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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert
Autoren: dtv
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wurde immer schöner.
    »Ihr streckt auch nicht die Köpfe aus dem Wald!
Keiner
, auch Tim nicht!«
    Ich machte es wie Wuschel.
    »Wenn ihr die Ohren spitzt   …« (okay, das war kein Problem, wir taten’s ja schon) »…   könnt ihr hören, was passiert. Aber ihr mischt euch nicht ein, verstanden?«
    Jetzt traute sich zum ersten Mal einer was zu sagen. Es war Kuno.
    »Und wozu haben wir die Schwerter?«, wollte er wissen.
    »Für später, wenn ihr groß genug dafür seid«,erklärte ihm Robert, und damit war die Diskussion beendet.
    Robert gab mir noch sein Raubritterschwert in Obhut, weil ihm das Zauberschwert anscheinend reichte, dann trat er aus dem Wald auf den Weg und entschwand unseren Blicken, wie es in alten Büchern immer heißt. Das heißt, ich sah ihn noch einen Stein vom Weg aufheben, faustgroß vielleicht, den wog er in der Hand, dann bog er um die Kurve.
    Wir spitzten die Ohren, bis sie fast die Wipfel der Bäume über uns berührten, aber außer Roberts Schritten hörten wir nichts.
    Dann hörten wir auch die Schritte nicht mehr. Robert war zu weit weg. Oder er war stehen geblieben.
    Und dann tat es drei Donnerschläge:
    »Bumm!« – »Bumm!« – »Bumm!«
    Der Stein in Roberts Hand!
    Das Tor der Raubritterburg!
    Es konnte nichts anderes sein.
    Wir schauten einander an, und in allen Augen stand nur eins: Entsetzen!
    Nur in Wuschels Augen nicht, das muss man ihm lassen.

Das achtzehnte Kapitel,
in dem die Guten siegen (Aber nur ganz, ganz knapp!)
    Es
war
nichts anderes. Robert klopfte ans Tor der Raubritterburg. Bestimmt war es groß und schwarz und dick, mit Riegeln, dass es nicht mal Orks hätten einrennen konnten. (Ihr wisst, was Orks sind? Wenn nicht, fragt euren Papa.) Vor dem Tor stand Robert und klopfte. Und jetzt hörten wir jemanden antworten.
    »Wer da?«, dröhnte eine tiefe Männerstimme. – Eine Raubritterstimme.
    »Ein Freund!« – Das war Robert.
    »Wir haben keine Freunde!« – Der Raubritter wieder.
    »Ein Freund der Wilden Wölfe!«
    »Die auch nicht!«
    »Doch,
mich !«
    »Auch noch Widerworte, Rotzlöffel?«
    » Robert !«
    »Äh   … wie?«
    »Ich heiße
Robert
, nicht
Rotzlöffel
«, sagte Robert. »Und mit wem habe ich die Ehre?«
    Mir blieb fast das Herz stehen. Jetzt wurde Robert auch noch frech. Wenn der Raubritter so aussah, wie er sich anhörte, konnte man nur hoffen, dass das Tor so ein Guckfensterchen hatte, durch das er schaute und durch das er sich Robert nicht packen konnte. Ich schaute zu Wuschel hin. Aber der schien sich keine Sorgen zu machen.
    Das Nächste, was wir hörten, war ein Knall, wie wenn jemand wütend eine Tür zuhaut. Keine so große Tür. Also
hatte
das Tor ein Guckfensterchen. Und der Raubritter hatte scheinbar keine Lust, sich mit einem dahergelaufenen Frechdachs abzugeben.
    Für eine Weile blieb es still, aber ich rechnete fest damit, dass wir gleich wieder die Donnerschläge hörten. Ich kannte Robert, den von zu Hause und den von hier. Beide würden sich so schnell nicht abwimmeln lassen.
    Aber wir hörten es nicht wieder klopfen. Stattdessen hörten wir wieder eine Stimme. Eine Jungenstimme diesmal.
    »He!«, rief sie, als sollte sie nicht jeder hören, sondern nur der, den der Besitzer der Stimme meinte.
    Und das konnte nur Robert sein.
    »He!«
    Er meinte wirklich Robert. Und der antwortete jetzt.
    »Kommt raus, ihr Feiglinge! Ich rede nicht mit Leuten, die sich im Wald verstecken!«
    »Nicht so laut!«, zischte die Stimme.
    »Wenn ihr nicht rauskommt, schrei ich!«
    »Wir kommen, aber nicht hier – ein Stück den Weg runter!«
    »Einverstanden – gleich hinter der Kurve!«
    Es war alles ganz schnell gegangen, aber so viel wusste ich jetzt: Die Stimme war die des Anführers der Wilden Wölfe. Und er klang immer noch ganz schön nervös. Gut für Robert. Und für uns. Blieb nur, dass Robert die Wölfe gleich hinter der Kurve treffen wollte. Das war nämlich genau bei uns. Oder
vor
uns, denn es war ja vom Weg die Rede gewesen.
    Jetzt hörten wir schon wieder Roberts Schritte. Und ein Rascheln und Knacken im Wald. Zum Glück drüben, auf der anderen Seite. Dann sahen wir Robert um die Kurve kommen. Und drüben kamen die Wilden Wölfe aus dem Wald. Wir duckten uns und hielten die Augen halb geschlossen, damit uns ihr Glänzen nicht verraten konnte. – Die Wilden Wölfe waren so nah, dass wir sie fast hätten anfassen können.
    Und vor ihnen stand Robert. Er war so stehen geblieben, dass er weiter oben auf dem Weg stand, näher zu der
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