Robert redete, als hätte er unsere sämtlichen Ritterbücher auswendig gelernt.
    »Unosinirachen?«, nuschelte der Anführer, aber inzwischen hatte ich seine neue Sprache gelernt: »Und wo sind die Drachen?«, fragte er.
    »Die Drachen?«, fragte Robert zurück. »Woher soll
ich
das wissen? Das hier ist
euer
Drachenwald.«
    Ich fiel fast um vor Schreck. Um Himmels willen! Was quatschte der denn da? Bis jetzt hatte er alles richtig gemacht.
Alles
! Und jetzt so was. Hatte der nicht gehört, was ich den Wilden Wölfenerzählt hatte? Dann musste er doch wissen, dass es nur die Drachen waren, vor denen die solchen Bammel hatten.
Seine
Drachen! Sieben Stück! Die man nicht sehen konnte und die einen trotzdem packten! Wenn die merkten (die Wilden Wölfe jetzt), dass ich sie nur veräppelt hatte, war hier doch der Teufel los!
    Ihr Anführer hob auch schon ein bisschen den Kopf und schielte von schräg unten zu Robert hoch. Jetzt kniff er die Augen zusammen. Der Kerl war misstrauisch, das sah man ihm an.
    Aber Robert war noch nicht fertig.
    »Soll ich euch was sagen?«, sagte er. »Nur unter uns, wo wir jetzt fast Freunde sind: Ich glaube, Drachen gibt’s gar nicht.«
    Es war ein Albtraum, aus dem ich sofort aufwachen wollte.
    »So, so«, sagte der Anführer mit seinem misstrauischen Blick. Vielleicht war er keine große Leuchte, aber
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