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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende
Autoren: Larry Niven
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Dingen, bei denen Vereinte Nationen und Belt kooperierten. »Wir haben das Vorkommen seit einer halben Stunde auf den Schirmen. Es dringt mit knapp über viertausend Meilen die Sekunde ins Sonnensystem ein, und zwar im freien Fall. Das ist ein gutes Stück schneller als interstellare Geschwindigkeiten. Wir sind alle überzeugt, daß es sich um einen Outsider handelt.
    Irgendwelche Kommentare oder Vorschläge?
    … Ich wiederhole …«
    Nick schaltete die Übertragung ab und setzte sich für einen Augenblick hin, um sich an die Vorstellung zu gewöhnen. Ein Outsider!
    Outsider, Außenseiter, gehörte zum Belter-Slang und bedeutete Außerirdischer, doch das Wort meinte mehr. Der Outsider wäre das erste fremde intelligente Lebewesen, das je mit der menschlichen Rasse Kontakt aufgenommen hätte. Es (Singular!) würde selbstverständlich mit dem Belt und nicht mit der Erde in Kontakt treten – nicht nur, weil der Belt den größten Teil des Sonnensystems in Besitz genommen hatte, sondern auch, weil die Menschen, die den Weltraum kolonisiert hatten, eindeutig intelligenter waren als die auf der Erde verbliebenen. Die Aussage enthielt zahlreiche unausgesprochene Prämissen, und nicht jeder Belter glaubte alle davon.
    Der Notfall hatte Nick in seiner freien Zeit überrascht. Zensiertes verdammt und zugenäht! Er würde mit dem Nachrichtenlaser arbeiten müssen.
    »Nick Sohl ruft Martin Shaeffer auf der Ceres-Basis! Ja, ich habe ein paar Kommentare und Vorschläge! Erstens: Klingt, als sei eure Annahme korrekt. Zweitens: Hört endlich auf, die Botschaft im ganzen System zu verbreiten! Irgendein Flatlanderschiff könnte zufällig einen Nachrichtenstrahl auffangen. Wir müssen sie früher oder später sowieso einweihen, aber noch nicht jetzt. Drittens: Ich bin in fünf Tagen zu Hause. Konzentriert euch darauf, weitere Informationen zusammenzutragen. Wir haben noch eine Weile Zeit, bevor wir grundlegende Entscheidungen fällen müssen.« Nicht, bevor der Outsider im Sonnensystem angelangt war oder selbst Nachrichten abzusetzen versuchte. »Viertens: …« Findet heraus, ob der Hurensohn seine Geschwindigkeit drosselt! Findet heraus, wo er Halt machen will! Aber das durfte er nicht sagen. Es war eine zu spezifische Anweisung für die Übertragung mit dem Maser. Shaeffer würde wissen, was er zu tun hatte. »… es gibt kein Viertens. Nick Sohl Ende.«
     
    Das Sonnensystem ist groß, und in den äußeren Regionen gibt es kaum etwas. Im eigentlichen Belt, der Region knapp innerhalb der Marsbahn bis knapp außerhalb der Jupiterbahn, kann ein entschlossener Mann leicht einhundert Felsen im Monat untersuchen. Weiter draußen verbringt er wahrscheinlich mehrere Wochen allein mit An- und Abreise und muß hoffen, etwas zu finden, das bis dato noch niemandem aufgefallen ist.
    Der Asteroidenbelt ist noch längst nicht ausgebeutet, obwohl die meisten großen Brocken inzwischen in Privatbesitz stehen. Die meisten Schürfer ziehen es vor, den Belt abzusuchen. Im Belt wissen sie, daß sie jederzeit die Zivilisation mitsamt ihren Annehmlichkeiten erreichen können: Vorräte an Luft und Wasser, Treibstoff, Frauen, andere Schürfer, einen neuen Luftregenerator, Autodocs und therapeutische psychomimetische Medikamente oder Drogen.
    Brennan benötigte weder Drogen noch Gesellschaft, um bei geistiger Gesundheit zu bleiben. Er bevorzugte die äußeren Regionen. Er befand sich im nachlaufenden trojanischen Punkt des Uranus und folgte dem Eisriesen auf dessen Bahn in einem Abstand von sechzig Grad. In den trojanischen Punkten, wo ein stabiles Gleichgewicht von Anziehungskräften herrscht, sammeln sich Staub und größere Objekte. Hier gab es eine große Menge Staub, jedenfalls für den tiefen Raum, und eine Hand voll Felsen, die es wert waren, erkundet zu werden.
    Wäre seine Suche ergebnislos verlaufen, hätte sich Brennan zu den Monden aufgemacht, um von dort aus weiter zum vorauslaufenden trojanischen Punkt zu ziehen. Dann auf eine kurze Ruhepause und einen Besuch bei Charlotte nach Hause – und weil seine Mittel bis dahin knapp geworden wären, hätte er anschließend eine bezahlte Arbeit auf dem Merkur angenommen. Allein der Gedanke daran widerstrebte ihm zutiefst.
    Wenn er Pechblende fand, wäre er auf Monate aus dem Schneider.
    Keiner der Felsen enthielt genügend radioaktives Material, um sein Interesse zu wecken, doch in der Nähe glänzte etwas metallisch wie ein Artefakt. Brennan steuerte darauf zu, in der Erwartung, den abgeworfenen
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