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Richtig essen nach dem Fasten

Richtig essen nach dem Fasten

Titel: Richtig essen nach dem Fasten
Autoren: Hellmut Luetzner
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Verzichts.
Jetzt: Hineinbeißen.
Halt! Nicht so wie immer: hinunteressen – fertig, vergessen. Ich mache mir ein Festmahl daraus.
Ich decke den Tisch: ein Deckchen, ein Teller, auf dem mein Apfel gut zur Wirkung kommt. Serviette, Messer, ein paar Blumen, zur Feier des Ereignisses eine Kerze.
Ich setze mich ganz bequem und warm vor ihn hin. Ich habe Zeit, Zeit für meinen Apfel.
Der Apfel vor mir – ich schaue ihn an. Nichts anderes ist jetzt wichtig. Er allein liegt im Mittelpunkt meines Interesses.
Wie sieht er aus?
Wie fühlt er sich an? Kalt? Kühl? Glatt?
Wie riecht er?
Ich schließe die Augen, begreife ihn ...
Ist er ganz rund? Wo sind Blüte und Stiel, wie fühlen sie sich an?
Was fällt mir ein, wenn ich den Apfel anfasse? Die Wiese zu Hause, der Baum ...?
Ich darf ihn essen. Es ist mein Apfel. Der Apfel wartet darauf, von mir gegessen zu werden.
Soll ich ihn kleinschneiden oder hineinbeißen? Ich schneide ihn. Höre das Geräusch. Ich schneide ihn in kleine Stücke. Viele Stücke.
Wie viel ich zu essen habe. Eine ganze Mahlzeit, Zeit zu Mahlen.
Ich beiße hinein.
Apfel, Lippen, Zähne, Zunge, Gaumen – eine Erlebniseinheit.
Kauen, genießen, mit geschlossenen Augen. Ich bin eins mit dem Apfel.
Herrlich: das Kauen und das Apfelstück. Wie oft kaue ich jedes Stück? Ich zähle. Bis es flüssig ist ...
Jedem Apfelstückchen schmecke ich nach. Schlucke. Nehme es auf in mich.
Dann das nächste: der zweite, vierte, siebte Genuss. Die Vor-, Haupt- und Nachspeise.
Bin ich schon satt? Bei der Hälfte? Unglaublich.
Was mache ich jetzt? Liegen lassen? Aufessen? (Wie Mutter immer sagte: Esst auf, es ist schade, etwas liegen zu lassen.)
Wer entscheidet: die Augen oder mein Leib? Doch, mein Magen überzeugt mich. Ich bin satt. Ich habe den Mut, den Rest liegen zu lassen. Wirklich, ich bin herrlich satt. Ganz zufrieden. Stolz, dass ich auf den Rest verzichten konnte.
Ich experimentiere weiter. Mittags ersetze ich den Apfel durch Kartoffelsuppe und meditiere noch einmal.
Genieße Löffel für Löffel. »Kaue« die Suppe. Plötzlich bin ich satt.
Ich könnte jetzt noch aufessen.Aber warum? Mein Körper hat genug (obwohl mein Kopf anders denkt). Ich bin zufrieden und satt.
Ich danke für diese Erfahrung.Zeit nehmen und gesammelt essen wird mir helfen, die übliche Hast und Zerstreutheit, meine Gier auf mehr zu überwinden. Ich spüre, wann ich satt bin, lasse den Rest liegen.
    meditativ essen …
    … das heißt, die Nahrung ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen, gesammelt essen, sich durch nichts ablenken lassen. Meditativ heißt, aus der Mitte leben. Es gelingt, wenn Sie in sich ruhen; nicht aber, wenn Sie außer sich, durcheinander sind.

    Tipp
    Lesen Sie die Meditationsanleitung in aller Ruhe mehrmals durch, ehe Sie mit der Apfelmeditation beginnen. Beim Essen selbst sollten Sie sich durch nichts ablenken lassen und deshalb auch nicht nachlesen. Es macht nichts, wenn Sie einige Punkte vergessen oder eigene hinzufügen.

    Speiseplan für sechs Aufbautage
    Es ist so weit: Am letzten Fastentag kaufen Sie auf dem Markt oder im Bioladen, was Sie für den ersten Aufbautag brauchen – Kartoffeln, schöne, reife Tomaten, einen reifen, duftenden Apfel. Genießen Sie bereits dieses Erlebnis mit allen Sinnen. Freuen Sie sich darauf, dass Sie ab jetzt Ihren Mahlzeiten viel mehr Aufmerksamkeit schenken werden als vor dem Fasten.
    Die Zutaten für alle Rezepte im folgenden Speiseplan sind für eine Person berechnet.
Erster Aufbautag
    Während des Fastens produzierte der Organismus keine Verdauungssäfte; jetzt muss er wieder damit beginnen. Steigen Sie sanft daher Schritt für Schritt wieder ins Essen ein.
    Morgens
    Tee (Kräuter- oder leichter Schwarz- oder Grüntee)
    Vormittags
    Fastenbrechen mit einem gut reifen oder gedünsteten Apfel

    Mittags
Kartoffel-Gemüse-Suppe
    1 kleine Kartoffel (etwa 60 g)
    je 30 g Möhre, Lauch und Knollensellerie
    1 Prise frisch gemahlene Muskatnuss
    1 Prise Majoran
    1 Prise Kräutersalz
    1⁄2 TL Hefeflocken
    1 TL frisch gehackte Petersilie
    1 Die Kartoffel schälen. Das restliche Gemüse schaben oder schälen, gründlich waschen und in feine Scheiben schneiden.
    2 In einem Topf 1 ⁄ 4 l Wasser zum Kochen bringen. Gemüse und Kartoffel zufügen und bei geschlossenem Deckel 15 Minuten weich kochen.
    3 Die Suppe vom Herd nehmen. Mit Muskatnuss, Majoran, Kräutersalz und Hefeflocken würzen. Mit gehackter Petersilie bestreuen.
    AUf einen Blick
    In der Tabelle auf > finden Sie neben einer
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