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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert
Autoren: dtv
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bringt. Meine Mutter hat das so bestimmt. Sie sagt, Wuschel sei der dusseligste Hund, der ihr jemals untergekommen ist, und Robert in allen Zimmern sei ihr Besuch genug.
    »War Wuschel mit im Zimmer, als du   … äh   … abgereist bist?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte Robert. »Aber kurz vorher hab ich ihn an meiner Tür kratzen hören. Das macht er sonst nur, bevor ich wo hinfahre, wo er nicht mitkommen darf.«
    Das stimmt. An Roberts Tür sind an zwei Stellen Kratzspuren: Einmal waren wir mit der Klasse im Schullandheim, und einmal war Robert mit mir und meinen Eltern eine Woche am Meer. (Das erste und letzte Mal, sagt meine Mutter, aber mein Vater meint, da wäre das letzte Wort noch nicht gesprochen.)

    »Du meinst, er hat gewusst, dass du   … äh   … verreist?«, fragte ich.
    »Logisch«, sagte Robert. »Hunde spüren so was, jedenfalls Wunderhunde wie Wuschel.«
    Dazu, dass Wuschel ein Wunderhund sein sollte, sagte ich nichts. Über Wuschel kann man mit Robert nicht diskutieren. Außerdem waren wir genau in dem Moment bei ihm zu Hause (bei Robert, meine ich). Er wohnt eine Straße näher an der Schule als ich.
    »Kommst du noch mit rein?«, fragte er, während er in den Taschen seiner Jeans nach dem Haustürschlüssel suchte. Robert sucht seinen Schlüssel
immer
in den Taschen seiner Jeans, obwohl er ihn dort
nie
hinsteckt.
    »Aber nur für kurz«, sagte ich. »Bei uns gibt’s heute Pizza.«
    »Pizza kann man aufwärmen«, sagte Robert und zog mich am Ärmel in den Hausflur. Den Schlüssel hatte er inzwischen gefunden, wo er ihn
immer
findet: an der Schnur um seinen Hals.
    Was jetzt kam, kannte ich schon: erst was Schweres links und rechts auf den Schultern und dann was Kaltes, Nasses mitten im Gesicht. Wahrscheinlich könnt ihr euch denken, was es war.

Das vierte Kapitel,
in dem Robert beweist, dass sein neues Schwert ein Zauberschwert ist (Er tut es nur ein bisschen anders als geplant!)
    Das auf meinen Schultern in Roberts Hausflur waren Wuschels Pfoten, und das Kalte, Nasse war seine Zunge. So begrüßt Wuschel Leute, die er mag, sagt Robert, und wenn ich sage: »Aber er begrüßt doch
alle
so!«, sagt Robert: »Ein großer Hund hat eben ein großes Herz!«
    »Kommst du essen?«, rief Roberts Mutter aus der Küche.
    »Gleich!«, rief Robert zurück. »Ich zeig nur schnell Tim noch was!«
    Ich hatte mich inzwischen von Wuschel losgemacht und rannte hinter Robert her die Treppe hoch. Hinter mir rannte Wuschel. Aber er durfte nicht mit in Roberts Zimmer.
    »Wunderhunde müssen erst mal draußen bleiben«, sagte Robert und schob Wuschels Kopf aus der Tür, bevor er sie zumachte. Er drehte sogar den Schlüssel um, weil Wuschel angeblich Türenaufmachen kann. Das ist zwar noch nie vorgekommen, aber Robert sagt, daran könne man nur sehen, wie klug Wuschel ist, er mache das nämlich nur, wenn es unbedingt nötig ist, und bisher sei es eben noch nie unbedingt nötig gewesen.
    Jetzt saß Wuschel also draußen, und drinnen hörte man ihn nur knurren. Wuschel ist der friedlichste Hund der Welt und knurrt so gut wie nie, aber wenn er’s tut, zum Beispiel wenn wir mit ihm an Herrn Poneleits Kiosk vorbeigehen, läuft es mir jedes Mal eiskalt den Rücken runter, so grauslich klingt es. Als wären unter seinen Vorfahren Monsterwölfe gewesen oder was. (Dabei hat er das grausliche Knurren nur von seinem besten Hundefreund gelernt, Wotan heißt der, vielleicht erzähl ich irgendwann mal von ihm.)
    »Der beruhigt sich gleich wieder«, sagte Robert. »Und jetzt pass auf! – Da!«
    Er zeigte auf den Fußboden vor seinem Nachttisch.
    »Und da!«
    Jetzt zeigte er auf sein ungemachtes Bett.
    »Was soll da sein?«, sagte ich.
    »Mann, der Wecker und der Spiderman!«, sagte er.
    Die sah ich natürlich: Der Wecker lag zwischenAutos und Ritterfiguren auf dem Fußboden vor dem Nachttisch, und Roberts Plastik-Spiderman mit Batterie und Blinkeaugen lag neben Roberts Schlafanzughose auf dem Bett.
    »Was soll mit denen sein?«, fragte ich.
    »Guck doch genau hin!«, sagte er und hielt sie mir unter die Nase, erst den Wecker, dann den Spiderman.
    Jetzt sah ich, dass der Wecker einen Sprung im Glas und der Spiderman einen Ritz im Bein hatte.

    »Die haben irgendwann ein bisschen was abgekriegt, falls du das meinst«, sagte ich.
    »Die haben nicht
irgendwann ein bisschen was abgekriegt
!«, sagte Robert aufgeregt. »Die sind
der Beweis

    »Wofür?«, fragte ich.
    »Mann, für das Zauberschwert!«, sagte er. »Den Wecker hab
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